Geht die Schweiz im internationalen AM-Markt unter?
Die einfache Antwort: Nein. Die differenzierte Antwort: Ganz und gar nicht – aber sie geht den Schweizer Weg.
FrĂĽher Einstieg, bedachte Umsetzung
Die Geschichte der Additiven Fertigung (AM) in der Schweiz beginnt früh: Bereits 1991 wurde an der Heureka-Ausstellung die erste SLA-Maschine präsentiert. In den Jahren darauf folgten zahlreiche Forschungsaktivitäten an Schweizer Instituten und Hochschulen. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Ländern erfolgte der Schritt in die industrielle Umsetzung nicht sofort.
Warum?
Weil man in der Schweiz erst startet, wenn man eine Technologie wirklich versteht. Das braucht Zeit, aber es schafft Nachhaltigkeit, Prozesssicherheit und Qualität.
Der Schweizer Weg: Qualität statt Quantität
Der AM-Ansatz in der Schweiz unterscheidet sich grundlegend:
- Kein blindes Fördern ohne Reifegrad
- Keine ĂĽberhastete Industrialisierung
- Sondern: Systematisch, technisch fundiert, wirtschaftlich sinnvoll
Das Resultat ist ein Ökosystem, das heute die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt: Von Software über Design und Simulation bis zu Nachbearbeitung und Qualitätssicherung. Und mit einem Maschinenbau-Hintergrund, der weltweit seinesgleichen sucht.
Ein aktuelles Beispiel: Die neue AM-Maschine von IRPD – eine echte Werkzeugmaschine, mit höchsten Ansprüchen an Präzision und Wiederholgenauigkeit.
Gleichzeitig entstehen Lösungen wie das Qualitäts-Messsystem von AMIQUAM, mit welchem ein digitaler Zwilling jedes individuellen Bauteils erstellt werden kann, und womit die Bauteile nicht nur dokumentiert, sondern quantitativ zertifiziert werden können – ein echter Gamechanger für Luftfahrt, Raumfahrt und High-End-Anwendungen.
International vernetzt, europäisch engagiert
Auch wenn die Schweiz nicht zur EU gehört, ist sie tief eingebunden in europäische Projekte und Netzwerke:
- Horizon Europe, Eurostars und andere Fördernetzwerke
- CECIMO, der Dachverband der europäischen Werkzeugmaschinen Industrie
- Swissmem als aktiver Gestalter auf europäischer Bühne
Aktuell engagiert sich Swissmem in der AM Europe Initiative, eine durch CECIMO organisierte Plattform nationaler Verbände im AM-Bereich. Diese hat eine Strategie zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen AM-Industrie publiziert, wonach insbesondere auch die EU-Kommission aufgefordert wird, Massnahmen zur zukünftigen Förderung der AM-Industrie zu ergreifen. Damit soll sichergestellt werden, dass die additive Fertigung ihr Potenzial zur Erreichung strategischer Ziele in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Stärkung der Produktion in Europa erfüllen kann. Davon kann und wird auch die Schweiz direkt profitieren!
--> Zum AM Europe Manifesto (PDF)
Sichtbarkeit auf der Formnext
Ein zentraler Ort für diese Sichtbarkeit ist die Formnext 2025 in Frankfurt. Mit dem SWISS Pavilion zeigen Schweizer Unternehmen, Institute und Dienstleister, was die Schweiz in AM kann – und wohin die Reise geht.
Mit dabei:
- Designsoftware wie Spherene
- Topologie-Optimierung, CNC-Finishing und Serienfertigung mit Feramic
- Hochfeste Materialien wie Aheadd® CP1 Aluminium (Feramic)
- Additive Fertigung in hoher, spritzgussnaher Qualität mit Prodartis
- Maschinenbau-Innovation von A-Metal
- …und viele weitere.
Was haben die Kunden davon?
In einem Satz: Qualität, Verlässlichkeit und Know-how – statt kurzfristiger Versprechen.
Ob als Entwicklungsdienstleister, Produktionspartner oder Co-Designer: Schweizer Unternehmen bieten hochspezialisiertes AM-Wissen, gepaart mit einem tiefen Verständnis für Branchen wie:
- Werkzeugbau
- Medizinaltechnik
- Luft- und Raumfahrt
- Maschinenbau
- Elektronik und Mikrotechnik
Swiss Made ist dabei kein Etikett, sondern ein Leistungsversprechen – mit dem Ziel, Bauteile und Produkte zu liefern, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch nachvollziehbar, geprüft und nachhaltig produziert sind.
Eine gemeinsame Vision
Die Swiss Additive Manufacturing Group, ein Industriesektor bei Swissmem, verfolgt eine klare Vision: Die noch engere Zusammenarbeit im Schweizer AM-Ökosystem bei gleichzeitiger Vernetzung im europäischen Kontext. Denn genau hier liegt die Einzigartigkeit. Wenn Software, Material, Maschinenbau und Nachbearbeitung Hand in Hand gehen, auf kurzem Weg, mit hohem Verständnis füreinander, entsteht echte Differenzierung. Ein solches Ökosystem lässt sich nicht einfach kopieren.
Fazit
Die Schweiz geht im globalen AM-Markt nicht unter. Sie geht anders – und das mit gutem Grund.
- Mit leiser Stimme, aber starker Substanz.
- Mit technischer Tiefe, nicht nur wirtschaftlichem Push.
- Mit einem echten Hebel: Wissen, Netzwerk und Qualität.
Fazit
Die Schweiz geht im globalen AM-Markt nicht unter. Sie geht anders – und das mit gutem Grund.
- Mit leiser Stimme, aber starker Substanz.
- Mit technischer Tiefe, nicht nur wirtschaftlichem Push.
- Mit einem echten Hebel: Wissen, Netzwerk und Qualität.
Veranstaltungen und Bildungsangebote
Details Formnext 2025 Details AQUA Suisse - Fachmesse für Wasser, Abwasser und Gas Details Maintenance - Die Schweizer Leitmesse für industrielle Instandhaltung Details Pumps & Valves - Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse Details Flow - Fernwärme, Wasserstoff und Gas Details Swissmem Regional-Dialog 2026






