Startseite Engagement «Die Juso verwechseln Vermögen mit Reichtum»

«Die Juso verwechseln Vermögen mit Reichtum»

Bernhard Emch aus Bern engagiert sich persönlich gegen die Juso-Initiative (Abstimmung: 30. November). Der CEO und Miteigentümer der Firma EMCH Aufzüge AG wäre mit seinem Familienunternehmen von der neuen Juso-Erbschaftssteuer nicht nur betroffen. Er kritisiert auch, dass die Juso ihr eigenes Ziel – mehr Klimaschutz – mit der Initiative selber schädigen.

Interview: Michael Perricone

Das ganze Interview mit Bernhard Emch gibt’s im neuen TecTalk

Die Juso begrĂĽndet ihre Initiative mit dem Ziel, mehr soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zu schaffen. Klingt doch gut. 

Ich verstehe den Wunsch nach mehr Klimaschutz, aber die Initiative schiesst völlig am Ziel vorbei. Der Klimawandel lässt sich nicht durch Umverteilung lösen, sondern durch technologische Innovation – durch Digitalisierung, Energieeffizienz und nachhaltige Produkte. Dafür braucht es unternehmerische Freiheit und Kapital, nicht staatliche Kontrolle. Wenn der Staat das Geld erhält, wird es nicht produktiv investiert. Die Juso-Idee ist ein doppelter Irrweg: Sie schwächt die Wirtschaft und verzögert den technologischen Fortschritt, den wir für den Klimaschutz dringend brauchen. Nur eine starke Privatwirtschaft kann hier Lösungen schaffen.
 

 

Bernhard, Du engagieren Dich gegen die Juso-Initiative, die eine Erbschaftssteuer von 50 % auf Vermögen ĂĽber 50 Millionen Franken fordert. 

Diese Initiative trifft nicht „Superreiche“, sondern Familienunternehmer, die ihre Betriebe über Generationen aufgebaut haben. Unser Vermögen steckt nicht in Villen oder Yachten, sondern in Maschinen, Gebäuden und Know-how – also im produktiven Kapital. Wenn Familienbetriebe bei einem Generationenwechsel die Hälfte ihres Werts versteuern müssen, fehlt dieses Kapital für Investitionen, Innovation und Arbeitsplätze. Das gefährdet die Nachfolgefähigkeit vieler KMU. Statt Fortschritt zu fördern, würde die Initiative das Erfolgsmodell Schweiz schwächen – und genau jene bestrafen, die Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen.

Wie wäre Euer Unternehmen, die EMCH Aufzüge AG, konkret betroffen, falls die Initiative angenommen würde?

Ganz direkt. Mein Bruder und ich führen die Firma in vierter Generation, je zur Hälfte. Stirbt einer von uns, würden die Anteile an den anderen übergehen – und damit fiele die Steuer an. Das Kapital, das wir dann abführen müssten, ist nicht liquide vorhanden, sondern in Hallen, Patenten und Maschinen gebunden. Wir müssten also entweder einen grossen Bankkredit aufnehmen oder Teile der Firma verkaufen. Damit verlören wir unsere Unabhängigkeit, und langfristig würde ein Investor wohl nicht mehr mit derselben Perspektive weiterführen. Das nachhaltige, generationenübergreifende Denken eines Familienbetriebs ginge wohl verloren.

TecTalk - Der Podcast der Schweizer Tech-Industrie

Die Zukunft nicht im Blick: Bernhard Emch, CEO von EMCH AufzĂĽge, rechnet mit der Juso-Erbschaftssteuer-Initiative ab.
Warum sie Familienbetriebe gefährdet, Innovation bremst und selbst den Klimaschutz torpediert – jetzt im ehrlichen, klaren und pointierten Gespräch.

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Letzte Aktualisierung: 03.11.2025