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Herausforderungen und Perspektiven des Werkplatz Schweiz

Die Schweiz als kostenintensiver Produktionsstandort war durch die Globalisierung schon länger unter Druck geraten. Seit der globalen Finanzkrise von 2008 sieht sich der Werkplatz Schweiz noch stärker herausgefordert durch Frankenstärke, unterschiedliches Wachstum in angestammten und neuen Absatzmärkten, zunehmenden Innovationsdruck und Talentknappheit.

Eine Untersuchung des Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte zeigt Handlungsmöglichkeiten auf, wie sich Schweizer MEM-Unternehmen diesen Herausforderungen stellen und ihre wettbewerbsfähige Position im globalen Wettbewerb verbessern können. Basis der Deloitte Studie bilden persönliche Interviews mit CEOs, CFOs und anderen Experten und eine Befragung von Schweizer MEM-Unternehmen unter Mitwirkung von Swissmem. Die Hauptbefunde der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Verbesserungsfähige Produktivität und EffizienzFrankenstärke und wirtschaftliche Volatilität haben den MEM-Unternehmen stark zugesetzt. 95% der Befragten erachten den starken Franken als wichtigsten Grund für die Zunahme des globalen Wettbewerbdruckes ein. Der überwiegende Teil der eingeleiteten Produktivitäts- und Effizienzsteigerungsmassnahmen fokussiert weiterhin auf offensichtliche Massnahmen, wie Verschlankung der Administration (von 83% der Befragten geplant in den nächsten 12 Monaten), Ausbau der globalen Beschaffung (73%) und Optimierung der Produktion (68%). Die Studie sieht noch ein erhebliches Potential in der Bereinigung von historisch gewachsenen Strukturen und Portfolios. Unerschlossene Wachstumsmärkte Wo Wachstum zukünftig stattfindet, d.h. welche angestammten Märkte noch Potenziale bergen und welche Schwellenländer nachhaltiges Wachstum versprechen, ist von zentraler Bedeutung. Die bekannten Schwellenländer (China, Indien, Brasilien etc.) sind schon gut etabliert, wobei sich aber Wachstumschancen nicht mehr alleine mit ihnen ausschöpfen lassen. Schweizer MEM-Unternehmen müssen sich auf die nächste Generation von Wirtschaftsmotoren in Asien (z.B. Indonesien), Afrika (z.B. Ghana) und Lateinamerika (z.B. Mexiko) einstellen. Die Schweizer Unternehmen haben erkannt, dass die Materialisierung dieser Chancen nicht nur die Produktion in der Region für die Region, sondern zunehmend auch die Produktentwicklung in der Region für die Region erfordert. Ungenutzte Innovations-PotenzialeDie Globalisierung hat auch zu einem markanten Innovationsdruck geführt. 50% der Befragten sehen die technologisch verbesserten Produkte der Konkurrenz als Grund dafür, weshalb der globale Wettbewerbsdruck stark zugenommen hat. Der Werkplatz Schweiz, der nach wie vor zu den Innovationsführern weltweit zählt, muss jetzt handeln. Die anderen Länder holen auf und in den neuen Märkten sind neue Innovationen ausserhalb der Komfort-Zone vieler Schweizer MEM-Unternehmen gefragt. Zwar benennen 65% der Befragten die Lokalisierung, d.h. die Anpassung von Produkten an lokale Bedürfnisse, als bevorzugte Strategie in Schwellenländern. Oft vielversprechender als abgespeckte Premiumprodukte sind aber frugale Innovationen (Frugal Engineering), welche nicht nur billigere Entwicklungs- und schlankere Produktionsprozesse nutzen, sondern Kunden in Schwellenländern und entwickelte Märkten gleichzeitig ansprechen.Bessere Erschliessung von Ressourcen (Talent) Für die Erschliessung neuer Wachstumsmärkte und Ausschöpfung ungenutzter Innovations-Potenziale braucht es auch die richtigen Talente. In der Schweiz tut sich der Werkplatz aktuell schwer und kämpft mit einer Talentknappheit. 65% der Befragten sagen, dass andere Wirtschaftsektoren wie Banken und Versicherungen der MEM-Industrie die Talente wegkaufen würden. Zudem sinkt gemäss Einschätzung der Befragten das Interesse der Jungen, einen technischen Beruf zu erlernen. Global ist der viel diskutierte War for Talents voll ausgebrochen und die Schweiz steht hier in Konkurrenz mit andern Ländern, die ein noch höheres Qualifikationsdefizit zu lösen haben. Eine umfassende Talentstrategie für MEM-Unternehmen zu Hause und im Ausland ist unerlässlich. Die Deloitte Studie zum Werkplatz Schweiz mit den vollständigen Ergebnissen der Befragung der MEM-Unternehmen und Handlungsmöglichkeiten kann heruntergeladen oder bei postbueronoSpam@swissmem.ch als gedruckte Ausgabe bestellt werden (solange Vorrat reicht).