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Gegengeschäfte im Rüstungs-bereich

Entscheidet sich die Schweiz, im Ausland Rüstungsgüter zu beschaffen, spielen Gegengeschäfte - auch «Offset» genannt - eine wichtige Rolle. Was sind Gegengeschäfte genau und welche Bedeutung haben sie für die Schweiz?

Überblick

  • Gegengeschäfte erhöhen die Sicherheit in der Schweiz und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie.

  • Sie sichern den Zugang zu Spitzentechnologien und ermöglichen den Erwerb von zusätzlichem Know-how, das für die Schweiz von grossem Nutzen ist.

  • Sie öffnen der Schweizer Industrie, insbesondere KMUs, den Zutritt zu ausländischen Märkten und Lieferketten internationaler, ziviler und militärischer Hersteller.

  • Gegengeschäfte haben minime Mehrkosten zur Folge, welche jedoch durch den Sicherheitsgewinn und Steuereinnahmen weitgehend ausgeglichen werden.

Was sind Gegengeschäfte?

Bei Gegengeschäften wird mit dem ausländischen Lieferanten vereinbart, dass der Kaufpreis eines Rüstungsgutes durch Beschaffungen in der Schweiz im gleichen Umfang aufgewogen wird. Das heisst, der ausländische Anbieter muss im Gegenzug Güter und Dienstleistungen in der Schweiz einkaufen, damit er zum Beispiel ein neues Kampfflugzeug in die Schweiz liefern darf.

Wie funktionieren Gegengeschäfte?

20% der Gegengeschäfte müssen direkt mit dem Rüstungsgut, zum Beispiel einem neuen Kampfflugzeug, in Verbindung stehen. Der ausländische Anbieter muss also beispielsweise Komponenten für das Flugzeug in diesem Umfang in der Schweiz fertigen.

Weitere 40% der Gegengeschäfte sollen mit Schweizer Firmen erfolgen, die Güter im Bereich der Sicherheitstechnologie herstellen.

Und auch für die restlichen 40% ist vom Bund klar definiert, in welchen Industriebereichen diese Gegengeschäfte getätigt werden müssen.

Das vom Bund eingesetzte Offsetbüro Bern sorgt dafür, dass die Gegengeschäfte korrekt durchgeführt und abgerechnet werden.

Warum ist das für die Sicherheit der Schweiz und für KMUs wichtig?

Indem sich Schweizer Firmen an der Herstellung des Kampfflugzeuges beteiligen, wird der Transfer von technologischem Wissen sichergestellt. So wird in der Schweiz sicherheitsrelevantes Know-how auf- und ausgebaut.

Zudem sind Gegengeschäfte ein Türöffner für Schweizer Firmen und generieren zusätzliche Aufträge. Insbesondere KMU können oft nur so zu Lieferanten von grossen, internationalen Firmen werden.

Längerfristig werden dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen. Daraus resultieren höhere Steuererträge, welche die Mehrkosten von zwei bis fünf Prozent weitgehend kompensieren.

Kurz gesagt: Gegengeschäfte schaffen konkrete Vorteile für die Schweiz: Wirtschaftlich, aber auch für die Sicherheit. Sie sind damit ein Gewinn für uns alle.

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Letzte Aktualisierung: 15.11.2019