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Energieeffizienz-Potenziale erkennen und nutzen

Energieeffizienz hilft Kosten zu sparen. Trotzdem werden bestehende Potenziale oft nicht ausgeschöpft. Swissmem unterstützt die Mitgliedfirmen dabei, ihre Optimierungspotenziale zu erkennen und zu nutzen. Für die Anwender industrieller Pumpenanlagen stellt das neue Programm ProEPA entsprechende Tools und Informationen bereit. Derweil untersucht die Hochschule Luzern, wie sich der – oft über die reine Kostensenkung hinausgehende – Nutzen von Energieeffizienzmassnahmen quantifizieren lässt.

Trockenläuferpumpen stehen für 13% des Stromverbrauchs der Schweizer Industrie. Unzählige Pumpenanlagen sind mit Pumpen bestückt, die mehr Energie verbrauchen als nötig. Mit dem Programm Effiziente Pumpen-Anlagen ProEPA unterstützt der Bund in Zusammenarbeit mit Swissmem industrielle Anwender bei der gezielten Optimierung ihrer Pumpenanlagen.

Pumpenanlagen gezielt optimieren

Eine Potenzialanalyse, die das Bundesamt für Energie (BFE) 2014 durchführen liess, hat das Energiesparpotenzial für Pumpenanlagen nach Branchen, Pumpentypen und Anwendungsgebieten berechnet: Im Durchschnitt liegt das Sparpotenzial der diversen Pumpentypen bei 20%, was theoretisch rund 500 GWh pro Jahr ausmacht. Nun sagen diese Durchschnittswerte wenig über die Einsparpotenziale einer konkreten einzelnen Anlage aus. Um entscheiden zu können, ob sich die Investition für die energetische Optimierung einer Pumpenanlage lohnt, muss der Betreiber das individuelle Einsparpotenzial zuverlässig abschätzen können. Hier setzt das Programm ProEPA an.

ProEPA macht den Betreibern bewusst, wie viel Geld und Energie sie bei ihren Pumpenanlagen einsparen können. Auf der Website www.effiziente-pumpen.ch, der Plattform von EnergieSchweiz, können Interessierte mit Hilfe eines Quick Check in rund 30 Sekunden pro Pumpe abklären, ob das Programm für sie überhaupt relevant ist. Ist dies der Fall, können sie mit Hilfe eines Grobanalysetools innerhalb ihres Industriebetriebs die Pumpen mit dem grössten Sparpotenzial identifizieren. Ein Merkblatt für technische Fachleute erklärt, wie bei Pumpen in der Industrie Energie und Geld gespart werden können und wie diese Potenziale zustande kommen. Erfahrungsberichte aus verschiedenen Unternehmen sowie Informationen zum Vorgehen bei der Pumpenoptimierung runden das Angebot auf der Website ab.

Sind potenzielle Pumpen mit dem Grobanalysetool identifiziert, müssen im Rahmen einer Feinanalyse die geeigneten Massnahmen aufgrund konkreter Messdaten definiert werden. Über infonoSpam@proepa.ch erhalten interessierte Pumpenanwender Angaben zu Spezialfirmen, die Feinanalysen unabhängig durchführen können. Weiter können Unternehmen, die Feinanalysen an Pumpen vornehmen wollen, entsprechende Förderanträge stellen und herstellerunabhängige, unverbindliche Feinanalysen durchführen. EnergieSchweiz leistet Antragstellern einen Beitrag von 50% oder maximal 1‘500 Franken pro durchgeführter Analyse an einer Pumpe. Der maximale Förderbeitrag pro Unternehmen ist auf 9‘000 Franken oder sechs Pumpen begrenzt. Bis August 2017 hat EnergieSchweiz insgesamt 55 Feinanalysen verschiedener Unternehmen gefördert. Das Programm läuft noch bis Ende Jahr.

Sind Feinanalysen vorhanden, kann die Umsetzung, z.B. der Austausch einer Pumpe, durch das ProEPA-Partnerprogramm PUMPIND gefördert werden. Entsprechende Informationen sind auf der Website www.pumpind.ch zu finden.

Zusatznutzen von Energieeffizienzmassnahmen erkennen und priorisieren

Mit einem andern Aspekt der Energieeffizienz beschäftigt sich die Hochschule Luzern (HSLU). Neben der reinen Kosteneinsparung weisen viele Energieeffizienzmassnahmen noch weitere positive Effekte aus, etwa eine höhere Produktqualität oder ein optimiertes Ressourcenmanagement. Im Rahmen des Energieforschungs-Kompetenzzentrums für Energieeffizienz in industriellen Prozessen (SCCER EIP) untersucht ein Team der HSLU, wie diese Zusatznutzen oder Multiple Benefits quantifiziert und bewertet werden können. Konkret wird an der HSLU ein Hilfsmittel entwickelt, das interessierte Unternehmen dabei unterstützen soll. Denn wer den Zusatznutzen bewerten kann, vermag das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Energieeffizienz-Massnahmen besser abzuschätzen und die Massnahmen effektiver mit den firmenspezifischen Zielen und Strategien zu koordinieren.

Swissmem unterstützt das Projekt der HSLU als Kooperationspartnerin im Rahmen des SCCER EIP. Am Freitag, 22. September 2017 vormittags findet in der Geschäftsstelle in Zürich ein Workshop zum Thema «Zusatznutzen von Energieeffizienzmassnahmen erkennen und bewerten» statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte Mitarbeitende aus Swissmem-Mitgliedfirmen können sich bis zum 19. September 2017 per E-Mail an Nicole Auer für den Anlass anmelden.

Jederzeit informiert über das Thema Energieeffizienz

Möchten Sie mehr über die Aktivitäten von Swissmem im Bereich der Energieeffizienz erfahren? Mit unserm Energieeffizienz-Infomailing erhalten Sie drei- bis sechsmal jährlich aktuelle Informationen rund ums Thema Energieeffizienz. Sie können das Infomailing bequem per E-Mail an Nicole Auer  abonnieren.

Für Informationen zum Programm ProEPA wenden Sie sich an Dr. Adam Gontarz, Ressortleiter Fachgruppen (Tel. +44 384 4235). Für weitere Fragen rund ums Thema Energieeffizienz steht Ihnen Dr. Sonja Studer, Ressortleiterin Energie (Tel. +44 384 48 66) gerne zur Verfügung.

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