Welche praktikablen Alternativen gibt es, um zumindest die Schlüsselstellen in einem überschaubaren Zeithorizont zu besetzen? Diese Frage beschäftigt auch uns und wir haben mit dem Produktionsleiter Alain Kiener von der Bieri Hydraulik AG in Liebefeld gesprochen. Er erzählt im Interview, wie es ihm gelingt, die vakanten Positionen zu besetzen.
Wie äussert sich der ungedeckte Fachkräftebedarf bei Bieri Hydraulik AG?
Glücklicherweise konnte der Bedarf an Fachkräften bisher sehr gut gedeckt werden. Dabei spielten persönliche Kontakte des gesamten Bieri-Teams eine massgebliche Rolle. Auf dem «normalen» Rekrutierungsweg sind aktuell kaum mehr Fachkräfte zu finden, denn die Konkurrenz auf dem Stellenmarkt ist in unserer Branche riesig.
Welche Möglichkeiten siehst du, diesem Umstand entgegenzuwirken?
Das Wichtigste ist, die vorhandenen Fachkräfte halten zu können. Dies gelingt nur, wenn viele Faktoren (interessante Aufgaben, Freiraum, persönliche Weiterentwicklung, Team, Entlöhnung etc.) positiv zusammenspielen. Aus unserer Sicht sind Mitarbeiter-Benefits wichtig, aber nicht der Schlüssel für eine erfolgreiche und nachhaltige Zusammenarbeit. Die oben genannten Faktoren sind in Kombination der Schlüssel, um zusammen in die Zukunft gehen zu können.
Eine weitere Möglichkeit ist, auch mal Personen einzustellen, welche nicht zu 100% auf das Jobprofil passen. Der Fokus liegt dann darauf, wer menschlich am besten ins Team passt und welche Potenziale die Person mitbringt, um sich langfristig die geforderten Fähigkeiten anzueignen.
Welche Rolle spielt das Thema Weiterbildung in der Fachkräfte-Thematik?
Dieses Thema nimmt eine Schlüsselrolle bei der Haltung von Fachkräften ein. Wenn sich die Mitarbeitenden durch Weiterbildung neue Fähigkeiten aneignen und sich dadurch weiterentwickeln, steigt automatisch auch die Zufriedenheit. Wiederum ist dadurch der Anreiz, die angestammte Arbeitsstelle zu wechseln, wesentlich geringer.
Welche Rolle spielt die Führungskraft (Stichwort Befähigung) beim Thema Fachkräfte-Retention?
Die Führungskraft muss Potentiale und Chancen bei den Mitarbeitenden erkennen und fördern. Geschieht dies nicht, besteht das Risiko, dass sich die Fachkraft umorientiert und das Unternehmen verlässt. Natürlich setzt dieses Vorgehen im Alltag eine Menge Flexibilität und Organisation voraus. Ausbildung- und Weiterbildung bedeutet auch Fehlzeiten im Betrieb, was wiederum im Tagesgeschäft spürbar ist.
Aus unserer Sicht resultiert daraus jedoch eine Win/Win-Situation, welche den Aufwand allemal rechtfertigt. Durch die Weiterbildung der Mitarbeitenden fliessen neue Erkenntnisse, Befähigungen und Ideen ein, welche das Unternehmen wiederum positiv vorantreiben. Zentral ist aber auch hier wieder die Rolle der Führungskraft: Sie muss bereit sein, zuzuhören und das neu erworbene Wissen ins Tagesgeschäft einfliessen lassen.
Die Antworten von Alain Kiener unterstreichen, wie wichtig die Rolle der Führungskraft ist. Neue oder erweiterte Kompetenzen in der Mitarbeiterführung sind gerade mit Blick auf die kommenden Generationen essenziell. Ein menschlicher Umgang und eine Kommunikation auf Augenhöhe sind die Grundbausteine für zufriedene Mitarbeitende, welche dem Unternehmen lange erhalten bleiben.
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