Startseite Engagement Politik Wirtschaftspolitik «Man will uns unseren Erfolg wegnehmen, man will unsere Stellen weghaben!»

«Man will uns unseren Erfolg wegnehmen, man will unsere Stellen weghaben!»

Dramatische Worte im neuen TecTalk: Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher hat in den letzten Wochen etliche Foren besucht und spricht von einem Schock wegen der US-Strafzölle. Es fände ein «Diebstahl» statt. Brupbacher erklärt, weshalb die Swissmem-Petition mit zehn Forderungen an die Politik nun so wichtig sei.

Das Interview fĂĽhrte Michael Perricone 

Besonders eindringlich erläutert Stefan Brupbacher drei Forderungen aus der Petition von Swissmem, die man via civic.ch unterschreiben kann:

1. Stopp der COâ‚‚-Grenzabgabe – «wirtschaftlicher Selbstmord» 

Brupbacher erklärt, warum ein COâ‚‚-Grenzausgleich fĂĽr die Schweizer Tech-Industrie katastrophal wäre. Während in der Schweiz und in der EU bereits ein hoher Preis pro Tonne COâ‚‚ erhoben wird, mĂĽssten bei einer Grenzabgabe auch importierte Rohstoffe – etwa Stahl aus China oder der TĂĽrkei – mit diesem Preis belastet werden. Das hätte zur Folge, dass Schweizer Hersteller ihre Produkte massiv verteuern mĂĽssten. Eine Studie zeigt: Kompressoren aus der Schweiz wĂĽrden bis zu 50% teurer, womit sie auf dem Weltmarkt chancenlos wären. Brupbacher nennt das «schlimmer als den Trump-Zollhammer» – ein Schritt, der faktisch jede Exportfähigkeit zunichte machen wĂĽrde. Deshalb fordert Swissmem: Keine COâ‚‚-Grenzabgabe, sondern Klimaschutz ohne Selbstsabotage. 

Unterschreiben Sie die Petitionfür Arbeitsplätze, Innovation und Sicherheit in der Schweiz.

2. Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate – «Zeit statt Kahlschlag» 

Viele Unternehmen der Tech-Industrie befinden sich seit Monaten in Kurzarbeit, manche bereits ĂĽber 18 Monate. FĂĽr sie ist eine Verlängerung auf 24 Monate ĂĽberlebenswichtig. Ohne diese Massnahme drohten sofortige Massenentlassungen. Brupbacher stellt klar: Kurzarbeit ist keine Subvention, sondern ein Instrument, das die Firmen und ihre Mitarbeitenden selbst ĂĽber Lohnnebenkosten finanzieren. Sie dient dazu, konjunkturelle EinbrĂĽche zu ĂĽberstehen und hochqualifizierte Fachkräfte im Betrieb zu halten, bis die Nachfrage wieder anzieht. «Wir reden hier nicht von sterbenden Firmen», betont er, «sondern von WeltmarktfĂĽhrern in ihren Nischen, die unverschuldet in eine Krise geraten sind.» Die Verlängerung sei der einzige Weg, um Arbeitsplätze zu sichern und die Substanz der Industrie zu bewahren. 

3. Anpassung des Kriegsmaterialgesetzes (KMG) – «Verlässlichkeit fĂĽr Europas Sicherheit» 

Ein weiteres zentrales Thema ist das Kriegsmaterialgesetz. Heute verhindert es, dass Schweizer Firmen als zuverlässige Partner im europäischen RĂĽstungsmarkt wahrgenommen werden. Viele Zulieferer von Sensoren, Komponenten und Technologien fĂĽr sicherheitsrelevante GĂĽter werden bei Ausschreibungen ĂĽbergangen, weil man fĂĽrchtet, die Schweiz wĂĽrde im Ernstfall nicht liefern. Brupbacher beschreibt die Folgen drastisch: «Unsere Industrie wird behandelt wie China – mit Misstrauen.» 

Damit droht der Schweiz der Ausschluss aus einem der wenigen Märkte, die künftig wachsen. Für die Unternehmen bedeutet das den Verlust von Exportmöglichkeiten und wertvollen Arbeitsplätzen. Zudem gehe es auch um die Sicherheit der Schweiz und Europas. Darum fordert Swissmem eine Lockerung des KMG, damit die Schweiz im europäischen Sicherheitsverbund ernst genommen wird.

Stefan Brupbachers Fazit im TecTalk ist klar: Die US-Zölle sind ein Weckruf. Die Politik mĂĽsse jetzt handeln, um Arbeitsplätze, Wohlstand und die Zukunft der Tech-Industrie zu sichern. Die Petition von Swissmem mit ihren zehn Forderungen sei ein entscheidender Schritt in diese Richtung. 

TecTalk - Der Podcast der Schweizer Tech-Industrie

🎙️ «Das ist ein Kahlschlag, ein Diebstahl!»
US-Zoll: Im neusten TecTalk schildert Stefan Brupbacher, was er von betroffenen Firmen hört und was es mit der Swissmem-Petition auf sich hat: Jetzt im TecTalk – 20 Minuten zum Zustand der Tech-Industrie im Monat eins nach dem Zollhammer. 

Jetzt Petition unterzeichnen auf civic.ch!

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Letzte Aktualisierung: 01.09.2025