Die Auftragseingänge der 290 Swissmem-Meldefirmen nahmen im ersten Halbjahr 2006 um 24,7% zu. Dabei wuchsen sowohl die Aufträge aus dem Ausland (26,5%) als auch aus dem Inland (15,2%). Die Exportquote bewegt sich auf hohen 81,3%. Im zweiten Quartal 2006 lagen die Aufträge (21,7%) deutlich über dem Vorjahr. Dazu beigetragen haben sowohl das Ausland-(22,2%) als auch das Inlandgeschäft (16,2%).
Die Umsätze der MEM-Industrie verzeichneten in den ersten sechs Monaten 2006 im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Steigerung um 5,5%. Der Auslandumsatz nahm um 7,5% zu, der Inlandumsatz (-1,1%) verpasste das Vorjahresergebnis knapp.
Ende März 2006 beschäftigte die MEM-Industrie 307’825 Personen. Die Kapazitätsauslastung lag im 2. Quartal auf hohen 88,9%.
Leichte Zunahme der Exporte
Die Exporte erreichten im ersten Halbjahr 2006 ein Total von 33,6 Mrd. CHF. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Zunahme von 12,8%, wobei sich in den einzelnen Regionen und Ländern deutliche Unterschiede ergaben.
Die Exporte in die EU (12,5%) und die USA (7,0%) entwickelten sich positiv. Die Ausfuhren in die wichtigsten europäischen Märkte Deutschland (15,1%), Frankreich (7,1%) und Italien (3,9%) zeigten einen Zuwachs. Die Exporte in die neuen EU-Länder nahmen auch in erstem Halbjahr 2006 alle weiter stark zu (Polen 36,9%, Tschechien 25,7%, Ungarn 9,6%). Nach Asien, mit 15,0% Exportanteil die zweitwichtigste Absatzregion der schweizerischen MEM-Industrie, betrug die Zunahme der Exporte 15,0%. Erfreuliche Wachstumsraten weisen China (20,1%), Japan (6,2%) und weiterhin Indien (31,8%) aus.
Positive Impulse für 2006 erwartet
Die Aussichten für die Schweizer MEM-Industrie bleiben auch für die nächsten zwölf Monate günstig. Die grosse Mehrheit der befragten Swissmem-Mitglieder schätzen ihre Perspektiven optimistisch ein. Weiterhin eine nachhaltige Nachfrage erwarten die Unternehmen vor allem aus China/Hong Kong, Osteuropa/Russland sowie aus Deutschland. Der volatile Erdölpreis muss allerdings als Unsicherheitsfaktor bezeichnet werden.
Swissmem - Politische Schwerpunkttehmen
Swissmem bekämpft das Referendum zur Kohäsionsmilliarde, weil alle auf dem bilateralen Weg erreichten Abkommen damit gefährdet werden. Die EU-Ost-Länder sind für die Schweizer Industrie immer wichtigere Handelspartner. Indirekt werden auch die Unternehmen der Schweizer Industrie von den Aufträgen aus den Beiträgen an die Ostländer profitieren.
Die Schweizer Volkswirtschaft ist auf einen starken Forschungsplatz angewiesen. Hier besteht Nachholbedarf, weshalb die anwendungsorientierte Forschung gestärkt werden muss. Swissmem fordert in der Botschaft Bildung, Forschung Technologie 2008-2011 für die anwendungsorientierte Forschung ein Jahresbudget von 150 Millionen Franken.
Swissmem fordert von der Politik rasches und entschiedenes Handeln für die Sicherung einer zuverlässigen und kostengünstigen Stromversorgung. Die Produktionskapazitäten sollen dem inländischen Bedarf entsprechen. Erneuerbare Energien alleine vermögen diesen Bedarf nicht zu decken. Für Gaskraftwerke, als kurzfristig zur Verfügung stehende Technologie, sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine konkurrenzfähige Stromproduktion erlauben. Angesichts der CO2-Problematik und der Wirtschaftlichkeit darf auch die Diskussion über die Kernkraft nicht ausgeklammert werden.
Weitere Auskünfte erteilt:
Jonas Lang, Kommunikation Swissmem
Tel. +41 (0)44 384 48 33, E-Mail: j.langnoSpam@swissmem.ch
Zürich, 23.08.2006