Die Schweizer Industrie leidet seit rund zwei Jahren unter der konjunkturellen Schwäche wichtiger Absatzmärkte, welche durch geopolitische Spannungen und globale Handelskonflikte ausgelöst wurde. Die Zoll-Politik der neuen US-Regierung hat in den letzten Monaten die Verunsicherung in den Weltmärkten nochmals deutlich verstärkt. Die Folge ist, dass die Kunden der Schweizer Industrie ihre Bestellungen stornieren oder mit neuen Aufträgen zuwarten.
Die Unternehmen der Schweizer Industrie haben es mit einer Kumulation zeitlich versetzter, teils nicht vorhersehbarer Krisen zu tun. Es sind also nicht strukturelle Probleme, welche zur aktuell schwierigen Geschäftslage geführt haben. Im Gegenteil sind oft Unternehmen betroffen, die international wettbewerbsfähig und in ihren Nischen weltweit führend sind.
Verlängerung der Kurzarbeit als notwendige Brücke
Bereits vor der Ankündigung horrender Zölle durch die US-Regierung mussten zahlreiche Industriefirmen in der Schweiz Kurzarbeit einführen. Einige Betriebe stossen bezüglich der Kurzarbeitsentschädigung (KAE) bald an die gesetzlich festgelegt Obergrenze von 18 Monaten. Ohne eine Verlängerung der Bezugsdauer der KAE drohen Entlassungen. Damit ginge wertvolles Know-how verloren, das bei einem künftigen Aufschwung fehlen würde.
Vor diesem Hintergrund hat die SGK-S am 16. Mai 2025 eine parlamentarische Initiative beschlossen, die eine gesetzliche Anpassung zur Verlängerung der KAE von 18 auf 24 Monate ermöglicht. Mit der gleichzeitigen Einführung einer Wartefrist von sechs Monaten nach einer ununterbrochenen Inanspruchnahme der KAE während 24 Monaten soll verhindert werden, dass Firmen mit strukturellen Problemen subventioniert werden.
Kommissionen ebnen Weg fĂĽr Gesetzesanpassung
Mit ihrem Beschluss vom 22. Mai 2025 unterstützt nun auch die Kommission des Nationalrates (SGK-N) die Verlängerung der maximalen Bezugsdauer für die KAE auf 24 Monate. Damit ist der Weg für diese als dringlich zu behandelnde Gesetzesänderung frei. Mit Unterstützung des SECO wird nun die Gesetzesanpassung vorbereitet, so dass sie hoffentlich noch vor Ende 2025 in Kraft treten kann. Das wäre ein wichtiges Zeichen für die gebeutelten Firmen und ihre Mitarbeitenden.
Die Sozialpartner der Tech- und MEM-Industrie (Angestellte Schweiz, Kaufmännischer Verband, Unia, Syna und Swissmem/ASM) begrüssen die Entscheide der SGK-S und der SGK-N. Die Verlängerung der maximalen Bezugsdauer der KAE gibt den betroffenen Unternehmen Planungssicherheit und verhindert Entlassungen. Die Sozialpartner bedanken sich bei den Mitgliedern der SGK-S und der SGK-N für die Unterstützung und die rasche Behandlung im Interesse der Unternehmen der Schweizer Industrie und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weitere AuskĂĽnfte erteilen:
Angestellte Schweiz
Stefan Studer, Geschäftsführer
Tel.: +41 44 360 11 41
E-Mail stefan.studernoSpam@angestellte.ch
Gewerkschaft Unia
Matteo Pronzini, Branchenverantwortlich MEM
Tel.: +41 79 617 59 37
E-Mail: matteo.pronzininoSpam@unia.ch
Syna – die Gewerkschaft
Nico Fröhli, Branchenleiter MEM
Tel. Mobile: +41 79 937 77 87
E-Mail: nico.froehlinoSpam@syna.ch
Kaufmännischer Verband
Hannes Elmer, Fachverantwortlicher Sozialpartnerschaft
Tel: +41 44 283 45 63
hannes.elmernoSpam@kfmv.ch
Swissmem/ASM
Noé Blancpain, Leiter Kommunikation und Public Affairs
Tel. +41 44 384 48 65 / Mobile +41 78 748 61 63
E-Mail n.blancpainnoSpam@swissmem.ch
Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande
Tel. +41 44 384 42 30 / Mobile +41 79 644 46 77
E-Mail p.cordoniernoSpam@swissmem.ch