An vier Thementagen wurden Podiumsdiskussionen, geführte Rundgänge und Experten-Referate geboten. Die Podiumsdiskussion zum Thema Berufsbildung fand viele interessierte Gäste. Die Referate aus den Bereichen Medical Manufacturing, Ressourceneffizienz und Dimensionelle Messtechnik zogen auch Lernende und Berufsschüler in ihren Bann.
Das Swissmem-Forum in Halle 1.1 bot vielseitige Veranstaltungen. Während vier Thementagen präsentierte der Schweizerische Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie interessante Informationen aus den entsprechenden Bereichen.
Der Berufsbildungstag stand unter dem Titel «Berufsbildung – Das Erfolgsmodell in der Schweizer MEM-Industrie» und im Zeichen einer interessanten Podiumsdiskussion mit den beiden Geschäftsführern Josef Maushart von Fraisa SA, Bellach, Fred W. Gaegauf, Fritz Studer AG, Thun, und Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) und des Centre for Research in Economics of Education der Universität Bern, sowie dem Zukunftsforscher und Leiter Höhere Berufsbildung und Weiterbildung der Schule für Gestaltung in Bern und Biel, Roger Spindler. Alle Teilnehmer zeigten sich vom dualen Bildungssystem überzeugt und betonten, dass sie darin einen Schlüssel für die tiefe Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz sähen. Die Unternehmen der beiden anwesenden CEO's bieten denn auch überdurchschnittlich viele Ausbildungsplätze an und sichern sich damit ihre eigenen Fachkräfte für die Zukunft.
«Medical Manufacturing – Schweizer Kompetenz in Medizin- und Produktionstechnik» war geprägt von vier interessanten Fachreferaten. Roland Zaugg, Leiter Fräsanwendungen bei Agie Charmilles Sales Ltd. zeigte neue Möglichkeiten im Medizin- und Dental-Bereich auf. Eine Lösung für kompakte Fräsanwendungen bei der Produktion von kleinen präzisen Teilen präsentierte Thomas Brauen, Verkaufsleiter Schweiz der Agie Charmilles Sales Ltd. mit dem Fräsbearbeitungszentrum «Mikron HSM 200U LP».
Nach einer kurzen Mittagspause referierte mit Claude Rieker, Director Scientific Affairs von Zimmer GmbH, ein anerkannter Experte anschaulich zum Thema «Hüftprothesen – Erfolge und Misserfolge». Den Abschluss bildete das Referat von Ralf Schindel, von inspire AG, irpd (institut for rapid product development) zum Thema «Additive Manufacturing und 3D-Printing im medizintechnischen Einsatz», wobei auch interessante Exponate aus der Anwendung von 3D-Printing nicht fehlten.
Der dritte Thementag stand unter dem Motto «Ressourceneffizienz – Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Produktion». Auf dem Morgenrundgang wurden Firmen besucht, die sich Nachhaltigkeit in der Produktion auf die Fahne geschrieben haben, respektive den diesbezüglichen effektiven Beitrag von Werkzeugmaschinen. Am Nachmittag stellte Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung & Technik, VDW – Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabrikanten e.V die Initiative Blue Competence und ganz speziell die Hintergründe und Fakten zur Entstehungsgeschichte von Blue Competence Machine Tools vor. Teilnehmer mit Fragen zu Sinn und Zweck von Labels für Werkzeugmaschinen verliessen das Swissmem-Forum mit neuen Erkenntnissen.
Das zweite Referat des Tages zeigte auf, wo denn Energiesparpotenziale bei Werkzeugmaschinen zu finden sein könnten. Lukas Weiss von inspire AG/iwf/ETH Zürich gab Einblicke in Resultate und Schlussfolgerungen von Energiemessungen an über dreissig verschiedenen Werkzeugmaschinen. Dabei zeigte sich, dass es sich für Werkzeugmaschinenbauer sehr wohl lohnt, Maschinen sauber energetisch zu analysieren, da intuitiv der Ingenieur den Prozess im Fokus hat, die Hebel um Energie einzusparen aber allen Anzeichen nach eher beim kontrollierten Betrieb der Hilfs- und Zusatzaggregate liegen.
Am letzten Thementag ging es um «Dimensionelle Messtechnik – Mehrwert durch Präzision in der Fertigung». Diese Inhalte vermochten erfreulich viele Jugendliche zu begeistern. Dass Wärme der Feind von Präzision und Qualität ist, veranschaulichte Michael Gebhardt von inspire AG, iwf/ETH Zürich mit seiner Präsentation zur «Messung thermischer Einflüsse auf Drehachsen». Roger Eggenberger und Remo Roth von units IM-TECHNOLOGY AG zeigten in ihrem Referat «Wertschöpfungskette mit Computertomografie – Soll-Ist-Vergleich, Moldflow, Reverse Engineering & Werkzeugkorrektur» interessante und neue Anwendungen von Computertomografen. Besonders eindrücklich waren die Simulation, Vermessung und Optimierung von Giessformen für Schokolade-Osterhasen sowie die Weiterentwicklung von Komponenten für einen Rennfahrrad-Hersteller.
Das Swissmem-Forum hat seinen Praxistest bestanden und dürfte an der Prodex 2014 wieder anzutreffen sein.