Startseite Aktuelles Erfolgreich nach China
Ansprechpartner  Swissmem Swissmem
+41 44 384 41 11 +41 44 384 41 11 infonoSpam@swissmem.ch
Teilen

Erfolgreich nach China

Am 9. Swissmem Symposium wurden die Chancen und Herausforderungen des chinesischen Markts diskutiert.

Das inzwischen zur Tradition gewordene Swissmem Symposium kann auf eine erfolgreiche neunte Durchführung zurückblicken. China als Chance und Herausforderung für die Schweizer Maschinenindustrie – das Thema war offensichtlich von grossem Interesse, wie sich aus dem bis auf den letzten Platz besetzten Saal schliessen lässt. Die kompetenten Referenten boten den Teilnehmenden denn auch ein breites Angebot an Informationen und konkreten Tips für den Markteintritt in China.


Die jüngsten Zahlen zeigen, dass sich die wirtschaftliche Situation der MEM-Industrie verschärft hat und auch eine Trendwende der Konjunkturlage nicht mehr auszuschliessen ist. Doch selbst wenn man von der gegenwärtig schwierigen Situation absieht, zeichnet sich in den etablierten Märkten wie der EU und den USA längerfristig eine Verlangsamung des Wachstums ab, wohingegen Asien und insbesondere China eine deutlich höhere Dynamik aufweisen und deren Bedeutung als Absatzregion in Zukunft weiter zunehmen wird.


Eine entscheidende Grundlage für den Marktzugang sind Freihandelsabkommen. Der Abbau von Zöllen und weiteren Handelshindernissen sowie die durch einen staatsvertraglichen Rahmen erhöhte Rechtssicherheit stellen eine wichtige Voraussetzung dar. Botschafter Christian Etter, SECO, Bern, informierte über den aktuellen Stand der Verhandlungen mit China, die aller Voraussicht nach noch einige Jahre in Anspruch nehmen werden.


Wer nach China will, braucht Zeit, Geduld und eine konsequente Ausrichtung auf die lokalen Kundenbedürfnisse. Darin waren sich die drei Unternehmer einig, die ihre Erfahrungen beim Markteintritt darlegten. Michael Hauser, Tornos SA, Moutier, strich hervor, wie wichtig Offenheit, schnelle Anpassungsfähigkeit und ein exzellentes Marketing sind. Ohne Kompetenzaufbau vor Ort gehe es nicht; dies bedinge ein Topmanagement und qualifizierte lokale Mitarbeitende, die im Unternehmen gehalten werden können, so Stephan Nell, Körber Schleifring, Hamburg. Man müsse sich auf die chinesische Kultur einlassen und insbesondere komme «Guanxi» - dem persönlichen, auf Vertrauen basierenden Beziehungsnetz – eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.

Laurent Castella, Bystronic Asia Pacific, Shanghai, warnte davor, sich allzu sehr auf der sprichwörtlichen Schweizer Qualität auszuruhen. Dies könne zu einer Unterschätzung der stetig wachsenden chinesischen Qualität verleiten. Erfolg habe, wer besser sei als die lokalen Anbieter.


China kopiert. Alle wissen es und dennoch werden die vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Schutz der «Intellectual Property Rights» von den Schweizer Unternehmen oftmals nicht voll ausgeschöpft, führte Nathan Kaiser, Eiger Law, Shanghai aus. Eine Rechtsdurchsetzung im Nachhinein gestalte sich schwierig, weshalb er unbedingt dazu rät, vorbeugend die vorhandenen Mittel zu ergreifen. Ganz entscheidend sei auch, dass man sich von seinen potenziellen chinesischen Geschäftspartnern ein genaues Bild mache.


Kurt Haerri, Schindler Aufzüge AG, Ebikon, riet den Zuhörenden, beim unternehmerischen Gang nach China die Erfolgskriterien von bereits gut etablierten Firmen kennenzulernen. Ein hoher Stellenwert komme der Integration und Ausbildung von chinesischen Führungs- und Fachkräften zu. Zudem gelte es in einem riesigen Land wie China die regionalen Unterschiede zu berücksichtigen.


Das Symposium zeigte auch, dass Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung grundsätzlich mit grossen Unsicherheiten behaftet sind. Peter Meier, USP Consulting, Goldach, schätzte zu Beginn der Veranstaltung den aktuellen Auftragseinbruch als konjunkturell bedingt ein und geht eher davon aus, dass man sich nicht auf eine neuerliche Krise einstellen müsse. Klaus W. Wellershof, Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, hingegen blickte zum Schluss der Fachtagung wesentlich pessimistischer in die Zukunft. Die derzeitige Situation könne durchaus als dramatisch bezeichnet werden. Mit der in dieser Höhe noch nie dagewesenen Überwertung des Frankens sowie der offenen Frage, wie Länder wie die USA und Grossbritannien ihre Schuldenkrise lösen wollen, sei eine Rezession nicht auszuschliessen. Die Exporte der Konkurrenten wüchsen überdies schneller und trotz Preisnachlässen habe die Schweiz an Marktanteil verloren.

Impressionen vom 9. Swissmem Symposium