«Was machen Champions anders – und warum sind es oft nicht die Stärksten oder Schnellsten, die gewinnen?»
Dr. Christian Lang, Organisationspsychologe, Unternehmer und Leadership-Experte, gab mit seinem Impulsreferat den Takt vor – und stellte dabei die entscheidende Frage: Was machen Champions anders – und warum sind es oft nicht die Stärksten oder Schnellsten, die gewinnen?
Wirklich erfolgreich ist, wer das Wichtige erkennt, bevor es dringend wird.
«First things first»: Was zählt, bevor es dringend wird
Ein zentrales Prinzip, das Lang betonte, stammt aus der bekannten Zeitmanagement-Matrix von Stephen Covey: Der Unterschied zwischen wichtig und dringend. In vielen Organisationen herrscht hektischer Aktionismus – doch wer als Champion bestehen will, muss vorausschauend agieren.
Das bedeutet: Nicht alles sofort erledigen, sondern gezielt entscheiden, wo Energie sinnvoll investiert ist. Ein Perspektivenwechsel, der nicht nur Stress reduziert, sondern Fokus schafft.
Mentale Stärke beginnt mit radikaler Akzeptanz
«Alles kann einem Menschen genommen werden, nur eines nicht: die Wahl der eigenen Haltung in einer gegebenen Situation.»
Ein weiteres Kernthema war der Umgang mit Druck und Veränderung. Im Sport wie im Beruf gilt: Es gibt Dinge, die wir nicht kontrollieren können. Doch unsere Haltung dazu bleibt unsere eigene Entscheidung.
Dr. Lang zitierte in diesem Zusammenhang Viktor Frankl:
Diese radikale Akzeptanz – auch in schwierigen Momenten – ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Schlüssel zu innerer Stärke. Sie befähigt dazu, handlungsfähig zu bleiben, wenn andere blockieren.
«Teamwork is daily work» – und kein Event oder Projektstatus.
Time for WE is NOW: Warum Teamwork kein Buzzword ist
Dass Teamarbeit oft propagiert, aber selten gelebt wird, ist kein Geheimnis. In 75% der Unternehmen arbeiten die Bereiche eher gegeneinander als miteinander.
Dabei ist die Kraft echter Zusammenarbeit enorm – wenn sie denn gelingt. Anhand des Beispiels eines Ruderteams machte Dr. Lang deutlich: Wenn alle in die gleiche Richtung ziehen, entsteht nicht nur Effizienz, sondern auch Exzellenz.
Konflikte? Ja, bitte!
Der Unterschied liegt nicht im Ausmass der Konflikte – sondern darin, worüber gestritten wird.
Ein besonders spannender Punkt war die Rolle von Konflikten. In vielen Teams herrscht Harmoniestreben – doch echte Hochleistungsteams unterscheiden sich genau hier. Sie diskutieren, streiten konstruktiv und etablieren bewusst eine Kultur des «Good Fight Club».
Während schwache Teams sich in Beziehungskonflikten verheddern, fokussieren starke Teams auf Aufgaben und Lösungen. Der Umgang mit Spannungen wird zur Kompetenz – nicht zum Tabu.
Impulse, Einblicke und offene Gespräche
Die anschliessende Podiumsdiskussion vereinte Perspektiven aus dem Spitzensport und der Tech-Industrie. Nadine Böhi und Eva Bachmann, aus dem Spitzensport sowie Lea Ryter Ciampi und Christof Oswald, aus der Tech-Industrie sprachen offen über Leistungsdruck, Motivationstiefs und die Kraft des Teamspirits. Moderiert wurde das Gespräch mit Feingefühl und Energie von Dr. Christian Lang.
Es wurde deutlich: Mentale Stärke, Teamspirit und Selbstführung lassen sich trainieren. Es sind keine angeborenen Eigenschaften, sondern erlernbare Fähigkeiten.
Die Gemeinsamkeit? In beiden Welten – Sport wie Beruf – braucht es Klarheit, Fokus und ein gutes Zusammenspiel. Wer gewinnen will, muss nicht die oder der Lauteste sein, sondern diszipliniert, neugierig und offen für echtes Feedback.
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