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Schweiz bleibt innovativstes Land Europas

Die Schweiz belegt 2011 zum vierten Mal in Folge den Spitzenplatz auf dem Innovation Union Scoreboard (IUS) der EU-Kommission. Trotzdem wird das Innovationspotenzial nicht vollständig ausgeschöpft.

Auf dem Innovation Union Scoreboard (IUS) weist die Schweiz über eine Reihe von Indikatoren gesteigerte Werte auf und bleibt vor Schweden, Dänemark, Deutschland und Finnland die führende Innovationsnation. Die Daten des IUS 2011 stammen aus den Jahren 2008 bis 2010 und bilden erste Auswirkungen der Schwächephase in der Finanzwirtschaft bereits ab.

Eine besondere Stärke der Schweiz liegt im Bereich der internationalen Patentanmeldungen und im Verkauf neuer Produkte. Die Schaffung neuen Wissens wird unter anderem an der Anmeldung von Schutzrechten wie Patenten, EU-weiten Markenrechten und Designs abgelesen. Weiterhin ragt die Schweiz im europäischen Vergleich mit ihrem Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Aktivitäten, sowie dem hohen Exportanteil von mittel- und hochtechnologischen Gütern heraus.

Im Gesamtindex ist die Schweiz auf hohem Niveau und mit deutlichem Abstand vor dem zweitplatzierten Schweden in der europäischen Spitzengruppe positioniert. Wie bei den meisten anderen Ländern ist die Innovationsleistung der Schweiz weniger stark gewachsen als im Vorjahr (+1.3% im 2011 gegenüber +4% im 2010). Doch die Konkurrenz schläft nicht: Mit Finnland (+2%) und Deutschland (+1.6%) weisen zwei Länder aus der Spitzengruppe steigende Wachstumsraten auf.

Trotz des guten Abschneidens im europäischen Vergleich liegt in der Schweiz noch viel Innovationspotenzial brach. Im Rahmen der Sondermassnahmen gegen die Frankenstärke hat der Bund 2011 der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) zusätzlich 100 Millionen Franken für die Innovationsförderung gesprochen. Doch die KTI konnte nur die Hälfte der 1064 eingereichten Fördergesuche überhaupt prüfen, bevor der Zusatzkredit ausgeschöpft war. Die verbleibenden Gesuche wurden unbehandelt an die Gesuchsteller zurückgeschickt. Wertvolles Innovationspotenzial blieb damit ungenutzt.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exportindustrie und deren Arbeitsplätze zu sichern, muss die Schweiz das bestehende Innovationspotenzial konsequent nutzen. Swissmem fordert deshalb, dass das KTI-Budget 2012 um 50 bis 100 Millionen Franken aufgestockt wird, damit alle förderungswürdigen Projekte realisiert werden können, die 2011 unbehandelt blieben. Ausserdem müssen im jährlichen Grundbudget der KTI künftig mindestens 150 Millionen Franken pro Jahr allein für Projekte zur Verfügung stehen. Und schliesslich benötigt die KTI eine neue Organisationsform, die mehr Flexibilität bietet und eine langfristig angelegte, nachhaltige Innovationsförderung ermöglicht.