Den Entscheid für eine gemeinsame Zukunft im Bereich der nationalen beruflichen Grundbildung hatten die beiden Verbände bereits diesen Herbst gefällt. Swissmem stimmte am 11. September an ihrer Vorstandssitzung einstimmig zu, die Delegiertenversammlung von Swissmechanic bestätigte den Entscheid am 25. Oktober ebenfalls einstimmig.
Die organisatorische Zusammenlegung vertieft eine Tradition der Zusammenarbeit, die sich zwischen den beiden Verbänden insbesondere in der Berufsbildung über Jahre etabliert hatte. Neben den gemeinsamen Strukturen in den Themenfeldern Berufsrevision (FUTUREMEM), Lernplattform (techLEARN.swiss) und Berufsmarketing (Faszination Technik) werden künftig die folgenden Themen gemeinsam am Bildungscampus Winterthur von Swissmem Berufsbildung geführt:
- Berufsentwicklung der acht technischen Berufe der Branche,
unter Beibehaltung der Co-Trägerschaft - Erstellung und Vertrieb von Bildungsmedien und der Qualifikationsverfahren (QV)
- Berufsmeisterschaften (Swiss/WorldSkills)
- Berufsbildungskommission
FĂĽr die Zukunft aufgestellt
Bei der Vertragsunterzeichnung in Winterthur betonten beide Präsidenten die übergeordneten Zielsetzungen der Zusammenlegung: «Eine zentrale Stärke der Schweizer Tech-Industrie sind ihre Mitarbeitenden. Im internationalen Vergleich können wir uns dank der Qualitäten unserer dualen Bildung differenzieren», erklärte Martin Hirzel. «Mit den neuen gemeinsamen Strukturen erleichtern wir die Umsetzung der neuen Bildungskonzepte.»
Nicola Tettamanti zeigte sich zufrieden mit den geleisteten Arbeiten. «Wir sind überzeugt, mit der Berufsrevision FUTUREMEM und den neuen Strukturen bei den Bildungsmedien den richtigen Schritt in die Zukunft zu machen und die Mitgliedfirmen beider Verbände zu entlasten. Mein Dank geht an die vielen Personen, die diese Entwicklung möglich gemacht haben.»
Auf technologischen Wandel ausgerichtet
Die Schweizer Tech-Industrie zeichnet sich durch ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit aus. Dies gilt nicht nur mit Blick auf Produkte und Dienstleistungen, sondern auch für die Bildung. So war die Tech-Industrie bei der letzten Berufsreform beispielsweise führend bei der Etablierung der Kompetenzorientierung in der beruflichen Grundbildung.
Mit der laufenden Berufsrevision wird die Handlungskompetenzorientierung bei den technischen MEM-Berufslehren nun auch auf Stufe der Berufsfachschulen umgesetzt. Zudem bringt das neue Bildungskonzept eine Flexibilisierung und Individualisierung in der beruflichen Grundbildung. Ermöglicht wird dies durch berufsübergreifende Lernfelder sowie individuelle Vertiefungen.
Das neue Ausbildungskonzept erlaubt es Unternehmen, künftig schneller auf technologische Veränderungen einzugehen und so den Nachwuchs von Beginn an in neue Technologiefelder miteinzubeziehen.
Vernetzt und doch flexibel
Die Vielfalt der Branche und die unterschiedlichen BedĂĽrfnisse der verschiedenen Lernorte widerspiegelt sich auch in der neuen organisatorischen Struktur. Diese bildet den Rahmen, um die Berufsrevision umzusetzen, Bildungsmedien zu entwickeln (nextecmedia) sowie die digitale Lernumgebung (techLEARN) zu betreiben.
Trägerschaft
Swissmem und Swissmechanic bleiben Co-Träger der acht technischen MEM-Berufe in der Branche. Die gemeinsamen nationalen Aktivitäten der Grundbildung werden zusammengelegt und künftig vom Standort Winterthur aus erbracht. Das dortige Team wird durch zwei Swissmechanic-Mitarbeitende verstärkt. Weiterhin unabhängig bleiben die regionalen Organisationen und Kurszentren von Swissmechanic.
