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Lernende im Ausland, seit 20 Jahren ein Erfolg

Seit 1991 gehen Lernende der Maschinenfabrik Rieter AG mit Austauschprogrammen ins Ausland. Lehrbetriebe und Lernende profitieren nachhaltig von diesem Engagement. AFS Interkulturelle Programme Schweiz ist seit 1953 in den Bereichen internationaler Jugendaustausch und Mobilität tätig.

Seit über 60 Jahren engagiert sich AFS Interkulturelle Programme Schweiz für den internationalen Jugendaustausch und begleitete bis heute rund 13'000 Programmteilnehmende in Auslandsprogrammen. Seit den 90er Jahren arbeitet AFS auch mit Lehrfirmen zusammen und sendet Lernende in Jahresaufenthalte. Dieses Mobilitäts-Programm für Berufslernende wurde Ende 2014 von der EU-Kommission für Bildung und Kultur nach einem Assessment als «Good Practice» bezeichnet. Die Veröffentlichung der sieben Fallstudien für Lernende erfolgt im Frühling 2015.

Warum aber Mobilität während der Lehre? Früher gingen doch viele junge Ausgelernte auf eigene Faust ins Ausland und jobbten hier und da und sammelten so internationale Erfahrungen? Zudem ist die Berufslehre heute stark strukturiert und es sollte so wenig wie möglich verpasst werden? Durch diverse nationale Gesetzgebungen und Visabestimmungen wird es zunehmend schwieriger herumzureisen und zu arbeiten. Zudem zeigten sich nach einem Roundtable 2012 und in rund 40 Gesprächen mit Verantwortlichen von Lehrfirmen, Berufsfachschulen und Verbänden drei gute Gründe, Lernende bereits während der Lehre ins Ausland zu senden:

  1. Auslandsaufenthalte, gleich denen wie in den Gymnasien, machen eine Berufslehre attraktiv. Bei der sich verändernden Demographie und der Tatsache, dass noch immer zu viele gute Schulabgänger an Gymnasien gehen anstelle eine anspruchsvolle Berufslehre zu beginnen, sind solche Auslandsaufenthalte für innovative Lehrfirmen eine Chance sich vorteilhaft zu positionieren.
  2. Die Erfahrung der letzten 20 Jahre zeigte, dass Lehrfirmen, welche solche Programme anbieten, engagierte und motivierte Schulabgänger rekrutieren. Diese wollen einen Lehrberuf ergreifen und sich gleichzeitig um eines der Firmenstipendien bewerben. Lehrfirmen, welche Lernende ausbilden um diese danach im eigenen Betrieb weiter zu beschäftigen, haben später international versierte Fachkräfte, welche in einem künftigen Auslandsaufenthalt eine Chance sehen (z.B. internationale Jobrotation).
  3. Zwei unabhängige Studien zu den Jahres-Programmen belegen: Die Jugendlichen verfügen danach über überdurchschnittliche Sprachkenntnisse, sie sind beruflich und persönlich selbstständiger und reifer, sie verfügen über verbesserte Sozialkompetenzen und sind gelassener Neuem gegenüber. Sie verstehen globale Zusammenhänge besser.

Die Erfolgsfaktoren sind:

  1. Eine Kontinuität im Angebot solcher Auslandsaufenthalte für Lernende bringt Langzeiteffekte wie oben beschrieben (attraktives Image, engagierte und motivierte Lernende, etc.).
  2. Durch eine gezielte Vor- und Nachbereitung und Begleitung der Lernenden während dem Auslandsaufenthalt wird ein höherer Effekt/Lerntransfer erzielt.
  3. Eine externe Zusammenarbeit mit einem Partner bringt Lehrfirmen Vorteile, vor allem für KMU, welche über keine Auslandsvertretung oder ein grosses HR verfügen.

Der finanzielle Einsatz ist im Vergleich zu anderen nachhaltigen Personalentwicklungsmassnahmen mit fünf bis sieben Tausend Franken pro Lernender eher gering, der administrative Aufwand ist klein. Von Seiten Lehrfirma braucht es vor allem eines: Mut zu einem Pilotprojekt. AFS unterstützt interessierte Lehrfirmen gerne.

AFS bietet für Lernende neben Jahresaufenthalten zudem auch Kurz- und mittellange Programme an, mit und ohne Berufsfachschulbesuch.

Programmbeschrieb für LernendeAFS Bericht "Die Berufslehre wird mobil" als Download

Statement von Unternehmen zum Jahresprogramm:

«Leider gab es zu meiner Zeit dieses Angebot für mich nicht - ich hätte es sofort ergriffen. Die Erfahrungen, welche die jährlich drei Lernenden der Maschinenfabrik Rieter AG während ihres AFS-Auslandjahres in den USA in persönlicher und kultureller Hinsicht sammeln können sind enorm und genauso wichtig, wie die gewonnen Sprachkenntnisse. Oftmals sind es dann genau diese Lernenden, welche sich nach der Lehrzeit für einen Rieter- Arbeitsplatz in Indien oder China bewerben und dank der gemachten Erfahrungen des ASF-Auslandjahres auch erhalten.»

Ralph Roggensinger, Leiter berufliche Grundbildung. Maschinenfabrik Rieter AG, Winterthur

«Jedes Jahr verbringen zwei bis drei Lehrlinge der Lonza AG ein ganzes AFS-Jahr im Ausland. Mit dem Auslandjahr belohnen die Verantwortlichen der Lehrlingsausbildung den guten Einsatz des Lehrlings während der Ausbildung. Aus unserer Erfahrung erhöhen die gewonnenen Sprachkenntnisse und Auslanderfahrung die Bereitschaft des Lehrlings, sich später zu einer Jobrotation in anderen Ländern zu entschliessen.»

Paul Briggeler, Leiter Berufliche Grundbildung. Lonza AG, Visp

Weiter Auskünfte:

AFS Interkulturelle Programme Schweiz

Reto Stern

rsternnoSpam@afs.ch

Kernstrasse 54, 8004 Zürich

044 218 19 19