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MEM-Industrie: Erholungskurs mit einem Fragezeichen

Swissmem ist erfreut über die Geschäftsentwicklung in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie). Im vergangenen Jahr haben sowohl die Aufträge (+2,3%), die Umsätze (+2,8%) als auch die Exporte (+1,2%) zugenommen. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen für das Jahr 2014 sind grundsätzlich positiv. Inwiefern sich die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative auf die MEM-Industrie auswirkt, wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen.

Die Mitte des vergangenen Jahres beginnende Erholung in der Schweizer MEM-Industrie setzte sich auch im letzten Quartal fort. Die Auftragseingänge nahmen im vierten Quartal 2013 im Vergleich zur Vorjahresperiode um +3,7% zu. Über das gesamte Jahr betrachtet, stiegen sie um +2,3%. Mit den anziehenden Aufträgen erhöhte sich die Kapazitätsauslastung. Nachdem sie 2013 zeitweise bis auf 82,1% gefallen war, erreichte die Auslastung im 4. Quartal 2013 wieder 83,8% (Vorjahresquartal: 83,6%). Die jüngste Erhebung des KOF im Januar 2014 ergab sogar eine Kapazitätsauslastung von 87%, womit sie leicht über dem langjährigen Durchschnitt zu liegen kam. Auch die Umsätze entwickelten sich positiv. Im 4. Quartal 2013 stiegen sie um +5,3% – über die gesamten zwölf Monate um +2,8%. Dazu beigetragen haben insbesondere Grossfirmen (mit mehr als 250 Mitarbeitenden). Bei den KMU stagnierte die Umsatzentwicklung im letzten Quartal 2013.

Positive Exportentwicklung

Die MEM-Industrie exportierte 2013 Waren im Wert von 65,4 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von +1,2% entspricht. Mit Ausnahme des Maschinenbaus (-0,2%) erhöhten sich die von der Oberzolldirektion erfassten Exportzahlen gegenüber 2012 in sämtlichen Produktbereichen. Am stärksten profitierten die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten (+3,7%). Die Zuwächse bei den Metallen (+0,7%) und der Elektrotechnik / Elektronik (+0,1%) fielen moderater aus.

Die Absatzmärkte entwickelten sich 2013 regional unterschiedlich. Mit einem Plus von 2,4% verzeichneten die Exporte in die USA den stärksten Anstieg. Auch die Ausfuhren in die EU, dem mit einem Exportanteil von 59,4% nach wie vor wichtigsten Absatzmarkt der Schweizer MEM-Industrie, nahmen leicht zu (+0,8%). Hingegen stagnierte der Güterstrom nach Asien (-0,2%). Betrachtet man das vierte Quartal isoliert, so nahmen die Exporte in alle drei Hauptregionen deutlich zu (EU: +3,5% / USA +2,9% / Asien +3,2%).

Konsequenzen aus der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative

Die Erholung in der Schweizer MEM-Industrie wurde durch die verbesserte weltwirtschaftliche Situation begünstigt. Gemäss der Quartalsumfrage unter den Swissmem-Meldefirmen bestehen gute Chancen, dass sich diese erfreuliche Entwicklung fortsetzt. Aktuell rechnen 54,1% der befragten Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten mit höheren Bestellungseingängen aus dem Ausland. Lediglich 11,5% befürchten eine Verschlechterung der Auftragssituation. Allerdings wurde die Umfrage vor dem 9. Februar 2014 durchgeführt. Inwiefern sich die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative negativ auf die Erwartungen und allenfalls auch auf den Geschäftsgang der MEM-Firmen auswirkt, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich das Investitionsklima aufgrund der nun entstandenen Unsicherheit über das künftige Verhältnis zur EU verschlechtert. Zudem vermindert die Sistierung des Forschungsabkommens «Horizon 2020» unmittelbar die Standortattraktivität des Denk- und Werkplatzes Schweiz.

Swissmem wird sich dafür einsetzen, dass für die Kontingentierung der ausländischen Arbeitskräfte ein möglichst unbürokratisches System geschaffen wird. Noch entscheidender ist die Rettung der Bilateralen Verträge. Swissmem wird den Bundesrat in seinem Bemühen entsprechend unterstützen. Nicht zuletzt wird Swissmem ihre Anstrengungen intensivieren, das heimische Fachkräftepotenzial besser auszuschöpfen. Im Fokus stehen vor allem junge Menschen, Frauen und ältere Mitarbeitende. Zudem fordert Swissmem die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, sich rasch um eine restriktivere Handhabung des Asylwesens sowie um die Beseitigung der Engpässe im Wohnungs- und Infrastrukturbereich zu kümmern.

Weitere Auskünfte erteilt:

Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation

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Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande

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