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Mit der Science based Targets Initiative (SBTi) zu Netto-Null

Dank der Abstimmung zum Klimagesetz am 18. Juni, das Swissmem befürwortet, ist der Begriff «Netto-Null» derzeit in aller Munde. Wer sich beim Klimaschutz für die Science based Targets Initiative entscheidet, setzt auf einen international anerkannten Standard und kann davon ausgehen, als Unternehmen auch künftige Anforderungen von Kunden zu erfüllen. Wer sich jetzt auf den Weg macht, kann noch von Fördergeldern von EnergieSchweiz für «Fahrpläne zur Dekarbonisierung» profitieren.

Bis 2050 will die Schweiz eine ausgeglichene Treibhausgasbilanz erreichen. Dazu müssen die Treibhausgasemissionen maximal reduziert und die verbleibenden Emissionen mit Negativemissionstechnologien kompensiert werden. Wird das Klimagesetz im Juni angenommen, wird das Netto-Null-Ziel gesetzlich verankert, die Emissionsreduktion für die Wirtschaft zur Pflicht. Die Industrie ist bereits in der Vergangenheit vorangegangen und hat als einziger Sektor die Klimaziele bis 2020 erreicht. Nun geht der Weg weiter. Aber wie? Es existieren diverse Initiativen und Programme, die Schweizer Unternehmen auf dem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen.

SBTi – der internationale Standard

Eines davon ist die Science based Targets Initiative (SBTi). Mit dieser international anerkannten Methode erarbeiten sich Unternehmen glaubwürdige, ambitionierte Klimaziele. Die Idee ist, dass die Emissionen so rasch gesenkt werden, dass die globale Erwärmung auf 1,5 °C begrenzt werden kann. Grossunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden müssen sich über die gesamte Wertschöpfungskette Reduktionsziele setzen, KMU nur für die eigenen Emissionen. Basis für die Berechnung der Ziele bildet eine Treibhausgasbilanz nach dem weltweit anerkannten Greenhouse Gas Protocol. Weltweit sind rund 5000 Unternehmen bei SBTi dabei, in der Schweiz sind es schon mehr als 120.

Unter dem Dach von Go for Impact, einer Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und der öffentlichen Hand, unterstützen zahlreiche Schweizer Wirtschaftsverbände, darunter auch Swissmem, die Bekanntmachung von SBTi in der Schweiz. Denn die Methode hat sich in den letzten Jahren zum globalen Standard für glaubwürdigen Klimaschutz in der Wirtschaft gemausert. Gerade für international agierende Unternehmen ist SBTi deshalb interessant. Hinzu kommt, dass SBTi von Grossunternehmen fordert, die Emissionen auch entlang ihrer Lieferketten zu reduzieren. In der Regel werden dazu die Zulieferer verpflichtet, sich ebenfalls wissenschaftsbasierte Klimaziele zu setzen. «Über kurz oder lang werden also auch viele KMU nicht darum herumkommen, sich SBTi anzuschliessen», ist Holger Hoffmann-Riem von Go for Impact überzeugt.

Förderprogramm von EnergieSchweiz

Um Netto-Null in der Schweizer Wirtschaft voranzutreiben, fördert EnergieSchweiz sogenannte «Fahrpläne zur Dekarbonisierung». Unternehmen erhalten bis zu 40 % der Kosten für die Erstellung einer Treibhausgasbilanz über die ganze Wertschöpfungskette und einen Massnahmenplan erstattet. Die maximale Fördersumme beträgt 25’000 Franken. Unterstützung bei der Erarbeitung der Fahrpläne erhalten Unternehmen von Umweltberatungsunternehmen oder den beiden Energieagenturen EnAW und act. Die EnAW (Swissmem ist Gründungsorganisation) bietet mit dem Programm «Roadmap zur Dekarbonisierung» ein Beratungspaket inkl. Förderantrag bei EnergieSchweiz an. Act hat mit der act-Dekarbonisierung ein analoges Angebot. Unternehmen können den Fahrplan zur Dekarbonisierung auch durch ein Beratungsunternehmen ihrer Wahl erstellen und bei EnergieSchweiz einreichen lassen.

Fahrpläne ideale Basis für SBTi

SBTi und die Fahrpläne haben langfristig das gleiche Ziel – Netto-Null bis spätestens 2050. Kurzfristig fordert SBTi ambitionierte Ziele bis 2030. Die beiden Instrumente gehen aber Hand in Hand. Mit der Erarbeitung eines Fahrplans zur Dekarbonisierung schaffen sich Unternehmen eine ideale Basis für SBTi, wie Holger Hoffmann-Riem erklärt: «Mit den Emissionsdaten aus der Treibhausgasbilanz lassen sich im SBTi-Zielsetzungstool die wissenschaftsbasierten Absenkpfade berechnen. So können Sie einen Massnahmenplan erarbeiten, der SBTi-kompatibel ist.» Wenn sich zeigt, dass sich die Ziele erreichen lassen, kann der Antrag eingereicht werden.

Das Förderprogramm «Fahrpläne zur Dekarbonisierung» von EnergieSchweiz läuft sicher bis Ende 2023 und wird voraussichtlich bis Ende 2024 verlängert. Es lohnt sich also, so rasch wie möglich zu starten und als Klimaschutzpionier von der Förderung zu profitieren.

Mehr Informationen zum Thema

Mehr zu SBTi erfahren Sie im Swissmem-Webinar am 4. Juli 2023

Go for Impact bietet Unternehmen eine kostenlose Impulsberatung zu SBTi. Anmeldung für Beratung auf Deutsch, für Beratung auf Französisch

Informationen über SBTi finden Sie auf der Website von Go for Impact.

Hier finden Sie auch eine Liste mit Beratungsunternehmen für Klimabilanzen und Massnahmenpläne.

Informationen zur Förderung «Fahrpläne Dekarbonisierung» von EnergieSchweiz

Roadmap zur Dekarbonisierung der EnAW

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Letzte Aktualisierung: 02.06.2023