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Energie- und CO2-Statistik der MEM-Industrie 2011

Der Energiebedarf der Schweizer MEM-Industrie hat 2011 um 6.4% abgenommen und setzt damit nach einer vorübergehenden Zunahme seinen langjährigen Abwärtstrend fort. Mit Ausnahme von Fernwärme sowie Holz und Abfällen war der Verbrauch aller Energieträger rückläufig. Die Abnahme wurde verstärkt durch die vergleichsweise warme Witterung. Die CO2-Emissionen nahmen mit über 31% deutlich stärker ab als der Energiebedarf. Im Vergleich zu 1990 hat die MEM-Industrie ihren Energiebedarf um 43% und die CO2-Emissionen um über 55% gesenkt.

Abbildung 1: Energieverbrauch der Schweizer MEM-Industrie 1990-2011 (in TJ; 1 TJ = 278 x 10<sup>3</sup> kWh)

Das konjunkturelle Auf und Ab der letzten Jahre widerspiegelt sich im Energiebedarf der MEM-Industrie: Nach der markanten Bedarfsabnahme im Krisenjahr 2009 und der Erholung im Folgejahr ist der Energieverbrauch 2011 um 6.4% zurückgegangen und folgt damit wieder dem langjährigen Trend. Seit 1990 verzeichnet der Energiebedarf der MEM-Industrie einen durchschnittlichen jährlichen Rückgang von etwa 3%, was insgesamt zu einer Senkung von 43.1% seit 1990 geführt hat. In Absolutwerten betrug der Gesamtbedarf 2011 knapp 16'500 Terajoule (TJ) bzw. 4’572 GWh.


Im Vorjahresvergleich war bei allen Energieträgern mit Ausnahme von Fernwärme (+1.6%) sowie Holz und Abfällen (+16.9%) eine Abnahme festzustellen. Im Gesamtenergiemix spielen Fernwärme, Holz und Abfälle jedoch nach wie vor eine untergeordnete Rolle. So beträgt der Anteil von Fernwärme am Gesamtverbrauch 4.2% und jener von Holz und Abfällen lediglich 0.5%.


Tragende Rolle von Elektrizität und Erdgas

Die wichtigste Rolle im Energiemix der MEM-Industrie spielen Strom und Erdgas. Der Stromanteil am Gesamtenergiebedarf hat sich seit 1990 geringfügig von 51.2% auf 55.3% erhöht. Markant zugenommen hat dagegen die Bedeutung von Erdgas: Entfielen 1990 noch 16.7% des Gesamtenergiebedarfs auf Erdgas, waren es 2011 bereits 31.7%. So erstaunt es nicht, dass Erdgas als einziger Energieträger im langjährigen Vergleich eine steigende Bedarfskurve aufweist. Konsumierte die MEM-Industrie 1990 noch 4'831 TJ (1'342 GWh) Erdgas, waren es 2011 bereits 5'210 TJ (1'447 GWh). Dies entspricht einer absoluten Zunahme von 7.8%. Gas ist damit der zweitwichtigste Energieträger für die MEM-Industrie.


Die wichtigste Rolle spielt die Elektrizität mit einem Bedarf von 9'099 TJ (2’528 GWh) im Jahr 2011.Im Vergleich zum Vorjahr war 2011 sowohl bei der Elektrizität als auch beim Erdgas ein Rückgang festzustellen. Beim Strom betrug die Reduktion 2.7%, beim Erdgas 6.3%.


Schwindende Rolle von Heizöl
Viel markanter war der Rückgang des Heizölverbrauchs. Dieser sank im Vergleich zum Vorjahr um 31.7%, was zu einem beträchtlichen Teil auf die warme Witterung zurückzuführen sein dürfte. Nach dem strengen Vorjahreswinter sank nämlich die Zahl der Heizgradtage um 18% und lag 2011 mit 2’938 deutlich unter dem langjährigen Mittel. Dass der Verbrauchsrückgang beim Heizöl den Rückgang der Heizgradtage klar übertraf, ist zahlreichen Effizienzmassnahmen, Gebäudesanierungen und der Umstellung von öl- auf gasgefeuerte Heizungssystemen zu verdanken. Viele dieser Massnahmen wurden von den Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) umgesetzt.


