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Swissmem Energie- und CO2-Statistik 2012

Der Schweizer MEM-Industrie ist es gelungen, ihren Energiebedarf seit 1990 um 40% zu senken. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Energiebedarf im Jahr 2012 dagegen nahezu unverändert. Die leichte Zunahme um 0,4% war ausschliesslich auf einen deutlichen Anstieg des Erdgasverbrauchs (+9,7%) zurückzuführen. Dies illustriert die zunehmende Bedeutung dieses Energieträgers, der mittlerweile 34% des Energiebedarfs der MEM-Industrie deckt. Wichtigster Energieträger bleibt jedoch mit einem Anteil von 53,5% der Strom.

Der Energiebedarf der Schweizer MEM-Industrie hat in den vergangenen 20 Jahren eine klare Grundtendenz gezeigt: stetig nach unten. In den letzten Jahren hat sich der Abwärtstrend allerdings etwas abgeflacht. Überlagert wird dieser langfristige Trend von jährlichen Schwankungen, die zum einen mit der Konjunkturlage (ausgeprägt zum Beispiel im Krisenjahr 2009) und zum andern mit der momentanen Witterung (als Beispiel sei hier der milde Winter 2011 genannt) zusammenhängen.

Im Jahr 1990 betrug der Energiebedarf der MEM-Firmen rund 28‘900 Terajoule (TJ) oder 8‘030 Gigawattstunden (GWh), im Jahr 2012 dagegen nur noch 17‘500 TJ oder rund 4‘860 GWh. Dass diese Abnahme nicht einfach das Resultat einer schleichenden Desindustrialisierung ist, zeigt die Tatsache, dass die Umsätze und Wertschöpfung der Schweizer MEM-Industrie im selben Zeitraum gestiegen sind.

Erdgas auf dem Vormarsch

Im Vorjahresvergleich war bei allen Energieträgern mit Ausnahme von Erdgas eine leichte bis deutliche Abnahme zu verzeichnen. Die geringfügige Zunahme des Gesamtenergiebedarfs war denn auch ausschliesslich auf diesen einen Energieträger zurückzuführen. Der Verbrauch von Erdgas fiel mit +9.7% nämlich signifikant höher aus als im Vorjahr.

Erdgas wird in der Industrie einerseits für Prozesswärme eingesetzt und ersetzt andererseits in zunehmendem Mass Heizöl für Raumwärme. Die deutliche Zunahme des Erdgasbedarfs war unter anderem auf den im Vergleich zum Vorjahr grösseren Raumwärmebedarf zurückzuführen. Der ungewöhnlich milde Winter 2011 hatte einen rekordtiefen Bedarf an Heizenergie zur Folge, der im generell kühleren 2012 wieder kompensiert wurde. Zudem stellten auch im Jahr 2012 wiederum mehrere Firmen ihre Heizsysteme von Heizöl auf Erdgas um.

