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Klimaschutz: Swissmem Mitgliedfirmen sind internationale Vorreiter in der Reduktion von Scope 3-Emissionen

Die Swissmem Mitgliedfirmen haben die für 2030 vorgesehenen CO2-Reduktionsziele bereits erreicht. Sie gehen aber den Weg weiter und setzen sich im Bereich der Scope 3-Emissionen ambitionierte Ziele. Laut einer aktuellen Umfrage von Swissmem und Roland Berger wollen 60 Prozent der antwortenden Betriebe ihre Scope 3-Emissionen um bis zu 20 Prozent senken. Die übrigen 40 Prozent setzen sich sogar noch höhere Ziele. Die meistgenannten Gründe für den Fokus auf die Scope 3-Emissionen sind die Erwartungen der Investoren, der Druck der Kunden und die Chance, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Allerdings fehlt den Firmen eine kohärente Methodik für die Datenerfassung. Mehr als zwei Drittel der Firmen bezeichnen dies als das wichtigste Hindernis bei der Umsetzung der Massnahmen.

Die Swissmem Mitgliedfirmen haben im Vergleich zu 1990 ihre CO2-Emissionen um 55 Prozent gesenkt (Stand 2021). Für sich genommen haben sie das vom Bund per 2030 vorgesehene Reduktionsziel bereits erreicht. Dabei handelt es sich um Emissionsreduktionen im Bereich von Scope 1 (Erklärung siehe unten). Aktuell rücken die Scope 3-Emissionen immer mehr in den Fokus.

Scope 1-Emissionen stammen aus Quellen, die direkt vom Unternehmen verantwortet oder kontrolliert werden. Dazu gehören Emissionen aus der Nutzung von Energieträgern bei Produktionsprozessen, Emissionen des eigenen Fuhrparks sowie flüchtige Emissionen.

Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie wie Strom, Dampf, Wärme und Kälte, die im Unternehmen verbraucht wird.

Scope 3-Emissionen umfasst alle übrigen indirekten Emissionen, die an anderer Stelle der Wertschöpfungskette entstehen. Beispiele hierfür sind Emissionen, die bei der Bereitstellung eines Produkts an einen Kunden anfallen, die durch Zulieferer erzeugt werden oder auch Emissionen, die durch den Energieverbrauch des Produkts beim Kunden entstehen.

Swissmem hat in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Roland Berger die Mitgliedfirmen befragt, welche Bedeutung sie den Scope 3-Emissionen beimessen und welche Ziele sie erreichen wollen. 60 Prozent der antwortenden Betriebe beabsichtigen, ihre Scope 3-Emissionen um bis zu 20 Prozent zu senken. Die übrigen 40 Prozent setzen sich sogar noch höhere Ziele. Umsetzen wollen dies 76 Prozent der Unternehmen bereits bis 2030. Die wichtigsten Massnahmen liegen im Einkauf von umweltverträglicheren Gütern (von 73% der Firmen genannt) sowie in der Entwicklung energieeffizienter Maschinen (62%).

Die meistgenannten Gründe für die forcierte Reduktion der Scope 3-Emissionen sind die Erwartungen der Investoren (55%), der Druck der Kunden (41%) und die Chance, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren (41%).

Allerdings fehlt den Firmen eine kohärente Methodik für die Datenerfassung. Weder national noch international bestehen dazu verlässliche Benchmarks. Mehr als zwei Drittel (71%) der Firmen bezeichnen dies als das wichtigste Hindernis bei der Umsetzung der Massnahmen. Trotzdem verfügen 60 Prozent der Firmen bereits über ein aus ihrer Sicht geeignetes Reportingsystem.

Die Unternehmen warten nicht auf die Politik

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Schweizer Tech-Industrie1 bei der Reduktion der Scope 3-Emissionen im internationalen Industrievergleich eine Vorreiterrolle einnimmt. Das entspricht der DNA der Branche, denn sie entwickelt und produziert innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit – sei es für die Bekämpfung des Klimawandels, eine nachhaltige Mobilität oder eine ressourcenschonende sowie effiziente Herstellung und Nutzung von Energie. Jean-Philippe Kohl, Vizedirektor Swissmem, ist beeindruckt: «Im internationalen Vergleich setzen sich die Swissmem Mitgliedfirmen sehr ambitionierte Ziele. Besonders freut mich, dass auch KMU diesbezüglich voll mitziehen». Sven Siepen, Senior Partner bei Roland Berger, ergänzt: «Obwohl die meisten Rahmenbedingungen im Grunde bekannt sind, wäre es mit einem international abgestimmten Framework sehr viel leichter, Scope 3-Fortschritte zu messen und zu vergleichen». Aber offensichtlich lassen sich die Unternehmen der Schweizer Tech-Industrie nicht durch fehlende, globale anerkannte Benchmarks und Messmethoden bremsen. «Einmal mehr zeigt sich, dass die Marktmechanismen funktionieren», kommentiert Jean-Philippe Kohl. «Die Unternehmen warten nicht auf die Politik, sondern handeln bereits zielgerichtet».


(1) Die Tech-Industrie umfasst die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie sowie Unternehmen, die in weiteren wegweisenden Technologiebereichen tätig sind, wie zum Beispiel in der Sensorik, Photonik, Robotik, additiven Fertigung und der industriellen ICT.

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Letzte Aktualisierung: 13.03.2023