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BREXIT: Negative Auswirkungen für die MEM-Industrie befürchtet

Swissmem nimmt das Resultat der Volksabstimmung über den Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union besorgt zur Kenntnis. Für Grossbritannien, die EU und auch die Schweiz bricht damit eine neue Phase der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit an. Die unmittelbare Folge ist ein zurzeit erheblicher Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken gegenüber dem Euro und dem Pfund.

Ein erneutes Erstarken des Schweizer Frankes verschlechtert direkt die Wettbewerbsfähigkeit der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) in ihrem wichtigsten Markt, der EU. Je länger der Aufwertungsdruck anhält, desto nachteiliger wird es für die MEM-Branche. Damit ist die für dieses Jahr erhoffte Erholung in Frage gestellt. Swissmem erwartet deshalb, dass die SNB alle ihre zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzt, um dem aktuellen Aufwertungsdruck entgegen zu wirken.

Neben diesem Währungseffekt befürchtet Swissmem auch einen konjunkturellen Effekt. Das Exportvolumen der Schweizer MEM-Industrie nach Grossbritannien betrug im vergangenen Jahr 2,5 Milliarden Franken. Damit ist Grossbritannien die sechstgrösste Exportdestination der MEM-Industrie. Der BREXIT dürfte sich negativ auf das Investitionsverhalten der britischen Wirtschaft auswirken und damit die Nachfrage nach Schweizer Exportgütern schwächen.

Für die Schweiz könnten die politischen Konsequenzen weitreichend sein. Swissmem geht davon aus, dass die EU durch den BREXIT für eine Weile mit sich selber beschäftigt sein wird. Die Verhandlungslösung mit der Schweiz über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative ist damit wohl kein prioritäres Geschäft mehr für die EU. Die innenpolitische wie auch die aussenpolitische Unsicherheit bezüglich des Verhältnisses der Schweiz zur EU wird damit verlängert. Das könnte sich negativ auf Investitionsentscheide der Firmen in der Schweiz auswirken.

Swissmem hofft, dass die Phase der Unsicherheit möglichst kurz ausfällt, damit Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative möglich bleiben. Es zeigt sich, dass der bilaterale Weg für die Schweiz eine massgeschneiderte Lösung ist, die es jetzt erst recht zu erhalten gilt.