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Gutes Wachstum – nachlassende Nachfrage

Die schweizerische Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie konnte im ersten Halbjahr 2008 mit einem Umsatzplus von 10,5 Prozent sowie einem um 6,1 Prozent erhöhten Exportvolumen ein fortgesetztes Wachstum verzeichnen. Allerdings gingen die Auftragseingänge gegenüber dem Rekordjahr 2007 um 9,2 Prozent zurück. Neben der getrübten Konjunkturlage machen den Unternehmen vor allem gestiegene Rohstoff- und Energiepreise zu schaffen. Um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu reduzieren und eine wirtschaftliche sowie klimaneutrale Stromproduktion sicherzustellen, fordert Swissmem den Bundesrat auf, ein klares politisches Signal für den Bau neuer Kernkraftwerke zu setzen.

Auftragseingang MEM-Industrie

Die Umsätze der 290 Swissmem-Meldefirmen erhöhten sich im ersten Halbjahr 2008 um 10,5%, wobei die Umsätze im Inland (13,6%) stärker stiegen als jene im Ausland (9,7%). Die Exporte erhöhten sich im gleichen Zeitraum auf 40,7 Mrd. CHF (6.1%). Vor allem die asiatischen Märkte zeigten sich mit einem Plus von 15,1% weiterhin dynamisch, während die Lieferungen in die westeuropäischen Märkte (+5,2%) und in die USA (5,1%) weniger stark anstiegen.

Vom guten Bestellungseingang aus dem Vorjahr profitierten alle Subbranchen, am meisten die Bereiche Elektrotechnik/Elektronik (+8,6%) sowie Präzisionsinstrumente (+7,2%). Etwas moderater entwickelten sich der Fahrzeugbau (+6,1%), der Maschinenbau (+5,8%) sowie der Metallbau (+3,7%).

Die Wachstumsphase der vergangenen Jahre war mit einem ausgeprägten Zuwachs der Beschäftigung in der MEM-Industrie verbunden. Zählte die Branche im 1. Quartal 2004 noch 304'828 Vollzeitbeschäftigte, so konnten im 1. Quartal 2008 insgesamt 344'365 Vollzeitstellen verzeichnet werden.

Unternehmen rechnen mit verhalten positiver Entwicklung

Während die Bestellungseingänge im Vorjahr noch auf Rekordniveau lagen, ergab sich fürs erste Halbjahr 2008 eine rückläufige Entwicklung. Die Auftragseingänge aus dem Inland verminderten sich um 2,1%, jene aus dem Ausland fielen um 11,0%.

Die nachlassende Dynamik bei der Nachfrage dürfte zu einem abflachenden Wachstum führen. Dennoch rechnen die Unternehmen für die kommenden 12 Monate mit einer verhalten positiven Entwicklung. Anhaltende Wachstumsimpulse erwarten die befragten Swissmem-Mitgliedfirmen nach wie vor aus den osteuropäischen sowie asiatischen Märkten. Für die europäischen Märkte ergeben sich aus den Erwartungshaltungen vorwiegend seitliche Entwicklungen, während für die USA leicht rückläufige Bestellungseingänge prognostiziert werden.

Swissmem − Politische Forderungen

Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise haben in den vergangenen Monaten zu stark erhöhten Beschaffungskosten geführt und den Margendruck weiter ansteigen lassen. Diese Preissteigerungen sind einerseits auf die stark gestiegene Nachfrage einzelner Schwellenländer zurückzuführen. Andrerseits sind sie Folge der Konzentration auf der Anbieterseite. Swissmem fordert den Bundesrat daher auf, das Marktverhalten dieser Rohzstoffkonglomerate sowie von rohstoffexportierenden Ländern sorgfältig zu beobachten und bei Verstössen gegen die Regeln des freien Marktes entsprechend zu intervenieren. Dabei ist gegebenenfalls mit der EU vorzugehen und bei der WTO zu intervenieren.

Als Gegenmassnahme zu den Entwicklungen an den Rohstoff- und Energiemärkten muss die Abhängigkeit von Öl und Gas langfristig vermindert werden, indem diese beiden fossilen Energieträger durch Strom ersetzt werden. Dazu braucht es nebst der Förderung der Energieeffizienz sowie der erneuerbaren Energien auch neue Kapazitäten zur Stromerzeugung. Um eine wirtschaftliche und möglichst klimaneutrale Stromproduktion sicherzustellen fordert Swissmem den Bundesrat auf, ein klares politisches Signal für den Bau neuer Kernkraftwerke zu setzen.

Swissmem erachtet die von den Gewerkschaften vorgebrachten generellen Lohnforderungen als unangemessen. Allfällige Lohnanpassungen müssen sich nach den jeweiligen betrieblichen Verhältnissen richten und die konjunkturelle Entwicklung mitberücksichtigen. Sollte ein voller Teuerungsausgleich durchgesetzt werden, droht eine Lohn-Preis-Spirale, was zu einer Stagflation führen könnte.

Schliesslich fordert Swissmem, dass die SUVA zugleich obligatorische und Zusatzversicherungen anbieten kann, denn der Ausschluss aus der UVG-Zusatzversicherung bringt den Betrieben einen spürbaren Mehraufwand und verursacht damit höherer Kosten. Um eine Schwächung der SUVA, und damit einen absehbaren Prämienanstieg für die versicherten gewerblich-industriellen Branchen zu verhindern hat Swissmem die «Plattform der SUVA-Branchen» ins Leben gerufen.

Zürich, 27. August 2008

Weitere Auskünfte erteilt:

Ruedi Christen,

Leiter Kommunikation

E-Mail: r.christennoSpam@swissmem.ch

Telefon: +41 (0)44 384 48 50 / Mobile: +41 (0)79 317 24 09