KĂĽnstliche Intelligenz
Die Normung von künstlicher Intelligenz (KI) nimmt in Europa zunehmend Fahrt auf. Das CEN-CENELEC Joint Technical Committee 21 (JTC 21) spielt bei der Entwicklung europäischer Normen für KI eine zentrale Rolle. Dieses Gremium wurde 2021 gegründet und vereint Expertinnen und Experten aus über 20 Ländern. Ziel ist es, harmonisierte Standards zu schaffen, die sowohl den technologischen Fortschritt fördern als auch ethische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigen.
Auf nationaler Ebene engagiert sich die Schweiz aktiv in der Normung von KI durch das Normenkomitee INB/NK 149/UK 42 «Artificial Intelligence». Das Komitee arbeitet daran, die Schweizer Interessen in die internationalen Normungsprozesse einzubringen. Die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) unterstützt dieses Engagement und fördert die Mitwirkung von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen.
Die Zusammenarbeit zwischen europäischen und nationalen Normungsorganisationen ist entscheidend, um praxisnahe Standards für KI-Systeme zu entwickeln. Diese Normen sollen nicht nur die technologische Entwicklung unterstützen, sondern auch das Vertrauen der Gesellschaft in KI-Anwendungen stärken.
Vorteile eines aktiven Engagements in der Normung
Wie wir erfahren haben, sind praktisch keine Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen aus der Tech-Industrie im INB/NK 149/UK 42 aktiv. Diese Absenz bedeutet letztlich, dass die Interessen der produzierenden Schweizer Exportindustrie nicht einfliessen. Durch die aktive Mitwirkung in den Normungsgremien können Unternehmen nicht nur die zukünftigen Anforderungen mitgestalten, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und sich frühzeitig auf kommende gesetzliche Vorgaben vorbereiten.
Bringen Sie daher Ihre unternehmerische Perspektive ein und gestalten Sie aktiv die Normen zur künstlichen Intelligenz mit – im INB/NK 149 haben Sie die Chance dazu. Für Swissmem-Mitglieder ist die Mitwirkung nicht mit Kosten verbunden.
Digital Product Passport
Der Digital Product Passport (DPP) ist ein zentraler Baustein der europäischen Nachhaltigkeitsstrategie und soll für Transparenz über die Nachhaltigkeit, Herkunft und Zusammensetzung von Produkten entlang ihres gesamten Lebenszyklus sorgen. Vorgesehen ist seine Einführung für verschiedene Produktgruppen ab 2027 im Rahmen der Ecodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR) sowie der neuen EU-Batterieverordnung. Ziel ist es, strukturierte digitale Informationen bereitzustellen, um den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft zu fördern.
Die europäische Normung zum Digitalen Produkt Passport (DPP) wird massgeblich durch das CEN-CENELEC Joint Technical Committee 24 (JTC 24) vorangetrieben. Dieses Gremium arbeitet an der Entwicklung harmonisierter technischer Standards für das DPP-System.
In der Schweiz wird die nationale Spiegelung der Arbeiten von JTC 24 durch das Normenkomitee INB/NK 149/UK 5 «Computer graphics and representation of picture, audio and multimedia» sichergestellt. Dieses Komitee ermöglicht es Schweizer Unternehmen und Organisationen, ihre Perspektiven in den europäischen Normungsprozess einzubringen und frühzeitig Einfluss auf die Ausgestaltung des DPP-Systems zu nehmen.
Perspektive der produzierenden Industrie einbringen
Die produzierende Industrie scheint im UK 5 untervertreten zu sein – ganz im Gegensatz zu den Anbietern von solchen Systemen. Wir möchten Sie deshalb ermutigen, die Kundensicht für solche Systeme einzubringen. Für Swissmem-Mitglieder ist die Mitwirkung nicht mit Kosten verbunden.
Bei Fragen steht Ihnen Urs Meier (u.meiernoSpam@swissmem.ch) gerne zur Verfügung. Für die Registrierung können Sie sich direkt an Helena Meister (helena.meisternoSpam@snv.ch) von der SNV wenden.