Der langfristige Vergleich verdeutlicht die schwindende Rolle von Heizöl als Energieträger für die MEM-Industrie. 1990 deckte die MEM-Industrie mit Erdölprodukten (v.a. Heizöl) noch 27.8% ihres Energiebedarfs, entsprechend einem Verbrauch von 8'044 TJ (2'235 GWh). 2011 lag der Verbrauch 87.3% tiefer bei 1'021 TJ (284 GWh). Der Anteil von Heizöl am Gesamtenergiebedarf der MEM-Industrie lag 2011 mit 6.2% nur noch unwesentlich über jenem der Fernwärme (4.2%).


Weiterer Rückgang der CO2-Emissionen
Im Einklang mit dem abnehmenden Bedarf nach Heizöl und Erdgas sind auch die CO2-Emissionen der MEM-Industrie weiter zurückgegangen. Mit einer Reduktion um 13.5% haben die CO2-Emissionen den vorübergehenden Anstieg im Vorjahr mehr als kompensiert und einen Tiefstwert von 393'137 Tonnen erreicht. Damit haben die CO2-Emissionen der MEM-Industrie erstmals die Schwelle von 400'000 Tonnen pro Jahr unterschritten.


72.9% der Emissionen stammten aus der Verbrennung von Erdgas, 19% aus Heizöl und der Rest weitgehend aus prozessbedingt eingesetzter Kohle und Koks. Im langfristigen Vergleich ist der Rückgang der CO2-Emissionen in der MEM-Industrie noch ausgeprägter als jener des Energieverbrauchs. Seit 1990 haben sich die CO2-Emissionen mit einem Rückgang um 55.1% mehr als halbiert. Damit hat die Branche bisher einen überdurchschnittlich grossen Beitrag an die Reduktion der Schweizer CO2-Emissionen geleistet.


Einen wichtigen Beitrag zu diesen Erfolgen leistet die Energieagentur der Wirtschaft (EnAW), welche die Unternehmen seit über 10 Jahren bei der Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmassnahmen berät und unterstützt. Als Gründungsmitglied der EnAW hat Swissmem die Entwicklung dieser Organisation von Beginn weg begleitet und mitgelenkt.


Zur Swissmem-Energiestatistik
Swissmem führt seit den achtziger Jahren die Energie- und CO2-Statistik der Schweizer MEM-Industrie. Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen der jährlichen Gesamtenergiestatistik des Bundesamts für Energie. Gegenwärtig liefern rund 120 Mitgliedfirmen Energieverbrauchsdaten für die Statistik. Auf dieser Grundlage werden Energieverbrauch und CO2-Emissionen für die ganze Swissmem-Mitgliedschaft hochgerechnet.


Die Entwicklung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen der MEM-Industrie ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Neben Energieeffizienz- und Substitutionsmassnahmen spielen auch Konjunkturlage, Strukturwandel und Produktionsverlagerungen eine Rolle. Insgesamt lässt die nachhaltige Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen bei steigender Wertschöpfung jedoch auf einen starken Willen der Branche zur Verbesserung ihrer Umweltleistung schliessen. Die Energie- und CO2-Statistik liefert dem Verband wichtige Grundlagen für die Energie- und Klimapolitik. Die teilnehmenden Unternehmen profitieren von einem nützlichen Verbrauchsbenchmark. Unternehmen, die sich für eine Teilnahme an der Statistik interessieren, setzen sich bitte mit Sonja Studer in Kontakt.

Kontakt:

Sonja Studer, Ressortleiterin Energie,

s.studernoSpam@swissmem.ch, Tel. +44 384 48 66