Strategische Forschungsbereiche wieder zugänglich
Horizon Europe, das weltweit grösste Forschungs- und Innovationsprogramm, bietet vielfältige Fördermöglichkeiten in zahlreichen thematischen Bereichen. Die Schweiz und die EU haben im Dezember 2024 das «EU Programme Agreement» (EUPA) vereinbart. Über eine Übergangsregelung können Schweizer Partner bereits heute als vollwertige Begünstigte («Beneficiary») und Projektkoordinatoren in EU-Forschungsprojekten mitmachen – die endgültige Ratifizierung ist voraussichtlich im November 2025. Besonders erfreulich: Am 28. April wurde bestätigt, dass Schweizer Forschende und Innovatoren nun auch Zugang zu den von der EU als strategisch wichtig erachteten Bereichen erhalten.
Die wichtigsten Programme im Überblick
- Eurostars (EUREKA): Förderprogramm für innovationsstarke KMU in multilateralen F&E-Konsortien mit Partnern aus über 30 Ländern.
- Horizon Europe: Teilnahme an allen für Drittstaaten offenen Calls in thematischen Clustern (Digital, Industrie, Energie, Mobilität) und im EIC.
- Digital Europe Programme (DEP): Zugang zu SO1 «High Performance Computing (HPC)», SO2 «Artificial Intelligence (AI)», SO4 «Advanced Digital Skills» und SO5 «Deployment, accelerating best use of technologies» - SO3 (Cybersecurity & Trust) und SO6 (Semiconductors) bleiben ausgeschlossen.
- EIC Accelerator & Pathfinder: Direkte Antragstellung für KMU und Start-ups ohne nationalen Zwischenschritt.
Hauptvorteile für Schweizer KMU
Finanzierung: Bis zu 70 % Förderung in Horizon Europe, 50 % in DEP – ergänzend kofinanziert durch das SBFI.
Netzwerke: Kooperation mit führenden Forschungseinrichtungen und Industriepartnern in ganz Europa.
Marktvorsprung: Früher Zugang zu Schlüsseltechnologien wie KI, Robotik, Industrie 4.0 oder erneuerbare Energien.
Sichtbarkeit: Höhere Wahrnehmung Ihres Unternehmens in der EU-Innovationslandschaft und Zugang zu neuen Märkten.
Von Swissmem empfohlene Vorgehensweise
Unternehmen, die am europäischen Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe teilnehmen, sollten angesichts hoher Wettbewerbsintensität und komplexer Ausschreibungsanforderungen strategisch planen, Ausschreibungen genau verstehen und auf starke Partnerschaften setzen – wir empfehlen daher folgende Massahmen:
Calls identifizieren
Legen Sie im EU-Funding & Tenders Portal ein Unternehmensprofil an und aktivieren Sie Alerts für relevante Cluster (z. B. Green Deal, Digitale Agenda).
Partner finden
Nutzen Sie die EU Partner Search, das Enterprise Europe Network oder kontaktieren Sie einen Euresearch National Contact Point für Hilfe. Swissmem ergänzt dies in der Schweiz mit unserer «Hochschul-Matrix» und vermittelt Kontakte.
Antrag stellen
Prüfen Sie sämtliche formalen Vorgaben, beschreiben Sie Ihren konkreten Beitrag (Technologie, Marktchancen, Business Case) und planen Sie Zeitrahmen sowie Ressourcen frühzeitig ein. Ein erfahrener Forschungspartner kann ebenfalls eine grosse Unterstützung darstellen.
Weitere Informationen
Bei Fragen zur Forschungsförderung und zum Zugang zu EU-Programmen steht Ihnen unser Team Digitalisierung, Innovation und Technologie jederzeit zur Verfügung.
Ressortleiter Innovation
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