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«Auf unsere Stärken vertrauen und Chancen nutzen»

Der diesjährige Swissmem-Industrietag mit dem Titel «Industrie mit Zukunft» stand unter dem Eindruck der immer gravierenderen Auswirkungen der Frankenstärke auf die Exportindustrie. Die Referenten des Tages, darunter Bundesrat Johann Schneider-Ammann und Swissmem-Präsident Hans Hess, betonten die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung der Industrie und riefen die anwesenden Unternehmer dazu auf, die Innovationskraft der Schweiz und die sich bietenden Chancen gezielt zu nutzen.

Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) ist ein wichtiger Pfeiler der Schweizerischen Volkswirtschaft. Sie erwirtschaftet jährlich rund 9% des Schweizerischen BIP und bietet 330'000 Menschen eine Arbeit. Die MEM-Industrie exportiert 80% ihrer Erzeugnisse, davon rund zwei Drittel alleine in den Euro-Raum. Die aktuelle Frankenstärke bedroht zunehmend die Existenz vieler exportorientierter MEM-Unternehmen in der Schweiz und damit auch deren Arbeitsplätze.

Der Industrietag fand vor über 1'300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt, darunter über 200 Lernende, Schüler und Studierende. Unter dem Eindruck der negativen Auswirkungen der Frankenstärke auf die Exportindustrie diskutierten die geladenen Referenten, wie eine erfolgreiche Zukunft der Industrie gestaltet werden kann.

Bildung, Innovation und Freihandel als Chancen für die Industrie

In seiner Rede betonte Swissmem-Präsident Hans Hess vor allem die sich bietenden Chancen. Diese sieht er in den hervorragenden Hochschulen, dem dualen Bildungssystem, der Innovationskraft und in der grossen unternehmerischen Tradition der Schweiz. «Damit die Industrie diese Chancen wahrnehmen kann, braucht es genügend gut ausgebildete junge Leute aus der Schweiz und aus dem Ausland, eine hohe Innovationstätigkeit an den Schweizer Hochschulen sowie einen besseren und rascheren Transfer dieses Wissens in die Firmen. Und es braucht schliesslich einen freien und ungehinderten Zugang zu den wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkten der Welt.». In diesem Zusammenhang strich er die grosse Bedeutung der Bilateralen Verträge und insbesondere der Personenfreizügigkeit mit der EU hervor. Er verurteilte den Angriff der SVP auf die Personenfreizügigkeit und deren Idee zu einer Wiedereinführung eines Kontingentssystems für Ausländer als «grotesk». Im Weiteren müssten Politik und Sozialpartner endlich akzeptieren, dass es in dieser sehr schwierigen Situation keine neuen Abgaben, Regulierungen oder andere kostentreibende Auflagen mehr erträgt.


Auch der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Dr. Thomas Lindner, strich die Rolle der Industrie als «Enabler Industrie», d.h. als Problemlöser hervor. Er sprach dabei vor allem die enor-men Fortschritte und Potenziale der Industrie für die Verbesserung der Energieeffizienz an. «Unsere effizienten Produktionstechnologien sind es, die aus grünen Visionen endlich Realitäten machen, die das Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch entkoppeln.»


Professorin Dr. Ursula Keller von der ETH Zürich wies darauf hin, dass an den Hochschulen intensiv an Innovationen gearbeitet werde. Beim Transfer dieser Neuerungen in kommerzielle Produkte bestünde allerdings ein grosser Nachholbedarf. In diesem Zusammenhang schlug sie die Schaffung eines Programms zur direkten Unterstützung von Innovationsprojekten bei KMU vor, wie es die USA bereits kennen.


Schliesslich diskutierte mit Dr. Manuel Aschwanden, Optotune, Michael Born, Dacuda AG, und Andreas Wieland, Hamilton, ein hochkarätiges Unternehmerpodium die Frage, welche Rahmenbedingungen industrielle Start-up Unternehmen brauchen, um sich erfolgreich entfalten zu können.


Die Jugend für Technik begeistern
Eine besondere Rolle spielt jeweils die Jugend am Industrietag. Wiederum besuchten über 200 Schüler, Lernende und Studierende den Anlass, um in direkten Kontakt mit Vertretern der Industrie zu kommen. In der Pause stellten sich 15 CEOs aus der MEM-Industrie in einzelnen Gruppen den Fragen der Jugendlichen. Angesichts der demographischen Entwicklung hat die Nachwuchsförderung eine immer grössere Bedeutung. Hans Hess rief Eltern, Schulen und auch die Unternehmen zur Mithilfe auf. «Wir müssen den Jugendlichen vermitteln, dass es die Industrieunternehmen sind, die Lösungen für die wichtigen Themen der Gesellschaft wie Energie, CO2, Wasser, Nahrung, etc. schaffen. An solchen Themen mitarbeiten zu können, finden die Jungen nämlich viel spannender, als Geld von einem Konto auf das andere zu schieben.»

Weitere Auskünfte erteilt:
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation Swissmem
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