Startseite Aktuelles Energie- und CO2-Statistik der MEM-Industrie 2010
Ansprechpartner  Swissmem Swissmem
+41 44 384 41 11 +41 44 384 41 11 infonoSpam@swissmem.ch
Teilen

Energie- und CO2-Statistik der MEM-Industrie 2010

Die konjunkturelle Wiederbelebung nach der Krise schlägt sich im Energieverbrauch der MEM-Industrie nieder: Wie die Swissmem-Statistik zeigt, haben Energieverbrauch und CO2-Emissionen der Swissmem-Mitgliedfirmen 2010 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Entscheidend ist jedoch die langfristige Entwicklung. Im Vergleich zu 1990 konnte die MEM-Industrie den Energieverbrauch um 39%, die CO2-Emissionen gar um über 48% senken.

Swissmem führt seit den achtziger Jahren die Energie- und CO2-Statistik Schweizer MEM-Industrie. Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen der jährlichen Gesamtenergiestatistik des Bundesamts für Energie. Gegenwärtig liefern rund 120 Mitgliedfirmen Energieverbrauchsdaten für die Statistik. Auf dieser Grundlage werden Energieverbrauch und CO2-Emissionen für die ganze Swissmem-Mitgliedschaft hochgerechnet.

Steigender Energieverbrauch nach der Krise – langfristig ausgeprägter Rückgang
Im Jahr 2010 verbrauchten die Swissmem-Mitgliedfirmen rund 17'600 Terajoule Energie. Das sind knapp 9% mehr als im Krisenjahr 2009. Die Zunahme im Vorjahresvergleich widerspiegelte in erster Linie die wirtschaftliche Erholung und wurde verstärkt durch die kühle Witterung. Ein Mehrverbrauch war insbesondere bei Strom und Erdgas festzustellen.


Auch gesamtschweizerisch hat der Energieverbrauch 2010 deutlich zugelegt und mit 911'550 Terajoule einen neuen Rekordwert erreicht. Während der Schweizer Gesamtenergieverbrauch in den letzten Jahrzehnten fortlaufend gestiegen ist (+14.1% von 2000 bis 2010), hat der Verbrauch der MEM-Industrie im langfristigen Vergleich jedoch stetig abgenommen. So verbrauchten die Swissmem-Mitgliedfirmen 2010 trotz der kurzfristigen Zunahme immer noch gut 5% weniger Energie als im Boomjahr 2008, 20% weniger als 2000 und über 39% weniger als im Jahr 1990. Im selben Zeitraum stieg die industrielle Wertschöpfung deutlich an. Mit geringerem Energieaufwand kann heute also eine grössere Wertschöpfung erwirtschaftet werden als noch vor zehn Jahren.


Heizölbedarf um 80% reduziert
Zum Energieverbrauch trugen 2010 der Strom 53%, Erdgas 32% und Heizöl 8% bei. Der Rest stammte aus Fernwärme, Abfällen, Holz und prozessbedingt eingesetzter Kohle und Koks. Der Anteil des Stromverbrauchs am Gesamtenergieverbrauch bewegt sich im langjährigen Vergleich relativ konstant um 50%. Der absolute Stromverbrauch der MEM-Industrie ist im Zeitraum von 2000 – 2010 um über 20% zurückgegangen. Im selben Zeitraum ist der Gesamtschweizer Stromverbrauch um 14% gestiegen. Seit 1990 ist in der MEM-Industrie gar eine Stromverbrauchssenkung um 37% zu verzeichnen.


Während der Strom- und der Erdgasverbrauch 2010 konjunkturbedingt zulegten, setzte sich der markante Abwärtstrend beim Heizöl unverändert fort. Im Vergleich zu 1990 hat sich der Heizölverbrauch der MEM-Industrie um vier Fünftel reduziert. Dazu beigetragen haben die Substitution von ölbetriebenen Heizsystemen durch Gas oder Strom, Investitionen in die Gebäudeisolation, die Optimierung von Produktionsprozessen wie auch der Verkauf von Liegenschaften.


CO2-Emissionen nahezu halbiert
Konjunkturbedingt haben 2010 auch die CO2-Emissionen der MEM-Industrie zugenommen. Im Vorjahresvergleich stiegen sie um 7.5% auf hochgerechnet rund 454'300 Mio. Tonnen. Davon stammten 68% aus Erdgas, 24% aus Heizöl und der Rest weitgehend aus prozessbedingt eingesetzter Kohle und Koks.


Im langfristigen Vergleich ist der Rückgang der CO2-Emissionen in der MEM-Industrie noch ausgeprägter als jener des Energieverbrauchs. Seit 1990 haben sich die CO2-Emissionen der MEM-Industrie nämlich nahezu halbiert. Damit übertrifft die Branche die vom geltenden CO2-Gesetz geforderte Senkung der CO2-Emissionen aus Brennstoffen um 15% bei weitem.

Starkes Engagement in der Branche
Die Entwicklung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen der MEM-Industrie ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Neben Energieeffizienz- und Substitutionsmassnahmen spielen auch Konjunkturlage, Strukturwandel und Produktionsverlagerungen eine Rolle. Insgesamt lässt die nachhaltige Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen bei steigender Wertschöpfung jedoch auf einen starken Willen der Branche zur Verbesserung ihrer Umweltleistung schliessen.


Einen wichtigen Beitrag zu diesen Erfolgen leistet die Energieagentur der Wirtschaft (EnAW), welche die Unternehmen bei der Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmassnahmen berät und unterstützt. Die Organisation konnte 2011 ihr zweitausendstes Unternehmen sowie die erstmalige Reduktion von über einer Million Tonnen CO2 pro Jahr feiern. Swissmem begleitet und unterstützt die EnAW seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren. Im Rahmen der laufenden Revision des CO2-Gesetzes setzen wir uns dafür ein, dass dieses bewährte und starke Instrument für den Klimaschutz den Unternehmen auch in Zukunft erhalten bleibt.


Kontakt: Dr. Sonja Studer, Ressortleiterin Energie, (s.studernoSpam@swissmem.ch; Tel. +44 384 48 66)


Abbildung 1: Energieverbrauch der Schweizer MEM-Industrie 1990-2010 (in TJ; 1 TJ = 278 x 103 kWh)
Abbildung 2: CO2-Emissionen der Schweizer MEM-Industrie 1990-2010 (in t CO2)