Startseite Mediencorner Medienmitteilungen MEM-Industrie: Die Lage bleibt angespannt
Ansprechpartner  Noé Blancpain Noé Blancpain
Bereichsleiter Kommunikation und Public Affairs
+41 44 384 48 65 +41 44 384 48 65 n.blancpainnoSpam@swissmem.ch
Teilen

MEM-Industrie: Die Lage bleibt angespannt

Die AuftragseingĂ€nge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sanken im dritten Quartal 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode erneut um 12,8 Prozent. RĂŒcklĂ€ufig sind auch die UmsĂ€tze. Sie reduzierten sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr im um 6,7 Prozent. Der AbwĂ€rtstrend in der MEM-Branche setzt sich damit ein weiteres Quartal fort. Es gibt derzeit kaum Hinweise, dass die Talsohle bereits erreicht ist. Swissmem geht davon aus, dass sich der durch die massive Überbewertung des Schweizer Frankens ausgelöste, beschleunigte Strukturwandel fortsetzen wird. In den kommenden Monaten dĂŒrfte es deshalb zu einem weiteren Stellenabbau in der MEM-Industrie kommen.

In den ersten drei Quartalen 2015 sanken die AuftragseingĂ€nge in der MEM-Industrie im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt um 14,1 Prozent. Mit dem Minus von 12,8 Prozent im dritten Quartal 2015 durchlebte die MEM-Branche bereits das vierte Quartal in Folge mit rĂŒcklĂ€ufigen BestellungseingĂ€ngen (Q4 2014: -1,8% / Q1 2015: -17,1% / Q2 2015: -12,3%). Der Index der AuftragseingĂ€nge in der MEM-Industrie sank damit auf den zweittiefsten Stand seit 2005. Auch die UmsĂ€tze reduzierten sich deutlich. In den ersten drei Quartalen 2015 lagen sie um insgesamt 7,0 Prozent (Q1: -8,1% / Q2: -6,2% / Q3: -6,7%) unter dem Vorjahresniveau. Von den Umsatzeinbussen sind KMU generell stĂ€rker betroffen als Grossunternehmen. Die KapazitĂ€tsauslastung in der MEM-Branche blieb weiterhin ĂŒber dem langjĂ€hrigen Durchschnitt von 86.3 Prozent. Im dritten Quartal 2015 lag sie bei 88,1 Prozent. Bei der letzten Erhebung durch das KOF im Oktober 2015 reduzierte sie sich leicht auf 87,5 Prozent. 
Unterschiedliche Entwicklung der ExportmÀrkte
Die GĂŒterausfuhren der MEM-Industrie reduzierten sich gemĂ€ss den Zahlen der Eid-genössischen Zollverwaltung in den ersten neun Monaten 2015 um 3,9 Prozent und erreichten einen Warenwert von 46,8 Milliarden Franken. Die ExportrĂŒckgĂ€nge haben sich im Verlaufe des Jahres deutlich beschleunigt. Im ersten (-1,4%) und zweiten (-2,9%) Quartal fielen die Einbussen noch moderat aus. Im dritten Quartal 2015 bra-chen die Exporte um hohe 7,3 Prozent ein. Betrachtet man die einzelnen Produktbe-reiche, so sanken die Ausfuhren des Maschinenbaus (-6,7%), der Metalle (-4,9%) und des Bereiches Elektrotechnik/Elektronik (-6,3%) substanziell. Nur die PrĂ€zisionsin-strumente konnten das Exportniveau knapp halten (-0,7%). Die Exportzahlen fĂŒr den Monat Oktober, die gestern veröffentlich wurden, weisen ebenfalls einen deutlichen RĂŒckgang der Ausfuhren gegenĂŒber dem Vorjahresmonat aus. Die globalen MĂ€rkte entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich. Die Ausfuhren in die EU, dem mit Ab-stand wichtigsten Absatzmarkt der MEM-Branche, reduzierten sich in den ersten drei Quartalen 2015 um 5,7 Prozent. Die GĂŒterexporte nach Asien zogen dagegen moderat (+1,6%) und jene in die USA krĂ€ftig (+7,0%) an. Der US-Markt bietet auch den einzi-gen Lichtblick in der zurzeit schwierigen Situation. Zum einen hat sich der Franken gegenĂŒber dem US-Dollar spĂŒrbar abgeschwĂ€cht, was die WettbewerbsfĂ€higkeit der Schweizer Exporteure stĂ€rkt. Zum anderen ist der US-Markt seit einiger Zeit der dynamischste Wachstumsmarkt fĂŒr die Schweizer MEM-Industrie. Mittlerweile gehen fast ein Achtel (12,3%) aller Exporte der MEM-Branche in die USA. 
Noch keine Entspannung in Sicht
Die GeschĂ€ftszahlen der MEM-Industrie zeigen die einschneidenden Folgen der massiven Überbewertung des Schweizer Frankens. Neben den EinbrĂŒchen beim Auftragseingang und dem Umsatz wirken sich insbesondere die hohen Margenverluste aus. Über ein Drittel der Unternehmen rechnet deswegen fĂŒr 2015 mit einem operativen Verlust. Die Unternehmerinnen und Unternehmer schĂ€tzen auch die kĂŒnftige GeschĂ€ftsentwicklung nicht besonders optimistisch ein. Nur gerade 30 Prozent der Firmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit höheren BestellungseingĂ€ngen aus dem Ausland. Von einer sich weiter verschlechternden Auftragslage gehen 26 Prozent der Unternehmen aus.
Die erneute, massive Überbewertung des Schweizer Frankens löste in diesem Jahr einen beschleunigten Strukturwandel in der Industrie aus. Viele Betriebe der MEM-Branche stehen vor der Frage, welche industriellen TĂ€tigkeiten in der Schweiz noch wirtschaftlich betrieben werden können. Arbeiten mit geringer Wertschöpfung haben einen zunehmend schweren Stand. Entsprechend kam es im Verlauf des Jahres immer wieder zu Meldungen ĂŒber Produktionsverlagerungen und Stellenabbau. Zwischen Januar und Juli 2015 gingen in der MEM-Industrie gemĂ€ss offiziellen Statistiken des Bundes rund 4‘500 Stellen verloren. Aufgrund des rĂŒcklĂ€ufigen Bestellungseinganges und der nach wie vor bestehenden FrankenstĂ€rke rechnet Swissmem damit, dass sich dieser Trend vorerst fortsetzen wird. AnhĂ€nge: <link www.swissmem.ch/fileadmin/user_upload/Swissmem/10PDF/a_fakten-3q2015-d.pdf _blank external-link-new-window>Faktenblatt</link>  <link www.swissmem.ch/fileadmin/user_upload/Swissmem/10PDF/Pressegrafik_3Q2015.pdf _blank external-link-new-window>Pressegrafik</link>
ZĂŒrich, 20. November 2015
Weitere AuskĂŒnfte erteilt:
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation
Tel.: +41 44 384 48 50 / Mobile: +41 79 580 04 84
E-Mail: <link i.zimmermann@swissmem.ch>i.zimmermann@swissmem.ch</link> Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande
Tel.: +41 21 613 35 85
Mobile: +41 79 644 46 77
E-Mail: <link p.cordonier@swissmem.ch>p.cordonier@swissmem.ch</link>

Letzte Aktualisierung: 20.11.2015