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Vom Spitzensportler zum Fachgebietsleiter Kundendienst

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Petrit Duhanaj stand mit 22 Jahren vor einer ungewissen Zukunft. Diverse Verletzungen hatten die Fussballkarriere zu einem jähen Ende gebracht. Wohin sollte es ohne Berufslehre gehen? Die Firma Arbonia ermöglichte ihm einen Neuanfang. Nach dem Abschluss der Ausbildung zum «Fachmann Technischer Kundendienst/Service» verfügt der ehemalige Fussballprofi heute über ganz neue berufliche Perspektiven. Nicolas von Allmen von der Swissmem Academy hat ihn zu seinem ungewöhnlichen Werdegang und den Hürden auf seinem Karriereweg befragt.

Petrit, du hast eine bewegte Zeit hinter dir. Erzähl uns doch von deinem beruflichen Weg.   

Mein Werdegang ist alles andere als normal. Nach der obligatorischen Schule stieg ich direkt ins Fussball-Business ein. Es hätte zwar die Möglichkeit bestanden, eine Lehre zu beginnen. Lieber wollte ich jedoch direkt als Fussballprofi durchstarten. Die ersten zwei Jahre liefen gut  -  bis die ersten Verletzungen am Kreuzband kamen. Nach zahlreichen Verletzungen mit Operationen stellte sich für mich definitiv die Frage, wie es weitergehen sollte. Ich war inzwischen 22 Jahre alt und stand ohne Ausbildungen da. Dank des Engagements des Sportchefs des FC St. Gallen kam ich schliesslich bei der Firma Arbonia unter. Zuerst arbeitete ich 1 ½ Jahre in der Heizkörperproduktion, danach in der Spedition, dann gings zur Arbeitsvorbereitung und schliesslich bin in nach ungefähr 5 Jahren im Verkaufs-Innendienst gelandet. Voraussetzung für diesen Wechsel waren Französischkenntnisse, wofür mich die Firma nach Montpellier schickte. Mein Aufgabenbereich war sehr vielfältig. Er reichte von Werksführungen über die Messebetreuung sowie Schulungen von Grossisten bis hin zur heutigen Tätigkeit als Fachgebietsleiter Kundendienst. In dieser Funktion betreue ich zwei Mitarbeitende. Nach der Ausbildung wurde ich zusätzlich zum PSV befördert, was mich sehr freute.

War die Ausbildung zum Fachmann Technischer Kundendienst/Service eine Voraussetzung für diese Position?

Nicht direkt. Ich entschied mich einerseits für die Ausbildung, weil ich keinen eidgenössischen Abschluss besass und etwas in den Händen halten wollte. Andererseits waren die Ausbildungsinhalte perfekt auf mich zugeschnitten. So konnte ich eine Bestätigung für das eigene Know-how erwerben und gleichzeitig eine Ausbildungsbasis erlangen, die es mir ermöglichen würde, später vielleicht mal ein grösseres Team zu führen und die eigenen Kompetenzen weiter auszubauen.

War die fehlende Grundausbildung oft ein Thema in deiner Karriere?

Ja. Man hat öfters diverse Optionen in Betracht gezogen. So zum Beispiel den Verkaufsfachmann und den Betriebswirtschafter. Letztlich hatte es aber nie zu einem Ergebnis geführt, da ich innerlich wie blockiert war. Ich fand meinerseits immer irgendwelche fadenscheinigen Gründe, um nicht weiter zu machen. Vielleicht war es auch nur die Angst vor dem Scheitern. Der Wunsch nach einer Ausbildung blieb aber stets präsent.

Was hat schliesslich zum Ausbildungsentscheid geführt?

Der Ansporn kam dieses Mal direkt von meinem neuen Vorgesetzten. Er hat für mich den Schritt gemacht, den ich stets vermieden habe. Er hatte das richtige Gespür, um zur richtigen Zeit das Richtige zu tun und gab mir den Anstoss, der nötig war.

Wie seid ihr auf den «Fachmann Technischer Kundendienst/Service» bei der Swissmem Academy aufmerksam geworden?

Ich kannte den Lehrgang nicht. Mein Vorgesetzter, Dominik Schlumpf, hat sich online informiert und ist auf den «Fachmann Technischen Kundendienst/Service» gestossen. Der Lehrgang wirkte auf mich sehr anspruchsvoll, aber auch interessant. So kam es relativ schnell zur Anmeldung.

Der «Fachmann Technischer Kundendienst/Service» setzt grundsätzlich ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis, also eine Lehre voraus. Wie wurde damit umgegangen?

