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Das Horrorszenario tritt ein – Swissmem fordert dringende Massnahmen

Die Nachverhandlungen des Bundesrates mit der US-Regierung haben sich leider nicht ausbezahlt. Seit heute erheben die USA einen Importzoll von 39 Prozent auf Schweizer Produkte. Bleibt diese horrende Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Schweizer Tech-Industrie in die USA faktisch tot – insbesondere angesichts deutlich tieferer Zölle für die Konkurrenz aus der EU und Japan. Die Schweiz darf sich damit nicht abfinden und soll weiter mit den USA verhandeln, auch wenn die Erfolgsaussichten zurzeit gering erscheinen. Zusätzlich braucht es dringend Massnahmen, um die Rahmenbedingungen für die gesamte Exportwirtschaft zu verbessern. Swissmem hat dazu einen Forderungskatalog mit 10 Punkten erstellt.

Trotz hartnäckigen Nachverhandlungen mit der US-Regierung konnte die Schweiz keine bessere Lösung im Zollstreit mit den USA erreichen. Swissmem dankt dem Bundesrat und der Verwaltung fĂĽr ihr grosses Engagement. Swissmem Präsident Martin Hirzel betont: «Die Verhandlungen mĂĽssen trotzdem weitergefĂĽhrt werden, denn der Wind in Washington kann jederzeit wieder drehen. Das zeigt die erneute Drohung des US-Präsidenten gegenĂĽber der EU, Zölle von 35 Prozent einzufĂĽhren. Rechtssicherheit und Vorhersehbarkeit werden in den kommenden Jahren selbst mit Vereinbarungen kaum zurĂĽckkehren.»    

Jetzt zusammenstehen!

Die Schweiz verdient jeden zweiten Franken im Aussenhandel. Geht es der Exportindustrie schlecht, ist der Wohlstand der ganzen Bevölkerung gefährdet. Es wird nicht mehr genĂĽgend Geld fĂĽr die soziale Sicherheit, das Gesundheitswesen und den Erhalt der Infrastruktur zur VerfĂĽgung stehen. Gefährdet sind dann auch Arbeitsplätze in Binnenmarktsektoren wie zum Beispiel dem Gastgewerbe, den Spitälern, dem Detailhandel und dem Bau. Swissmem Direktor Stefan Brupbacher sagt: «Die Welt ist seit dem 1. August 2025 eine andere als vor dem Liberation Day. Die Schweiz muss jetzt ihre Stärken freisetzen: Politik, Wirtschaft und die ganze Gesellschaft mĂĽssen gemeinsam fĂĽr die Exportindustrie einstehen – zum Wohl von uns allen.» 

Zur UnterstĂĽtzung der Exportwirtschaft fordert Swissmem folgende zehn Massnahmen: 

  1. Kurzarbeit verlängern
    Die maximale Bezugsdauer für Kurzarbeitsentschädigung muss auf 24 Monate erhöht werden, um Massenentlassungen zu verhindern.
  2. Innovation fördern
    Innosuisse soll ihre Projektfinanzierung deutlich erhöhen und 2026 auf den Firmenbeitrag verzichten.
  3. Keine höheren Lohnnebenkosten
    Ein weiterer Ausbau der Sozialausgaben über höhere Lohnnebenkosten ist für Unternehmen nicht mehr tragbar.
  4. Kriegsmaterialgesetz anpassen
    Der Nationalrat muss der Revision des Kriegsmaterialgesetzes gemäss Ständerat zustimmen. Nur dies ermöglicht wieder Exporte von Rüstungsgütern in Partnerstaaten und stärkt das Vertrauen in die Schweiz.
  5. Keine ĂĽberzogene Klimapolitik
    Der vom Bundesrat vorgegebene CO₂-Abbaupfad ist unrealistisch und gefährdet die Industrie. Firmen könnten dadurch zur Schliessung gezwungen werden.
  6. Kein COâ‚‚-Grenzausgleichsmechanismus
    Die Schweiz darf die industriefeindliche Klimapolitik der EU nicht kopieren. Ein CO₂-Grenzausgleich zerstört Absatzmärkte und gefährdet den Produktionsstandort Schweiz.
  7. Wirtschaftlich tragbare Strompreise sichern
    Industriebetriebe brauchen Strom zu wirtschaftlich tragbaren Preisen und stabile Netze. Der bisherige Netzkostenwälzungs-Mechanismus muss beibehalten werden. Marktwirtschaftliche Einspeisetarife und ein Stromabkommen mit der EU sind zentral.
  8. Kein InvestitionsprĂĽfgesetz
    Ein Investitionsprüfgesetz schafft nur Bürokratie und schreckt ausländische Investoren ab. Strategisch wichtige Infrastrukturen sind bereits in staatlicher Hand.
  9. Freihandel ausbauen
    Die neuen Freihandelsabkommen (Mercosur, Thailand, Malaysia) mĂĽssen rasch ratifiziert und bestehende Abkommen (China, Japan) verbessert werden.
  10. Bilaterale III unterstĂĽtzen
    Die Bilateralen III sind für stabile Beziehungen zur EU unerlässlich.

Die Details zu diesen Massnahmen finden sich unter: US-Zölle: Jetzt gemeinsam die Schweizer Exportindustrie stärken - Swissmem

Weitere AuskĂĽnfte erteilen: 

Noé Blancpain, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Kommunikation und Public Affairs
Tel. +41 44 384 48 65 / Mobile +41 78 748 61 63
E-Mail n.blancpainnoSpam@swissmem.ch

Philippe Cordonier, membre de la direction et responsable Suisse romande
Tel. +41 44 384 42 30 / Mobile +41 79 644 46 77
E-Mail p.cordoniernoSpam@swissmem.ch 

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Letzte Aktualisierung: 07.08.2025