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Talentförderung durch duales Studium: Erfahrungen mit PiBS

Das praxisorientierte PiBS-Studium verbindet ein Fachhochschulstudium mit beruflicher Praxis in Unternehmen und bereitet junge Talente optimal auf einen Einstieg in die Tech-Industrie vor. Firmen wie die GWF AG profitieren von engagierten Nachwuchskräften, während Studierende wie Max Antener wertvolle Praxiserfahrung sammeln.

Das praxisorientierte Bachelorstudium (PiBS) richtet sich an Maturandinnen und Maturanden, die einen Berufseinstieg in die Tech-Industrie suchen. Es kombiniert ein vierjähriges Studium an der Fachhochschule mit praktischer Berufstätigkeit in einem Unternehmen und fĂĽhrt zu einem anerkannten Bachelorabschluss. Das Studium ist in folgenden Fachrichtungen verfĂĽgbar:  

  • Maschinentechnik 
  • Systemtechnik 
  • Elektrotechnik 
  • Energie- und Umwelttechnik 
  • Informatik 
  • Diverse weitere Studiengänge

Während der 4-jährigen Studienzeit können junge Nachwuchskräfte firmenspezifisch weitergebildet werden und nach Studienabschluss stehen dem Unternehmen qualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure zur VerfĂĽgung. 

Wie sich das PiBS-Studium für Firmen und Studierende bewährt und worauf es bei der Umsetzung zu achten gilt, zeigt das folgende Interview mit der Firma GWF AG und dem PiBS-Studenten Max Antener, welcher an der Hochschule Luzern studiert.

Aus der Sicht des Unternehmens: Interview mit Pia Requena, HR Business Partner, GWF AG

 

Wie viele PiBS-Studierende bildet GWF aus? 

Pia Requena: Die GWF bildet seit 2022 PiBS-Studierende aus und durfte in dieser Zeit bereits mehrere angehende Ingenieure und Ingenieurinnen betreuen. Zurzeit bilden wir drei PiBS-Studierende aus.

In welchen Berufen werden die PiBS-Studierenden ausgebildet? 

Wir bieten Ausbildungsplätze in unterschiedlichen Teilbereichen unseres Unternehmens an. Unsere Studierenden kommen in den Abteilungen Forschung und Entwicklung, Innovation und Produktmanagement sowie in technologienahen Funktionen in den Bereichen Qualität, Supply Chain Management oder Produktion zum Einsatz. Je nach Interesse und Wahl der Studienrichtung können die PiBS-Studierenden in den verschiedenen Abteilungen erste Praxiserfahrung sammeln. Sie verbringen meistens ein Jahr in einer Abteilung und wechseln dann in einen anderen Bereich.

Werden jedes Jahr neue PiBS-Studierende eingestellt?

Wir sind in kontinuierlichem Austausch mit der Hochschule Luzern, um mit interessierten Studierenden in Kontakt zu treten. Stimmen die Interessen der PIBS-Studierenden dann mit unseren Ausbildungsplätzen überein, freuen wir uns jedes Jahr über neue Gesichter in Team.

Wie hat GWF vom PiBS-Studium erfahren?

Wir wurden bereits zu Beginn der Probephase von der Hochschule Luzern direkt angefragt, ob wir als Pionierfirma bei diesem neuartigen Nachwuchsförderprojekt dabei sein möchten. Diese Chance haben wir sehr gerne wahrgenommen.

Was hat GWF bewogen, PiBS-Studierende auszubilden? 

Die Idee einer dualen Ausbildung hat uns sofort überzeugt, da sie perfekt zu unserer Haltung passt, Theorie und Praxis eng zu verbinden. Unsere langjährige Zusammenarbeit mit Hochschulen hat den Einstieg zusätzlich erleichtert und so war es für uns ein passender Schritt, PiBS-Studierende in ihrer Ausbildung zu begleiten.

Welche Vorteile bietet das PiBS-Studium fĂĽr GWF? 

Antwort: Das PiBS-Studium eröffnet uns die Möglichkeit, engagierte Nachwuchskräfte frühzeitig zu gewinnen und gezielt zu fördern. Gleichzeitig profitieren wir vom direkten Austausch mit den Hochschulen, was einen wertvollen Wissenstransfer ermöglicht und unsere Innovationskraft stärkt.

