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Flexibler Altersrücktritt als mögliche Antwort auf Frühpensionierungen

Die Studie von B, S, S. Basel zur Fachkräftesituation in der MEM-Branche von 2014 hat gezeigt, dass bereits heute fünf von elf untersuchten Berufsfeldern in der MEM-Branche vom Fachkräftemangel betroffen sind. Weiter gibt es in der MEM-Branche überdurchschnittlich viele Frühpensionierungen. Die Erwerbsquote nach 64 liegt in allen elf untersuchten Berufsfeldern praktisch bei Null. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel zwingen uns zum Umdenken. Das wichtige Arbeitskräftepotential der älteren Mitarbeitenden muss genutzt werden. Aber wie?

Eine Antwort kann in flexiblen Alterszeitmodellen und einem flexiblen Altersrücktritt liegen. Die Mitgliedfirma Rheinmetall Air Defence AG wendet ein Arbeitszeitmodell an, welches vorsieht, dass Mitarbeitende ab 58 Jahren in Absprache mit der Firma bei verschiedenen, teils abgestuften Arbeitspensen tätig sein können. Unter dem Motto «vom Stammspieler zum Joker» kann ein Mitarbeiter beispielsweise über sieben Jahre in abgestuften, sich reduzierenden Pensen arbeiten, bis zu einem Ausklang bei 20% Beschäftigung. Eine Weiterbeschäftigung nach dem ordentlichen Pensionsalter wäre demnach auch möglich.

Solche Arbeitszeitmodelle unterstützen auch die horizontale Entwicklungsmöglichkeit der Karriere. Diese Karrieremöglichkeit sieht vor, dass sich Mitarbeitende mit zunehmendem Alter allmählich aus ihrer Verantwortung und/oder Führungsposition zurückziehen. Ein Rückzug aus einer Kaderposition sollte kein Tabu sein, könnte dieser Weg doch einen sukzessiven Übergang für einen potentiellen Nachfolger ermöglichen. Abgabe von Verantwortung mit dem Alter kann durchaus gleichzeitig eine positive Wirkung auf den Mitarbeitenden haben, indem es ihn entlastet, dieser aber sein Knowhow weitergeben darf und so noch lange eine gefragte, wertvolle, motivierte Person sein wird. Der Nutzen für das Unternehmen, wie auch für den Mitarbeitenden, ist offensichtlich.

Damit solche Modelle auch Realität werden, sind eine vorausschauende Personalplanung und -führung unabdingbar. Ein frühzeitiges Gespräch zwischen Firma und Mitarbeitendem hilft, die Bedürfnisse beider Seiten in Erfahrung zu bringen, zufrieden zu stellen und den Übergang ins Nichterwerbsleben optimal zu gestalten.

Weitere Ideen und Anregungen, wie das Arbeitskräftepotential älterer Mitarbeitender genutzt werden kann, finden Mitgliedfirmen auf unserem elektronischen Nachschlagewerk PowerMEM© (zugänglich via www.swissmem.ch -> Extranet). Dort gibt es verschiedene Konzepte und Best Practice Beispiele zu den Themen Arbeit, Grundhaltung, Gesundheit und Wissen, welche helfen, konkrete Massnahmen in den Unternehmungen zum Erhalt ihrer Fachkräfte umzusetzen.

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