Die Geschichte des Verbands
«Wahrung und Förderung der allgemeinen Interessen der schweizerischen Maschinenindustrie». So lautete das Verbandsziel bei der Gründung des Vereins Schweizerischer Maschinen-Industrieller (VSM) im Jahre 1883. Dieses ist auch heute noch aktuell.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahmen in der Schweiz die sozialen Spannungen zu. Die Arbeitgeber der Maschinenindustrie grĂĽndeten 1905 deshalb aus den Reihen des VSM den Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie (ASM). Dieser sollte deren Interessen auf dem Gebiet der Sozialpolitik wahren.
Als Folge der Weltwirtschaftskrise wollte der Bundesrat in den 1930er Jahren bei kollektiven, landesweiten Lohnstreitigkeiten als Schiedsrichter auftreten. Der ASM und die Gewerkschaften wandten sich gegen diesen Staatsinterventionismus. Sie suchten eine Lösung, mit der sie die Forderung nach einer sozialen Befriedung unter Wahrung der Tarifautonomie erfüllen konnten. Daraus entstand die «Vereinbarung in der Maschinenindustrie» (VMI). Sie brachte ein Mechanismus für die Beilegung von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Sozialpartnern und damit den Arbeitsfrieden. In der Folge wurde die VMI – bzw. der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in der MEM-Industrie – immer wieder erneuert und inhaltlich erweitert.
Seit Anfang Juli 1999 sind die Verbände ASM/VSM unter einheitlicher Geschäftsführung, aber unter Wahrung ihrer rechtlichen Selbständigkeit zusammengelegt. Ab dem 1. Oktober 1999 traten sie unter der Marke Swissmem auf. Im September 2006 haben die Mitglieder von ASM und VSM einer weiterführenden Integration zugestimmt. Per 1.1.2007 änderte der VSM seinen Namen zu Swissmem und übernahm die bisherigen Aktivitäten des ASM. Der ASM bleibt jedoch als Träger des GAV der MEM-Industrie weiter bestehen.
Präsidenten von Swissmem
Martin Hirzel
2021- heute
Martin Hirzel ist seit Januar 2021 Präsident von Swissmem und seit über 25 Jahren in der Schweizer Industrie tätig. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats der Bucher Industries AG, der Dätwyler Holding AG sowie drei privat gehaltenen KMUs. Zudem ist er Vorsitzender des Regionalen Wirtschaftsbeirats der Schweizerischen Nationalbank und präsidiert den Beirat der ZHAW School of Management & Law.
Bis Ende 2019 war der Zürcher während neun Jahren CEO der Autoneum Holding AG. Davor führte er vier Jahren lang die Marktregion Südamerika, Mittlerer Osten & Afrika, hauptsächlich vom Sitz in São Paulo (Brasilien). Zwischen 2000 und 2007 lebte er in Shanghai (China), von wo er für den Aufbau der lokalen Präsenz der Rieter Holding AG verantwortlich war.
Martin Hirzel startete seine berufliche Laufbahn mit einer Berufslehre, studierte später Betriebswirtschaft mit Vertiefung Industrie und internationale Produktion an der ZHAW und absolvierte schliesslich das GMP an der Harvard Business School.
Hans Hess
2010-2020
Hans Hess, geboren 1955, ist ein Schweizer Ingenieur und Manager. Nach seinem Werkstofftechnikstudium an der ETH Zürich und einem MBA-Abschluss an der University of Southern California begann er seine Karriere bei der Sulzer AG. Später war er in führenden Positionen bei Huber+Suhner und der Leica Gruppe tätig. Von 1996 bis 2005 war er CEO der Leica Geosystems AG.
Während seiner Präsidentschaft bei Swissmem von 2010 bis 2020 setzte sich Hess insbesondere für Freihandel und stabile Beziehungen zur EU ein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie zu sichern. Zudem betonte er die zentrale Rolle von gut ausgebildeten Fachkräften für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie und engagierte sich in verschiedenen Initiativen zur Förderung von technischen Berufen.
Neben seiner Tätigkeit bei Swissmem war und ist Hess in verschiedenen Verwaltungsräten aktiv, darunter als Präsident von Reichle & De-Massari und Synhelion und Vizepräsident der dormakaba Holding AG. Sein Engagement wurde mit Ehrentiteln, wie dem Ehrendoktor der Ferris State University, gewürdigt.
Johann Schneider-Ammann
1999-2010
Johann Schneider-Ammann, geboren 1952, ist ein Schweizer Unternehmer und Politiker. Nach seinem Elektrotechnikstudium an der ETH ZĂĽrich und einem MBA-Abschluss in Frankreich trat er 1981 in die Ammann Group, ein. Unter seiner FĂĽhrung entwickelte sich das Unternehmen zu einem international erfolgreichen Anbieter von Bau- und Strassenbaumaschinen.
Als Präsident von Swissmem von 1999 bis 2010 engagierte sich Schneider-Ammann besonders für den Freihandel und die Stärkung der Innovationskraft der Schweizer Industrie. Er förderte gezielt den Technologie- und Forschungsstandort Schweiz, indem er die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen förderte. Während seiner Amtszeit wurde Swissmem verstärkt als wichtiger Akteur in wirtschaftspolitischen Debatten wahrgenommen.
2010 wurde Schneider-Ammann in den Bundesrat gewählt und leitete bis 2018 das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung. In dieser Funktion führte er die Schweiz erfolgreich zu einem Freihandelsabkommen mit China. Zudem setzte er sich für gute Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Erfolg und Arbeitsplätze und die Förderung von Innovation und der Berufsbildung ein.
Edwin Somm
1995-1999
Edwin Somm (*1933) ist ein renommierter Schweizer Industriemanager, der die Schweizer Tech-Industrie massgeblich geprägt hat. Nach seinem Maschinenbaustudium an der ETH Zürich begann er 1958 seine Karriere bei der BBC (Brown, Boveri & Cie) in Baden. Dort stieg er bis zum Direktor auf und spielte eine zentrale Rolle bei der Fusion von BBC mit der schwedischen ASEA zur heutigen ABB im Jahr 1988.
Während seiner Präsidentschaft bei Swissmem von 1995 bis 1999 setzte sich Somm intensiv für die Reformierung der Berufsbildung ein. Er betrachtete Bildung als strategische Investition und betonte stets deren Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie. Sein Engagement trug wesentlich dazu bei, die Ausbildung in der Industrie zu modernisieren und den Nachwuchs zu fördern.
Für seine Verdienste wurde Somm mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung. Auch nach seinem aktiven Berufsleben blieb er mit der Schweizer Industrie verbunden und setzte sich weiterhin für die Förderung von Fachkräften ein.
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