Herr Schlumpf hat mit mir gesprochen und mir erzählt, dass ich eventuell keine Zulassung für die Prüfung bekomme, den Lehrgang aber auch so besuchen könne. Durch den Einsatz von Herrn Schlumpf und Roland Stäheli von der Swissmem Academy bekam ich schlussendlich die Zulassung.

Wie hast du den Start des Lehrgangs empfunden?

Es war zu Beginn sehr viel, der letzte intensive Schulbesuch war ja schon mehr als 10 Jahre her. Die ersten Wochen in der Schule, das Lernen zu Hause und der direkte Transfer bei der Arbeit waren anstrengend. Viele Themen waren Neuland für mich, was den Einstieg für mich umso schwerer, allerdings auch umso interessanter machte.

Welches Thema hat dich am meisten interessiert?

Das Fach «Kundendienst» war sehr spannend. Wir lernten zum Beispiel, wie man ideal vor Kunden auftritt und ihnen das nötige Verständnis professionell entgegenbringt. Auch das Thema «Führung» hat mich fasziniert, wie man seine eigenen Leute clever führt und deren Umgang mit den Kunden optimieren kann. Was mich generell positiv überrascht hat, waren die Interaktionen. Wir setzten das Gelernte während der Schultage mit den Trainern und den Mitschülern direkt um.

Wie hast du die Zeit bei der Swissmem Academy erlebt?

Die Trainer waren allesamt sehr professionell und mit Leidenschaft dabei. Die Organisation war super, wie auch die Nähe zum Bahnhof Winterthur.

Sind dir Zweifel gekommen während der Ausbildung?

Öfters. Je näher das Datum der Prüfung rückte, umso grösser wurden die Zweifel und Ängste. Dies obwohl ich eigentlich alle Informationen und Unterlagen hatte, um die Prüfung zu bestehen. Ich hatte hohe Erwartungen an mich selbst und wollte meinen Chef nicht enttäuschen. Die erste Feuerprobe war dann die Zertifikatsprüfung. Ich weiss noch genau, wie ich damals bis um vier Uhr morgens gelernt hatte, ohne zu merken, wie spät es war. Nach knapp 1 ½ Stunden Schlaf schrieb ich schliesslich die Prüfung.

Was hat dir geholfen, um mit dem Druck umzugehen?

Ich habe sehr viel Unterstützung im privaten Umfeld bekommen. Es gehört wohl auch dazu, sich selber Mut und Hoffnung zu machen. Der Sport half mir zusätzlich, Druck abzubauen.

Die eidgenössische Prüfung hast du schliesslich erfolgreich bestanden. Herzliche Gratulation. Was bedeutet dir dieser Abschluss?

Er bedeutet mir sehr viel. Endlich eine schriftliche Bestätigung zu haben, dass ich etwas kann, ist eine grosse Genugtuung und Erleichterung.

Wie sehen deine nächsten Weiterbildungspläne aus?

Vorderhand will ich das Gelernte täglich in der Praxis umsetzen. Ich finde es ziemlich anspruchsvoll, erworbenes Wissen anzuwenden und nicht in alte Muster zu verfallen. Das Thema Führung würde mich vertieft interessieren. Generell haben sich jetzt viele neue Perspektiven und Möglichkeiten für mich eröffnet. Auch intern, mit neuen Projekten, bei denen ich das Gelernte direkt umsetzen kann. Dank des eidgenössischen Fachausweises habe ich nun die Möglichkeit, eine höhere Fachschule zu besuchen. Ich bin bereits in ersten Gesprächen, um eventuell nächstes Jahr weiterzumachen. Das Hoch nach der bestandenen Prüfung macht Lust auf mehr.

Was würdest du jemandem in einer ähnlichen Situation empfehlen.

Ich denke es ist extrem wichtig, eine Grundausbildung zu absolvieren. Du solltest dich aber genau informieren, was zu dir passt und solltest dir darüber im Klaren werden, was deine eigenen Interessen sind. Ansonsten wird es schwierig, durchzuhalten. Etwas vom Wichtigsten ist durchzuziehen, was man begonnen hat.

Gibt es rückblickend noch Weiteres, das dir wichtig ist?

Damit eine Ausbildung gelingt, braucht es immer mehrere Faktoren. Ich möchte mich daher bei der Studiengangsleitung, bei meinem Vorgesetzten aber auch bei meinem Team herzlich bedanken. Sie haben sich mit mir sehr gefreut, als ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe.

Der nächste Lehrgang zum «Fachmann/frau Technischer Kundendienst/Service» startet am 24.08.2021 bei der Swissmem Academy in Winterthur.

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Letzte Aktualisierung: 14.09.2020