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Lohngleichheit: Swissmem-Mitglieder haben ihre Hausaufgaben gemacht

Der Swissmem Salärvergleich zeigt, dass in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie die Lohndifferenz zwischen Mann und Frau nur zwei Prozent beträgt. Es braucht deshalb keine Lohnpolizei für die MEM-Industrie.

Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit für Männer und Frauen ist für Swissmem ein zentrales Anliegen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Swissmem auf Transparenz und bietet in Zusammenarbeit mit der Firma Landolt & Mächler Consultants GmbH seit 2004 einen detaillierten Lohnvergleich an. Dieses Angebot zeigt Wirkung. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Lohndifferenz zwischen Mann und Frau in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) kontinuierlich verringert. Im jüngsten Vergleich resultierte noch eine Lohndifferenz von zwei Prozent, was deutlich unter der Toleranzschwelle von fünf Prozent liegt. Das beweist, dass die Swissmem-Firmen dieses Anliegen sehr ernst nehmen.

Umso mehr ärgerten mich die jüngst vom Bundesamt für Statistik publizierten Daten zu den Lohndifferenzen zwischen Mann und Frau. Sie weisen für die Branche «Maschinenbau und Geräte» einen Lohnunterschied von 25,6 Prozent aus. Ich stelle die Gültigkeit dieses Salärvergleiches des BfS grundsätzlich in Frage. Insbesondere dessen Methodik ist aus meiner Sicht untauglich, denn dem Vergleichverfahren fehlen wichtige, lohnrelevante Elemente, um die Lohngleichheit effektiv zu prüfen. So bleiben Kriterien wie z.B. die effektive Berufserfahrung, Erwerbsunterbrüche sowie Sprach- und Sozialkompetenzen im BFS-Verfahren unberücksichtigt. Folglich können die BfS-Daten nicht sicherstellen, dass der Lohnvergleich nur zwischen Frauen und Männern stattfindet, welche die gleichen Eigenschaften haben. Mit anderen Worten: Das BfS vergleicht Äpfel mit Birnen. Das führt zu falschen Resultaten.

Im Gegensatz zum BfS setzt Swissmem auf eine integrale Lösung mit dem System ABAKABA, welche eine detaillierte Arbeitsplatzbewertung erlaubt und auch vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann explizit empfohlen wird. Dabei berücksichtigt unser Salärvergleich zur Bewertung einer Stelle 26 lohnrelevante, arbeitswissenschaftlich anerkannte Kriterien. Mittlerweile nehmen 300 Mitgliedfirmen am Swissmem Salärvergleich teil. Dabei werden über 86'000 Saläre erfasst. Das Ergebnis von zwei Prozent Lohndifferenz zwischen Mann und Frau beweist, dass Swissmem-Mitgliedfirmen für Männer und Frauen gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit bezahlen.

Mir liegen deshalb folgende zwei Botschaften am Herzen. Dem Departement von Bundesrätin Sommaruga sage ich: Es braucht keine Lohnpolizei für die MEM-Industrie. Sie bringt lediglich neuen, administrativen Aufwand und eine unnötige Kostenbelastung. Sie würde zudem all jene Firmen bestrafen, die sich in den letzten Jahren für die Lohngleichheit eingesetzt haben.

Und den Frauen sage ich: Die MEM-Industrie hat bezüglich Lohngleichheit ihre Hausaufgaben gemacht. Es ist eine spannende Branche, die Lösungen für viele Herausforderungen der Zukunft bietet.