In der Pandemie hat der Online-Handel einen weiteren Schub erfahren: Immer mehr Menschen bestellen Lebensmittel, Kleider, Elektronik und unzählige Dinge des täglichen Lebens im Internet. Auch die Behörden setzen immer mehr auf den Kontakt mit der Bevölkerung und die Erbringung von Dienstleistungen über eigene Webseiten.
Eine zweifelsfreie Identifikation der Person im Netz ist heute nur unter grossem Aufwand machbar, etwa über das Einschicken einer Ausweiskopie oder über virtuelle Verfahren via Video. In der Folge besteht in der Praxis immer ein Restrisiko, dass jemand in betrügerischer Absicht handelt. So gehen im Onlinehandel Umsätze verloren und der Verwaltungsaufwand nimmt zu. Das kostet Zeit und Geld. Das Gesetz über die e-ID, über das wir am 7. März 2021 abstimmen, behebt diese Mängel.
Die Digitalisierung der Schweiz beschleunigen
Mit diesem Grundlagengesetz werden die Bedingungen geschaffen, um auf freiwilliger Basis eine elektronische Identität erhalten zu können. Wie diese genau aussieht, ist im Gesetz hingegen bewusst nicht geregelt. Es geht vor allem darum, den Rahmen aufzuzeigen, um darin innovative Produkte von verschiedenen Anbietern zu ermöglichen. Denkbar ist deshalb, dass mit der e-ID eine Vielzahl von Neuerungen im Kontakt mit Behörden, Unternehmen und anderen Organisationen entstehen. Damit wird Vieles einfacher, sicherer und schneller gehen.
Davon profitiert ebenfalls die Schweizer Industrie. Unter dem Stichwort «Industrie 4.0» erbringt sie immer mehr Dienstleistungen rund um ihre Produkte auf dem digitalen Weg und setzt selbst stark auf die Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen. Das Internet gewinnt als Absatzkanal für industrielle Produkte und Dienstleistungen wie Serviceverträge zudem weiter an Bedeutung.
Vor diesem Hintergrund sind die Industriebetriebe im Umgang mit Schweizer Kundinnen und Kunden auf eine einfache, aber zweifelsfreie Identifikation angewiesen. Diese vereinfacht die Kundenbeziehungen im Netz massiv. Neben geringeren Kosten werden neue Mehrwertdienste möglich, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie steigt.
Damit wird der Standort Schweiz in Sachen Digitalisierung weiter gestärkt. Die bislang fehlende e-ID ist eine noch bestehende Lücke, welche andere Länder bereits geschlossen haben. Die Schweiz muss hier aufholen, will sie den Anschluss an die Weltspitze nicht verlieren.
Es ist deshalb folgerichtig, dass Swissmem die Einführung einer e-ID unterstützt und für die Abstimmung vom 7. März 2021 die Ja-Parole beschloss.