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ProduktivitÀtsfaktor Messen

Messen wird zunehmend ein ProduktivitÀtsfaktor. Das Seminar «Prozessoptimierung durch Messen» der Swissmem Fachgruppe Dimensionelle Messtechnik vom 12. MÀrz 2013 in Winterthur beleuchtete diese Thematik von verschiedenen Blickwinkeln.

Lange Zeit wurde Messen vor allem als kostenintensiv und unproduktiv angesehen. Mit zunehmenden QualitĂ€tsanforderungen in Bezug auf Genauigkeit und Toleranzen sowie bezĂŒglich Dokumentation erhalten Messprozesse eine ganz neue Bedeutung. Gilt es doch, dadurch den Produktionsprozess sicherer zu gestalten und damit die ProduktivitĂ€t zu erhöhen. Dem Thema «Prozessoptimierung durch Messen» widmete sich das 5. Swissmem-Seminar Dimensionelle Messtechnik am 12. MĂ€rz 2013 in Winterthur. Rund 130 Teilnehmer interessierten sich fĂŒr diese Messtechnik-Themen. Maschine als Basis fĂŒr Prozesssicherheit Das Thema Prozesssicherheit wurde dabei von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und entsprechend war das Seminar aufgegliedert. Die Basis fĂŒr Prozesssicherheit in der Fertigung ist die Maschine bzw. das Bearbeitungs- oder Fertigungszentrum. Im einfĂŒhrenden Vortrag ging es dabei ĂŒber den Temperatureinfluss auf Werkzeugmaschinen. Dr. Wolfgang Knapp von der ETH ZĂŒrich stellte dabei Messungen zur Erfassung verschiedener TemperatureinflĂŒsse vor, die einen grossen Störfaktor auf die Werkzeugmaschine darstellen. ZusĂ€tzlich zeigte er Lösungsmöglichkeiten um die StöreinflĂŒsse zu reduzieren. Über neue Messmethoden zu GeometrieprĂŒfungen an Werkzeugmaschinen sprach Ernst Kunz von der Kunz Precision AG und stellte dabei das neu entwickelte Messsystem Rail-Check vor, mit dem das geometrische Vermessen von Linearachsen in einem einzigen Messdurchgang in kĂŒrzester Zeit durchgefĂŒhrt werden können und die Daten fĂŒr die Fehlerkompensation automatisch berechnet werden. Bisher war das geometrische Vermessen von Linearachsen zeitaufwĂ€ndig und benötigte unterschiedliche Messeinrichtungen. Messen in der Produktion Die weiteren VortrĂ€gen behandelten dann das eigentliche Messen in der Produktion. Über Methoden und Anwendungen der hochgenauen - optischen - dimensionellen Messtechnik im Produktionsprozess sprach Dr.-Ing. Knut Siercks vom Hexagon Technology Center. Er stellte drei neue optische Systeme und deren Messmethoden in der Produktion von hochprĂ€zisen Bauteilen vor. Kernpunkte sind dabei eine höhere Messrate bei bekannter QualitĂ€t, ein zunehmender Messumfang, kĂŒrzere Einrichtzeiten sowie die LeistungsfĂ€higkeit der Software. Zum Thema Kombination von Messungen und PrĂŒfungen auf und nach Werkzeugmaschinen referierte Dr. Andreas Kreyssig von der Marposs AG. In dem Vortrag ging es um eine Optimierung des Bearbeitungszyklus auf Werkzeugmaschinen. Hierzu wird die kritische Masse der WerkstĂŒcke kontrolliert, deren Bewertung und Korrektur schlussendlich eine Reduktion der Produktionskosten bewirkt. Das Messen von Schneidkantenradien war Thema von Dr. Felix Meli vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Metrologie Metas. Er fokussierte vor allem auf die unterschiedlichen Messmethoden zur Bestimmung der Schneidkantenradien, die oft zu unterschiedlichen Resultaten fĂŒhren und wertete diese aus. QualitĂ€t und Effizienz beim Messen Dr.-Ing. Michale Marxer von der NTB stellte die Multisensor-Koordinatenmesstechnik heute und morgen vor. Er thematisierte die Zunahme von Sonder- und Spezialaufgaben in der Messtechnik. Um umfassender und schneller auf die neuen Anforderungen reagieren zu können, stellte er Möglichkeiten und aktuelle Beispiele aus der Multisensor-Koordinatenmesstechnik vor. Zunehmend spielt auch beim Messen die Automatisierung eine grosse Rolle. Der Einfluss des Benutzers als Fehlerquelle kann dadurch verringert werden. Thierry Keist von der Trimos AG sprach ĂŒber neue Lösungen beim Automatisieren von HochprĂ€zisionsmessungen und wie dadurch Effizienz und QualitĂ€t der Messungen verbessert werden kann. Ausserdem sprach Dr. Nicolas Blanc vom CSEM ĂŒber Positionsbestimmungen mit Nanometerauflösungen. Neuartige Encoder erlauben, die absolute Lage eines Objektes genau und zuverlĂ€ssig zu bestimmen. Ein Höhepunkt des Seminars war der Vortrag von Reto Schoch, dem Gewinner des «Race Across America» 2012 und der Tortour 2012. Der Extremsportler und GeschĂ€ftsfĂŒhrer und GrĂŒnder der Swissfluidics AG sprach ĂŒber seine Visionen und Grenzerfahrungen als Sportler und Unternehmer. Bericht: Anne Richter, SMM

Letzte Aktualisierung: 03.04.2013