Digitalisierung und Gamification finden in den Konzepten zur Aus- und Weiterbildung eine immer grössere Verbreitung. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten und Angeboten. Eine davon – TriCAT Spaces – ist eine virtuelle 3D-Lern- und Arbeitswelt und bei Swissmem Academy seit etwa 2 Jahren im Einsatz. Ziel ist es, eine Alternative zu Präsenzkursen sowie herkömmlichen Online-Seminaren (bspw. über Zoom) zu entwickeln, bei denen die Teilnehmenden ohne Reisezeit und -kosten gemeinsam und vor allem nachhaltig entsprechende Themen erarbeiten. Konkret reicht die Spannweite der Anwendungen von kurzen Meetings bis zu mehrtägigen Veranstaltungen oder Konferenzen mit mehreren Dutzend Teilnehmenden. Ausgestattet mit kleinen und grossen Meetingräumen, einem Auditorium für bis zu 100 Personen sowie einem weitläufigen Garten mit Feuerstelle, Schachspiel und einer Vielzahl von Sitzgelegenheiten bietet das virtuelle Gebäude eine grosse Anzahl von Möglichkeiten zum Arbeiten, Lernen oder für den Austausch – vorausgesetzt man lässt sich im Aussenbereich nicht zu sehr vom Zwitschern der Vögel und dem extra gelabelten Luftschiff ablenken. Was verspielt klingt, dient einem sehr wichtigen Zweck des Designs der Lernumgebung: es erhöht bzw. ermöglicht die Immersion, d.h. das Eintauchen in die künstliche Welt, die nach etwa 15 Minuten als neue Realität gesehen wird.
Spätestens dann fühlen sich erste Teilnehmende mit ihrem gewählten Avatar (pinkes T-Shirt zu gelben Shorts sind genauso möglich wie der klassische Business-Anzug) unwohl, weil er bspw. zu leger oder zu konservativ gekleidet ist. Gut gibt es dann die Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen und einen der weiteren – insgesamt über 20 – Avatare zu wählen und angemessen zu stylen. Das Outfit des Avatars führt meist – besonders in Leadership-Trainings – zu Diskussionen über die Kultur der Zusammenarbeit, des gegenseitigen Respekts sowie zu Auftreten und Wirkung. Ganz so, als ob es eine reale Veranstaltung wäre.
Der grosse Vorteil einer virtuellen Lernwelt wie Swissmem Spaces liegt darin, dass sie im Vergleich zu anderen Lernanwendungen einen Schritt weiter geht, denn die Realität wird hierin mit vielerlei Ansätzen imitiert, die in die Trainingskonzepte einfliessen und genutzt werden können. Die hohe Detailtreue bzw. die umfangreich entwickelte Ausstattung – bis hin zur Wahl von Kissen auf Lounge-Sofas, Farbe der Sitzgelegenheiten und Anzahl bzw. Art der Bepflanzung der Aussenbereiche des Gebäudes – tragen wohl auch dazu bei. Letztendlich ging es natürlich in erster Linie darum, eine optimale Lernumgebung zu gestalten, in der alle Zielgruppen inhaltlich angemessen unterstützt an ihren Themen arbeiten können.
Technische Finessen wie auf Knopfdruck zur Verfügung stehende Objekte – beispielsweise. für Aufstellungen und zur Verdeutlichung technischer Details – oder Ratingskalen am Boden, bieten sogar auf schnellere Art mehr Möglichkeiten für nachhaltige Lernerfahrungen als dies in einem herkömmlichen Präsenzkurs machbar ist.
Swissmem Academy nutzt die genannten Möglichkeiten aktuell zum Beispiel im Lehrgang CAS Leitende Ingenieure, bei dem neben Präsenz auch Seminartage in Swissmem Spaces sowie über Zoom stattfinden. Weiter wird ein Veranstaltungsmodul als Externat durchgeführt inkl. einem Tag auf einer Outdooranlage, um das Thema Gruppendynamik im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Körper zu erfahren.