Im Technopark ZĂŒrich fand am 27. April 2012 die Feier zum 20-jĂ€hrigen Bestehen des Vereins fĂŒr die höhere FachprĂŒfung fĂŒr den Industriemeister im Maschinen- und Apparatebau (VIM) statt. Bei der Eröffnung des Anlasses vor knapp 200 GĂ€sten wies VizeprĂ€sident Joself Lustenberger auf die langjĂ€hrige Sozialpartnerschaft und die Tatsache hin, dass der Industriemeister immer noch eine MĂ€nnerdomĂ€ne ist. Er dankte den Experten des VIM gebĂŒhrend. Ohne ihr Engagement wĂ€re die DurchfĂŒhrung der jĂ€hrlichen IndustriemeisterprĂŒfung in der Deutsch- und der Westschweiz nicht möglich. Weiter sprach Lustenberger auch den Unternehmen fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung bei der Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie den Angehörigen der Diplomanden Dank aus. Ost-West-GefĂ€lle bei der Bielibtheit der beruflichen Grundbildung
Der Referent des Abends war Theo Ninck, PrÀsident der Schweizerischen
BerufsbildungsÀmterkonferenz der EDK (SBBK). Zu Beginn seiner Rede mit dem Titel «Der Kampf um die Talente - Mythos oder RealitÀt?» wies Ninck auf das Ost-West-GefÀlle bei der PopularitÀt der beruflichen Grundbildung hin: 80 % der Jugendlichen im Kanton St. Gallen erlernen im Anschluss an die obligatorische Schulzeit einen Beruf, in Genf sind es lediglich 40 %. Ein Ànliches Bild bietet sich bei der DualitÀt der Ausbildung. WÀhrend beispielsweise im Kanton Uri nur 2 % der Lernenden anstatt einer dualen Ausbildung (Betrieb und Berufsfachschule) eine vollschulische Ausbildung machen, sind es im Kanton Genf 50 %. Bei den MaturitÀtsquoten weist hingegen der Westen des Landes die höheren Quoten aus.
Anhand des Beispiels Deutschland gab Theo Ninck ein gutes Votum zum Industriemeister ab. Die europĂ€ischen LĂ€nder (und die Schweiz) erstellen sogenannte Nationale Qualifikationsrahmen (NQR), in welchen alle Berufe entsprechend ihrem Kompetenzprofil und dem Qualifikationsniveau abgebildet werden. Deutschland hat den Industriemeister auf Niveau 6 im Raster mit max. 8 Niveaus eingestuft, und damit gleich hoch wie eine universitĂ€re Bachelor-Ausbildung. Das beweist den hohen Stand an Ausbildung und Kompetenz bei einem Industriemeister. Sinkende SchĂŒlerzahlen und steigende Anforderungen als Herausforderung
Weiter wies Ninck auf bevorstehende Herausforderungen hin. Die SchĂŒlerzahlen sinken, die Anforderungen an den ArbeitsplĂ€tzen steigen und die Tertiarisierung der Ausbildung schreitet voran. Kommt hinzu, dass einerseits der «Talent-Tank» (Reservoir) ausgeschöpft ist und andererseits die Begeisterung fĂŒr die MINT-FĂ€cher (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten zu wĂŒnschen ĂŒbrig lĂ€sst. Laut Ninck muss das Interesse an den MINT-FĂ€chern bereits in der Volksschule geweckt werden. Studien haben gezeigt, dass es nach dem Alter von 15 Jahren nur noch schwer zu wecken ist.
Zum Schluss kam Ninck auf Handlungsbedarf und Denkanstösse zu sprechen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Er betonte die wichtige Rolle der Berufsberatung, damit jedes Talent am richtigen Ort zur Geltung kommt. Es gilt, das Potenzial der Frauen besser zu nutzen und auch RealschĂŒler fĂŒr anspruchsvolle berufliche Grundbildungen zu rekrutieren. Frauen haben ebenfalls ein Flair fĂŒr Technik und Beispiele zeigen, dass gute RealschĂŒler reĂŒssieren. Nicht zuletzt ist es wichtig, gemeinsam aufzutreten und fĂŒr diese Sache werben.
Schliesslich ĂŒberreichte der VizeprĂ€sident des VIM den 55 anwesenden Diplomanden, die ihre Ausbildung an der IBZ (17), der ZBW (7) respektive der Swissmem Academy (31) gemacht haben, ihr «sauer» verdientes Eidgenössisches Diplom nach bestandener Höherer FachprĂŒfung. Die Stimmung im Saal war â wie auch beim anschliessenden Steh-Dinner - sehr gelöst.
Am 24. Mai findet in der Saline Bex (VD) in kleinerem Rahmen die <link fr/manifestations-seminaires/singleview/event/20-ans-de-laci.html?tx_cabagevents_pi1[backPid]=1186&tx_cabagevents_pi1[filter][category]=&cHash=7230ad8fa530c7d4f9ce62513b04e6b6 _blank external-link-new-window>JubilĂ€umsfeier fĂŒr die französische Schweiz</link> statt.