Berufsrevision
Der Verein FUTUREMEM wurde für die Erarbeitung und Umsetzung der Berufsrevision temporär aufgesetzt. Mit dem Start der neuen Berufslehren ab Sommer 2026 erlischt sein Hauptzweck. Gemäss Statuten wird der Verein spätestens im Jahr 2027 aufgelöst. (www.futuremem.swiss)
techLEARN
Die digitale Lernumgebung wird im Sommer 2026 mit den Lernenden mit Lehrbeginn für das Schuljahr 2026/2027 in Betrieb genommen. Ab 1. Quartal 2026 wird eine erste Testumgebung zur Verfügung stehen. Die Lernumgebung bietet Elemente für das Lernmanagement und die Lern- und Leistungsdokumentation der Lernenden. Zusätzlich können digitale Bildungsmedien darüber abgerufen und Lernunterlagen gespeichert werden.
Die digitale Lernumgebung kann von Lehrbetrieben, Berufsfachschulen, ĂĽberbetrieblichen Kurszentren und Lernenden gemeinsam genutzt werden. Sie unterstĂĽtzt den ganzen Lernprozess. Die Nutzung ist fĂĽr Lernende verbindlich und stellt fĂĽr sie die zentrale Plattform dar. (www.techlearn.swiss)
nextecmedia
Der Verlag nextecmedia erstellt die Bildungsmedien für die Lernenden der Branche. Die erworbenen digitalen Bildungsmedien können künftig direkt über die Lernumgebung techLEARN abgerufen werden. Für die Lernenden steht künftig ein einheitliches Lernmedium für alle Lernorte zur Verfügung. Ausbildner/-innen und Lehrpersonen an Berufsfachschulen und überbetrieblichen Kurszentren können zusätzliche «Aufträge» und «Lernaufgaben» erwerben, mit denen sie ihren Unterricht flexibel gestalten können. All diese Produkte sind über die Plattform techLEARN oder die Verlagswebsite von nextecmedia verfüg- und in verschiedenen Systemen nutzbar. Haptische Bildungsmedien, Bausätze und übergreifende Produkte wie z.B. der Normenauszug werden weiterhin erhältlich sein.
Vorteile fĂĽr Lernende, Unternehmen und ĂĽK-Zentren
Die beiden Verbände werden die organisatorische Weiterentwicklung sowie die Zusammenlegung am Standort in Winterthur bis Ende 2025 schlank vollziehen. Der gemeinsame Anlass am 12. November bildete den offiziellen Startschuss für die ersten Umsetzungsschritte.
FĂĽr die Lernenden, Unternehmen und ĂĽK-Zentren ergeben sich durch die Integration kĂĽnftig wichtige Vorteile:
- Abbau von Doppelspurigkeiten durch einheitliche Bildungsmedienproduktion
- Aufhebung von Unterschieden bei den Lerninhalten
- Verbesserte Abstimmung zwischen den Lernorten
- Einheitliche Ansprechpartner
- Gemeinsame Ausrichtung der Bildungskommissionen
- Gegenseitige Nutzung von Mitgliedschaftsrabatten
Die aktuellen Entwicklungen auf den globalen Märkten stellen die Unternehmen der Tech-Industrie derzeit vor grosse Herausforderungen. Die nun im Bereich der beruflichen Grundbildung gelebte Bündelung der Kräfte unterstreicht das Engagement für die Zukunftsfähigkeit der Tech-Industrie und ist ein starkes Zeichen, auch weiterhin in den Nachwuchs zu investieren.
Weitere AuskĂĽnfte erteilen:
Swissmem
Noé Blancpain, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Kommunikation & Public Affairs
Tel. +41 44 384 48 65 / Mobile +41 78 748 61 63
E-Mail n.blancpainnoSpam@swissmem.ch
Philippe Cordonier, membre de la direction et responsable Suisse romande
Tel. +41 44 384 42 30 / Mobile +41 79 644 46 77
E-Mail p.cordoniernoSpam@swissmem.ch
Swissmechanic:
Erich Sannemann, Direktor Swissmechanic
Tel: +41 71 626 28 45 / Mobile: +41 79 661 44 78
E-Mail e.sannemannnoSpam@swissmechanic.ch
