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Matura-Arbeiten in der MEM-Industrie: wertvoller Kontakt zu Mittelschulen

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Ein Pilotprojekt zum Aufbau von Kontakten zwischen der MEM-Industrie und Mittelschulen hat erste Früchte getragen. Im Rahmen von Matura-Arbeiten erhielten Gymnasiasten naturwissenschaftlich-mathematischer Richtung wertvollen Einblick in eine Swissmem Mitgliedfirma und erzielten direkt umsetzbare Resultate – Basis für einen weiterführenden Kontakt zwischen Industrie und Schule.

Gegen Ende des Gymnasiums suchen die Maturandinnen und Maturanden ein geeignetes Thema fĂĽr ihre Abschlussarbeit. Keine einfache Sache! Weshalb also nicht von der Industrie her UnterstĂĽtzung geben, interessante Themen vorschlagen – und so den Kontakt zu Jungen aufbauen, die Ihre Unternehmung näher kennenlernen und davon weiter erzählen werden? Swissmem startete im Herbst 2011 mit der Alten Kantonsschule Aarau ein Pilotprojekt und stellte den Kontakt zu einigen interessierten Mitgliedfirmen der Region her. Nicht alle im Februar 2012 präsentierten Themen sprachen die Maturandinnen und Maturanden gleichermassen an, aber drei SchĂĽler wagten zusammen mit Ferrum AG den Versuch. Zwei Damen untersuchten den Restsauerstoffgehalt nach Vakuumierung und Stickstoffbegasung von Milchpulver beim Verschliessen der Konservendosen. Sie wurden in die Testanlage und die Messmethodik eingefĂĽhrt (geringer Betreuungsaufwand fĂĽr die Firma), mussten sich mit dem Thema eingehend vertraut machen, und konnten dann Versuchsreihen mit unterschiedlichen Produkten und Parametern selbstständig durchfĂĽhren, die Daten auswerten, interpretieren und prĂĽfen, ob sich ihre Arbeitshypothesen als richtig erwiesen. Die Maturandinnen erhielten als «Nebenprodukt» einen wertvollen Einblick in den Alltag eines MEM-Produktionsbetriebs. Der Maturand hat sich kräftig ins Zeug gelegt und die Programmiersprachen SQL und Java gelernt. Nach einwöchiger Betreuung und EinfĂĽhrung bei Ferrum AG arbeitete er praktisch selbstständig. Die Arbeit umfasste eine Softwarelösung fĂĽr die ĂĽbersichtliche Darstellung der Textfiles (iterativer Prozess), welche Ferrum AG von den weltweit im Einsatz stehenden Maschinen erhält, den Aufbau einer SQL-Datenbank, die Darstellung der erfassten Daten (Java-Applikation) sowie den Zugang zu ihnen ĂĽber eine graphische Oberfläche. Der Benutzer erhält Maschinendaten in Tabellenform, kann weitere Funktionen aktivieren und die Daten bearbeiten. Und das schönste Erlebnis fĂĽr den angehenden Informatiker: Die Firma arbeitet bereits an der Implementierung des Systems! Diese Beispiele zeigen, dass sich der Aufwand fĂĽr alle gelohnt hat: Die Maturanden haben viel gelernt und sind mit einer ihnen unbekannten Umgebung in Kontakt gekommen; sie können diese Art von Matura-Arbeit nur empfehlen. Insbesondere schätzten sie den direkten Praxisbezug. Die Schule freut sich ĂĽber den neuen Kontakt zu einem Industriebetrieb der Region, denn sie sucht auch Praktikumsplätze fĂĽr ihre Absolventinnen und Absolventen der naturwissenschaftlich-mathematischen Richtung. Und fĂĽr die Vertreter von Ferrum AG geht die Rechnung ebenfalls auf: der geringe Betreuungsaufwand hat sich gelohnt, denn sie ist interessiert an jungen, fähigen Leuten, sucht den Kontakt nach aussen und profitiert von direkt umsetzbaren Resultaten. Eine Win-win-win-Situation – zur Nachahmung empfohlen! Swissmem will deshalb dieses Pilotprojekt fortsetzen und wĂĽnscht der angehenden Ingenieurin, der Studentin der Lebensmittelwissenschaft und dem Informatikstudenten viel Erfolg an der ETH ZĂĽrich.

Letzte Aktualisierung: 05.02.2013