Die Schulbank drücken, auch wenn seit der Berufslehre schon ein paar Jahre vergangen sind? Dies tun zurzeit Teilnehmende im Pilotlehrgang der MEM-Passerelle am Berufsbildungszentrum IDM (BBZ IDM) in Thun.
Markus Meyer, Berufsschullehrer am BBZ IDM, Steven Riemer, Berufsschullehrer am Bildungszentrum Interlaken (bzi) und Heinz Inäbnit, Chefexperte Polymechaniker/in EFZ sind begeistert von ihren erwachsenen Lernenden. «Sie sind mit grossem Engagement und Freude dabei, wenn es darum geht, sich neue technische Grundlagen anzueignen oder die erworbenen Kompetenzen zu dokumentieren», so die einhellige Rückmeldung.
Die Teilnehmenden der modularen Ausbildung sind gelernte Produktionsmechaniker, Maler, Schreiner, Metzger etc. aus Produktionsbetrieben im Berner Oberland und im Oberwallis. Die Lehrpersonen nehmen die Praxiserfahrungen als Basis für das Erarbeiten von theoretischen Grundlagen, die Teilnehmenden setzen die Erkenntnisse am nächsten Tag an ihrem Arbeitsplatz um.
Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel
Dass die Regionen Berner Oberland und Oberwallis ins Projekt involviert sind, gründet in der Initiative der Volkswirtschaft Berner Oberland und der Regions- und Wirtschaftszentrums Oberwallis AG. Beide Wirtschaftsförderungsorganisationen haben sich der MEM-Passerelle 4.0 AG als Pilotregionen zur Verfügung gestellt und begleiten das Projekt aktiv.
Die MEM-Passerelle 4.0 AG umfasst die Sozialpartner der MEM-Industrie, die sich mit der Neuqualifizierung von Erwachsenen den Herausforderungen der Branche stellen; dem Fachkräftemangel, Digitalisierungswandel und den sich verändernden Berufsfelder. Geleitet wird das Projekt von Rolf Kaufmann, Programmleiter MEM-Passerelle 4.0 AG.
«Eine Weiterbildung, die auf Mitarbeitende mit verschiedenen Ausbildungshintergründen fokussiert, ist für uns sehr interessant.» erklärt Patricia Ruffiner, HR Scintilla, St. Niklaus. «Auch wir spüren den Fachkräftemangel und so ist es umso wichtiger, bestehende Mitarbeitende zu fördern und zu fordern.
Es war für uns klar, dass wir in der Pilotphase mitmachen. Bis jetzt haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und wir schätzen die Anpassungsfähigkeit und Individualisierung des Ausbildungsprogramms auf die Mitarbeitenden sehr.»