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Umsatz fĂŒr 2008 noch positiv − getrĂŒbte Aussichten 2009

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Die schweizerische Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie konnte im vergangenen Jahr ein insgesamt zufriedenstellendes Umsatzergebnis erzielen (+5,8%), sah sich in der zweiten JahreshĂ€lfte jedoch mit einem abrupten Einbruch der AuftragseingĂ€nge konfrontiert. Aufgrund der schwierigen weltweiten Konjunkturlage rechnen die Unternehmen fĂŒr die kommenden Monate mit einer eingetrĂŒbten Marktentwicklung und weiterhin unsicheren Zukunftsaussichten.

Das Jahresergebnis 2008 der 290 Swissmem-Meldefirmen konnte bei den UmsĂ€tzen aufgrund der hohen AuftragsbestĂ€nde aus dem Vorjahr sowohl im AuslandgeschĂ€ft (5,6%) als auch im InlandgeschĂ€ft (6,3%) gesteigert werden. Dabei nahmen die Exporte der MEM-Industrie um 2,3% zu und erreichten mit 80,1 Mrd. CHF einen neuen Höchstwert. Dies trotz einer markanten Trendwende, die ab dem 4. Quartal 2008 eine rĂŒcklĂ€ufige Entwicklung einleitete. Der Quartalsumsatz im Ausland verringerte sich um 3,8%, wĂ€hrend im Heimmarkt der Umsatz des 4. Quartals um 2,4% tiefer ausfiel. Markanter Bestellungseinbruch Die AuftragseingĂ€nge der 290 Swissmem-Meldefirmen verringerten sich im 2008 gegenĂŒber der hohen Vorjahresbasis um 17,1%, wobei bei den AuftrĂ€gen aus dem Ausland ein höherer RĂŒckgang (-19,4%) verzeichnet werden musste als bei den InlandauftrĂ€gen (-7,5%). Die weltweite Wirtschaftskrise fĂŒhrte im vierten Quartal zu einer starken Akzentuierung des BestellungsrĂŒckgangs. So nahmen im 4. Quartal 2008 die AuslandauftrĂ€ge im Jahresvergleich um 33,9% ab, wĂ€hrend im InlandgeschĂ€ft eine Reduzierung der Bestellungen um 17,9% resultierte. Insgesamt lagen die weltweiten Exporte des 4. Quartals um 7,7% unter jenen der Vorjahresperiode. Grosse Unterschiede in Branchen und MĂ€rkten Übers ganze Jahr gesehen entwickelten sich die Produktbereiche PrĂ€zisionsinstrumente (6,7%), Fahrzeuge (6,5%) sowie Elektrotechnik und Elektronik(6,0%) Ă€hnlich positiv, wĂ€hrend sich die Subbranchen Maschinenbau
(-0,1%) und Metallbau (-1,4%) ungefĂ€hr auf Vorjahresniveau bewegten. Die ExportzuwĂ€chse in die asiatischen MĂ€rkte lagen mit einem Plus von 5,8% leicht ĂŒber jenen in die USA (5,5%). In die LĂ€nder der EuropĂ€ischen Union, mit einem Anteil von 65,1% der weitaus wichtigste Absatzmarkt, konnten die Exporte auf Jahresbasis leicht ĂŒbertroffen werden (0,6%). Die KapazitĂ€tsauslastung der Unternehmen der MEM-Industrie lag Ende des
4. Quartals 2008 bei 88%, was einem RĂŒckgang um 2,9 Prozentpunkte gegenĂŒber dem Vorjahr entspricht. Per Ende September 2008 verzeichnete die MEM-Industrie 355'690 Vollzeitstellen. Dies stellt im Jahresvergleich einen Zuwachs um 5,0% dar, im 5-Jahresvergleich konnten die Unternehmen der MEM-Industrie einen Arbeitsplatzaufbau um 15,9% realisieren. Unsichere GeschĂ€ftsaussichten Die GeschĂ€ftsaussichten fĂŒr die kommenden Monate sind mit grossen Unsicherheiten verbunden. Der starke Auftragseinbruch gegen Ende 2008 wird sich in den kommenden Monaten in einer rĂŒcklĂ€ufigen Ertragslage auswirken. Generell stellen sich die Unternehmen fĂŒr alle Weltmarktregionen auf eine schlechtere Marktsituation ein. Ungewiss bleibt, wie lange sich eine Erholung hinziehen wird und inwieweit sich Konjunkturprogramme im Ausland positiv auf die Auftragslage auswirken werden. Herausforderungen Swissmem begrĂŒsst die im Rahmen des zweiten Pakets zur Stabilisierung der Wirtschaft vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen, welche die Rahmenbedingungen fĂŒr die Exportindustrie verbessern sollen. Dazu gehört die VerlĂ€ngerung der Kurzarbeit von 12 auf 18 Monate. Damit erhalten die Unternehmer zusĂ€tzlich Luft, um die Krise zu ĂŒberstehen ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen zu mĂŒssen und damit wertvolles Know-how zu verlieren. Ebenfalls positiv wertet Swissmem die Erweiterung des Angebots der Exportrisikoversicherung SERV, welche die Finanzierungskosten fĂŒr Exporteure verringern und somit die Annahme von AuslandauftrĂ€gen erleichtert. Mit dieser Massnahme werden fĂŒr unsere stark exportorientierte Industrie gleich lange Spiesse geschaffen wie sie die Konkurrenten aus den mass-gebenden OECD-LĂ€nder bereits kennen. Als dritte positive Massnahme wer-tet Swissmem die Erhöhung des Betrags von 88 auf 110 Millionen CHF, welcher der Kommission fĂŒr Technologie und Innovation (KTI) fĂŒr die Förderung von industrienahen Forschungsprojekten zur VerfĂŒgung steht. Swissmem ist ĂŒberzeugt, dass damit die Unternehmen zusĂ€tzlich motiviert werden, die Krise fĂŒr die Entwicklung neuer Produkte zu nutzen, die dann auf den Markt kommen können, wenn die Konjunktur wieder anzieht. Gefahr einer Kreditklemme Swissmem schaut mit einer gewissen Beunruhigung auf die Entwicklung der Kreditkonditionen. Da die Finanzkrise aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht ausgestanden ist und sich in den kommenden Monaten noch akzentuieren dĂŒrfte, ist eine VerschĂ€rfung auf den KreditmĂ€rkten nicht auszuschliessen. Dies wĂŒrde unsere Unternehmen in grosse Schwierigkeiten bringen, da diese gerade in diesen Zeiten auf Betriebskredite zu gĂŒnstigen Konditionen angewiesen sind. ZĂŒrich, 24. Februar 2009 Weitere AuskĂŒnfte erteilt: Ruedi Christen, Leiter Kommunikation, r.christen@swissmem.ch Telefon: +41 (0)44 384 48 50 / Mobile: +41 (0)79 317 24 09

Letzte Aktualisierung: 24.02.2009