Wie geht GWF zur Rekrutierung von PiBS-Studierenden vor?

Antwort: Seit sich das Programm etabliert hat, erfolgt die Suche nach neuen PiBS-Studierenden ĂĽber eine entsprechende Stellenausschreibung auf unserer Webseite, welche mit der Webseite der Hochschule Luzern verlinkt ist. Bei Anfragen von Studierendenden prĂĽfen wir die VerfĂĽgbarkeit eines Ausbildungsplatzes und starten dann den ĂĽblichen Rekrutierungsprozess.

Gibt es fĂĽr GWF Herausforderungen in der Umsetzung des PiBS-Studiums?

Antwort: Ja, gewisse Herausforderungen gibt es. Je nach Interessenlage der Studierenden ist es nicht immer möglich, alle gewünschten Tätigkeiten abzudecken. Zudem verbringen die Studierenden, während der Kontaktstudienzeit, rund 2 Tage am Arbeitsplatz und sind während der Lern- und Prüfungsphasen längere Zeit abwesend. Das erfordert eine sorgfältige, vorausschauende Planung der Aufgaben und zugleich genügend Flexibilität, um auf Veränderungen und individuelle Bedürfnisse reagieren zu können.

Bleiben die PiBS-Studierenden nach Abschluss des Studiums im Unternehmen?

Antwort: Im nächsten Jahr schliessen unsere ersten PiBS-Studierenden ihr Studium ab. Ob sie danach bei uns bleiben, wird sich zeigen. Je nach Interesse unserer Absolventen und den Möglichkeiten in den Abteilungen stehen wir einer Weiterbeschäftigung offen gegenüber. Gleichzeitig ist es bereichernd, wenn junge Talente neue Erfahrungen sammeln, ihren Horizont erweitern und mit frischem Blick zu uns zurückkehren. Wir würden uns auf jeden Fall freuen, wenn sich unsere Wege früher oder später wieder kreuzen.

Aus Sicht des Studenten: Interview mit Max Antener, PiBS-Student, GWF AG

 

In welcher Fachrichtung besuchen Sie das PiBS-Studium?

Max Antener: Ich studiere Energy and Environmental Systems Engineering EESE (Energie- und Umwelttechnik) an der Hochschule Luzern.

Seit wann absolvieren Sie das PiBS-Studium und wann schliessen Sie es ab?

Ich habe im Sommer 2022 gestartet und schliesse im Sommer 2026 ab.

Wie ist die Aufteilung zwischen Studium und Berufstätigkeit?

In den ersten fĂĽnf Semestern habe ich 50% gearbeitet und anschliessend auf 40% reduziert. Auf eine zunehmende Arbeitslast gegen Ende des Studiums konnte ich in Absprache mit meinen Vorgesetzten bei der GWF flexibel mit einer Pensums-Reduktion reagieren.

Wie haben Sie vom PiBS-Studium erfahren?

Während einer Internetrecherche bin ich auf der Webseite der Hochschule Luzern auf das PiBS-Studium gestossen. Detailliertere Informationen habe ich an einem Informationsanlass und im persönlichen Austausch mit der Hochschule erhalten.

Was war Ihre Motivation, das PiBS-Studium zu absolvieren?

Das Studium an einer Fachhochschule gefällt mir aufgrund der grösseren Praxisnähe. Das PiBS-Studium habe ich dem einjährigen Praktikum vorgezogen, da ich aufgrund der vierjährigen Dauer mehr lerne und die Abwechslung grösser ist – bei gleicher Gesamtdauer.

Worin liegt fĂĽr Sie und Ihren Arbeitgeber der Nutzen der Weiterbildung? 

Ich kann über einen langen Zeitraum Berufserfahrung sammeln und werde dabei stets von Expertinnen und Experten unterstützt. GWF profitiert gleichzeitig von neuen Sichtweisen und bei weiterer Anstellung von bereits eingearbeiteten Nachwuchskräften.

Weitere Informationen zum PiBS-Studium finden Sie unter: Schaffen Sie Ausbildungsangebote fĂĽr Maturanden - TecIndustry

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Letzte Aktualisierung: 28.09.2025