Die Schweiz soll übernehmen, was Europa hinter sich lässt
Im Rahmen der sogenannten Omnibus-Richtlinie plant die EU aktuell den Rückbau zahlreicher überregulierter Nachhaltigkeitsvorgaben. Haftungsartikel werden gestrichen, Berichtspflichten vereinfacht. Und während Europa dereguliert, will die Initiative starre Pflichten für Schweizer
Unternehmen verfassungsrechtlich festschreiben.
Die Schweiz hat längst gehandelt
Mit dem Gegenvorschlag zur ersten Initiative gelten seit 2022 klare Sorgfaltspflichten für Konfliktmineralien und Kinderarbeit. Seit 2024 sind verbindliche Nachhaltigkeitsberichte für grosse Unternehmen Pflicht. Zudem orientiert sich die Schweizer Regulierung an internationalen Standards – insbesondere den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen.
👍Der Bundesrat plant zu Recht, die Entwicklungen in der EU zuerst zu analysieren, bevor neue nationale Regeln beschlossen werden.
Besonders KMU geraten unter Druck
Auch wenn die Pflichten formal grosse Unternehmen betreffen – die Realität trifft KMU:
• Grosse Kunden geben die Anforderungen entlang der Lieferkette weiter.
• KMU müssen Nachweise, Berichte und Kontrollsysteme liefern.
• Der Aufwand übersteigt oft ihre personellen und finanziellen Kapazitäten.
👉 Die Folge: Mehr Bürokratie, weniger Innovationskraft, schwächere Wettbewerbsfähigkeit
Verantwortung ja – aber mit Augenmass
Die Schweizer Wirtschaft bekennt sich klar zu nachhaltigem Handeln. Aber sie braucht praktikable, international kompatible Lösungen – nicht einen nationalen Alleingang auf Verfassungsstufe.
Fazit
Die UVI 2.0 ist ein Vorschlag aus der Vergangenheit, der die Realität von heute verkennt. Sie gefährdet den Standort, überfordert KMU und setzt auf ein Modell, das selbst seine Urheber nicht mehr wollen.