Mittlerweile deckt Erdgas über ein Drittel (34%) des Energiebedarfs der MEM-Firmen. 1990 trug dieser Energieträger nur etwa ein Sechstel (knapp 17%) zur Deckung des Bedarfs bei. Als einziger Energieträger hat Erdgas seit 1990 nicht nur an relativer Bedeutung, sondern auch in absoluten Mengen deutlich zugelegt. Lieferte Erdgas den Unternehmen im Jahr 1990 noch 4‘830 TJ (1‘342 GWh) an Energie, waren es 2012 bereits 5‘980 TJ (1‘662 GWh). Eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Erdgasversorgung wird für die Schweizer MEM-Industrie demnach immer wichtiger. Der Zunahme des Erdgasbedarfs steht eine massive Abnahme beim Heizöl gegenüber. Einst der zweitwichtigste Energieträger für die MEM-Industrie, spielt Heizöl mit einem Beitrag von 5,5% zum Gesamtenergieverbrauch heute nur noch eine marginale Rolle. Im Vergleich zu 1990 hat der Heizölverbrauch um satte 88% abgenommen. In diesem Sinne findet die Energiewende in der MEM-Industrie schon seit Jahren statt. Strom bleibt wichtigster EnergieträgerDie wichtigste Rolle im Energiemix der Schweizer MEM-Industrie spielt nach wie vor die Elektrizität. Sie deckt im langjährigen Mittel rund die Hälfte des Energiebedarfs der Swissmem-Firmen, mit leicht steigender Tendenz. Im Jahr 2012 betrug ihr Anteil 53,5%. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Strombedarf der MEM-Industrie 2012 um 2% auf 9‘360 TJ (2‘600 GWh oder 2,6 TWh) zurückgegangen. Im Gegensatz dazu hat der gesamtschweizerische Stromendverbrauch gemäss dem Bundesamt für Energie um 0,6 % zugenommen und betrug 2012 rund 59 TWh. Die Swissmem-Mitgliedfirmen machen also etwa 4,4% des Schweizer Stromendendverbrauchs aus. Die übrigen Energieträger – Nah- und Fernwärme, Holz, Abfall sowie weitere flüssige und gasförmige Brennstoffe haben sich in der MEM-Industrie bislang nicht durchsetzen können und spielen im Energiemix weiterhin eine untergeordnete Rolle. Den grössten Beitrag unter diesen Alternativenergien liefert die Fernwärme, die mit 4,6% heute fast so viel zur Energieversorgung beiträgt wie das Heizöl. CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 mehr als halbiertZwar hat der steigende Erdgasverbrauch die CO2-Emissionen der MEM-Industrie im Vergleich zu den ausserordentlich tiefen Vorjahreswerten um 5,8% ansteigen lassen. Mit einer Menge von 428‘791 Tonnen liegen die CO2-Emissionen der MEM-Industrie aber dennoch auf dem dritttiefsten Wert seit Beginn der Messreihe im Jahr 1990. Unterboten wurde er lediglich im Krisenjahr 2009 und dem ungewöhnlich milden 2011. Insgesamt emittierte die Swissmem Mitgliedschaft im Jahr 2012 weniger als halb so viel CO2 wie 1990 (-51%). Während die CO2-Emissionen der MEM-Industrie früher in erster Linie der Verbrennung von Heizöl zuzuschreiben waren, stammen heute über drei Viertel (76,7%) aus Erdgas. Heizöl trägt nur noch 16,4% zu den CO2-Emissionen bei; der Rest stammt weitgehend aus Kohle und Koks, die für gewisse Prozesse in der Metallindustrie notwendig sind. Mit ihren Klimaschutzmassnahmen leisten die Schweizer MEM-Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der nationalen CO2-Ziele. Unterstützt werden sie dabei von der Energieagentur der Wirtschaft, welche die Unternehmen seit über 10 Jahren beim Abschluss von Zielvereinbarungen begleitet und berät. Zur Swissmem-Energiestatistik Swissmem führt seit den achtziger Jahren die Energie- und CO2-Statistik der Schweizer MEM-Industrie. Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen der jährlichen Gesamtenergiestatistik des Bundesamts für Energie. Gegenwärtig liefern rund 120 Mitgliedfirmen Energieverbrauchsdaten für die Statistik. Auf dieser Grundlage werden Energieverbrauch und CO2-Emissionen für die ganze Swissmem-Mitgliedschaft hochgerechnet. Die Entwicklung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen der MEM-Industrie wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Neben Energieeffizienz- und Substitutionsmassnahmen spielen auch Konjunkturlage, Strukturwandel und Produktionsverlagerungen sowie die Wetterverhältnisse eine Rolle. Insgesamt lässt die nachhaltige Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen bei steigender Wertschöpfung jedoch auf einen starken Willen der Branche zur Verbesserung ihrer Umweltleistung schliessen. Die Energie- und CO2-Statistik liefert dem Verband eine wichtige Faktenbasis für seine Energie- und Klimapolitik. Die teilnehmenden Unternehmen erhalten zudem einen Verbrauchsbenchmark, der ihre Position im Branchenvergleich aufzeigt. Unternehmen, die sich für eine Teilnahme an der Statistik interessieren, setzen sich bitte mit Sonja Studer in Kontakt.Kontakt: Sonja Studer, Ressortleiterin Energie, s.studernoSpam@swissmem.ch, Tel. +44 384 48 66 Abbildung 1: Energieverbrauch der Schweizer MEM-Industrie 1990-2012 (in TJ; 1 TJ = 278 x 103 kWh) Abbildung 2: CO2-Emissionen der Schweizer MEM-Industrie 1990-2012 (in t CO2)