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Industrie 4.0 – es führt kein Weg daran vorbei

Die 2. Schweizer Zulieferer-Konferenz vom 25. März 2015 stellte die vierte industrielle Revolution in den Mittelpunkt. Verschiedene Referenten vermittelten einen Einblick in die spannenden Möglichkeiten und grossen Herausforderungen der cyber-physischen Systeme für die Unternehmen. Das Thema stiess auf viel Interesse und der Anlass konnte eine entsprechend hohe Teilnehmerzahl verzeichnen.

Was sich genau hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt, ist schwierig zu definieren. Die Antwort darauf, wie das Thema im Unternehmen konkret angegangen und umgesetzt werden kann, ist nicht weniger anspruchsvoll. Doch dass kein Weg an Industrie 4.0 vorbeiführt, darüber waren sich alle Referenten und auch die meisten Teilnehmer vonseiten der Zulieferer der MEM-Industrie Schweiz (ZMIS) einig.

Die technologischen Fortschritte verlaufen rasant und sowohl Geschwindigkeit wie auch Speicherkapazitäten steigen exponentiell, hielt Professor Friedemann Mattern in seinem Eingangsreferat fest. Diese Voraussetzungen ebnen den Weg zum Internet der Dinge. Mittels Sensoren, Prozessoren und Smartphones wird die physische Realität zunehmend Teil der Internetwelt. Interessante und effiziente Lösungen wurden gezeigt, welche in der Fernwartung von Anlagen eingesetzt werden können. Immer mehr Maschinensteuerungen lassen Sie mit webbasierten, standardisierten Benutzeroberflächen auf Tablets steuern. Allerdings gibt es auch Probleme zu lösen. Für Mattern besteht die grösste Herausforderung in der Gewährleistung der Sicherheit.

Es stellt sich die Frage, wie KMU diese neuen Möglichkeiten gewinnbringend nutzen können. Ist Industrie 4.0 eine strategische Antwort gegen die Frankenstärke? Gemäss Verena Majuntke von Bosch Software Innovation GmbH braucht es nicht gleich das allumfassende Industrie 4.0-Konzept. Es geht auch nicht darum, sich einfach ein Softwaretool anzuschaffen. Vielmehr gilt es lösungsorientiert zu denken. Majuntke rät sich zu überlegen, wo im eigenen Unternehmen – in den Bereichen Logistik, Produktion oder Unterhalt – das grösste Optimierungspotenzial liegt und dann mit einem kleinen Projekt zu beginnen, welches sich schrittweise ausbauen lässt. Grundsätzlich empfiehlt sie den anwesenden Zulieferern, ihre Rolle aktiv wahrzunehmen mit der Bereitschaft, am Wertschöpfungsnetzwerk von grossen Unternehmen teilzunehmen und sich durch die internetbasierte Anbindung an Kunden und Lieferanten in eine starke Position zu bringen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten die Teilnehmer in kleineren Gruppen kurze Referate folgen und hatten anschliessend Gelegenheit zur Diskussion. Matthias Weibel, COO der FAES AG, zeigte in seiner Präsentation den Weg auf, den er bei der Umsetzung von Industrie 4.0 für sein Unternehmen gewählt hat. Er erläuterte Vorteile wie stärkere Kundenbindung und die Möglichkeit zu individuellen Lösungen und schnellerer Verfügbarkeit. Auch öffnen sich neue Geschäftsfelder, da sich die Prozesssicherheit innerhalb der Produktion wesentlich verbessert hat. Robert Rudolph, Geschäftsleitung Swissmem, öffnete den Blickwinkel wieder stärker für die allgemeinen Ansätze und Denkweisen, die sich in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie bieten oder verlangt sind. Und bei Daniel Probst, Geschäftsführer des Verbands Schweizer Metall-Zulieferer (SMZ), wurden rege die bereits getroffenen sowie die geplanten Massnahmen im Umgang mit dem aktuellen Thema Frankenstärke diskutiert.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Firmenpräsentation und -besichtigung des Gastgebers Franke Industrie AG in Aarburg. Beim anschliessenden Apéro konnte nochmals die Gelegenheit zum Austausch untereinander genutzt werden. Alle Präsentationen der Referenten sind abrufbar unter www.swissmem.ch/zuliefererkonferenz